Kapitel 9/Psychiatrie

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Kapitel 9

07.08.2015
Freitag

Ich brauche garnicht auf die Uhr zu gucken, denn ich weiß wie Spät es ist.

4 uhr Morgens.

Dennoch riskiere ich einen Blick auf die Uhr und siehe da?

Es ist 4 uhr Morgens.

Leise summe ich eine Melodie vor mir hin und schnappe mir mein Kissen, wo ich erstmal den Reißverschluss öffne.

"Da haben wir dich ja.", murmel ich und erfasse meine geliebte Zigaretten Packung, mein Feuerzeug ist auch dabei.

Woher ich die Zigaretten bekomme?

Hier gibt es Mittel und Wege.

Schließlich mache ich das Fenster auf Kipp, da ich keine Lust habe das meine Pflegerin nachher das riecht und ich dann einen Anschiss bekomme.

Aber Hey? Eigentlich interessiert mich das garnicht.

Genussvoll ziehe ich an meiner Zigarrte.

Mein Kopf schmerzt. Mein Herz schmerzt.

Gott diese Welt schmerzt.

Warum ist ausgerechnet an dem Tag mein Bruder zu Besuch gekommen? Wäre er nicht gekommen, dann wäre ich jetzt bei mein Baby.

Zarah.

Schon dieser Name hat was Wundervolles an sich.

Hätte ich gewusst, dass dieser Dreckskerl von Vater ihr an die Wäsche gegangen ist dann würde er nicht mehr Leben.

Mein Baby.

Meine Zarah.

"Scheiße.", fluche ich leise und kann es nicht verhindern mir durch die Haare zu gehen. "Baby, wir hätten eine Lösung gefunden.", flüstere ich.

Meine Stimme bricht ab. "Gott Zarah. Ich kann nicht mehr.", die Tränen fließen nur vor sich hin.

"Komm zu mir zurück, bitte."

Ich ziehe das letzte mal an meiner Kippe bevor ich sie aus dem Zimmer schnippe.

Schließlich bringe ich mich dazu ins Badezimmer zu laufen um eine erfrischene Dusche zu nehmen.

Meine Gedanken bleiben dennoch bei Zarah.

**

"Priyanka.", ich grinse die neue Praktikantin an.

Sie zieht eine Grimasse, die wohl aussehen soll wie ein Lächeln. "Mace."

Meine Pflegerin steht neben ihr und schaut mich kurz an. "Du bekommst heute Besuch.", erfahre ich dann.

"Mein behinderter Vater?", frage ich unbekümmert.

"Ja.", antwortet sie knapp.

Priyanka schaut mich von der Seite an und zieht eine Augenbraue hoch.

Sie soll bloß die Klappe halten, denn ihr geht meine Familienverhältnisse einen Dreck an.

"Wie spät?", frage ich.

"Jetzt.", antwortet sie und läuft los.

Ich hasse es wenn ich ihr wie ein Hund hinterher laufen muss.

"Hey Pflegerin? Wie heißt du eigentlich?", frage ich schließlich, da ich es leid bin sie immer Pflegerin zu nennen.

"Marita.", antwortet sie und lächelt mich leicht an.

Oh ne. Hoffentlich sieht sie das nicht als Fortschritt an.

"Okay Magarita.", ich grinse.

Der Name klingt wie eine Buttermarke.

Priyanka läuft uns Stumm hinterher. "Ihr seid heute ziemlich Gesprächig."

"Heute ist ein stressiger Tag, Mace."

Nun stehen wir endlich an den Besucherraum.

"Priyanka du bleibst hier und wartest bis sie fertig geredet haben. Und wenn es außer Kontrolle gerät, dann Piep mich bitte an.", damit deutet sie auf ihren - Keine Ahnung nennen wir es Piep Gerät.

Sie nickt und zwingt sich ein Lächeln auf.

Hah. Die kleine hat genauso Lust wie ich.

Schließlich entdecke ich meinen Erzeuger und laufe auf ihn zu.

Das wird ja mal wieder ein sehr nettes Gespräch.

"Na Daddy, wo ist deine Nutte?", frage ich und kann mir kein grinsen verkneifen.

"Mace.", erwidert er bloß gefühllos.

Es wird in der Tat ziemlich Nett.

MaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt