Kapitel 19/Psychiatrie

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Kapitel 19

01.09.2015
Dienstag

"Mace!"

Mit einem Ruck sitze ich gerade auf mein Bett und schaue mich um.

"Priya.", stelle ich fest.

Sie schaut mich leicht geschockt an.

"Das ist das erste Mal, dass du mich so erlebst oder?"

Sie nickt leicht und beißt sich dabei auf ihre Unterlippe.

"Mach dir keine Sorgen um mich, Kleine.", ich zwinkere ihr zu. "Das ist Normal wenn ich am Schlafen bin und anfange zu schreien."

"Was träumst du denn, dass du so laut Schreist?", fragt sie mich leise und setzt sich neben mir aufs Bett.

"Nichts wichtiges.", antworte ich knapp, daraufhin schaut sie mich Ungläubig an.

"Das soll ich dir jetzt glauben?"

"Du willst es nicht Wissen, Priya.", versichere ich ihr.

Ich seufze und halte mit einer Hand mein Kopf fest, da ich Kopfschmerzen bekomme.

"Wie spät ist es?", frage ich dummerweise nach.

Sie schaut auf ihre Uhr. "4 Uhr Morgens.", antwortet sie mir.

Wer hätte das Gedacht?

"Hast du heute Frühdienst?", frage ich.

"Ja, leider.", antwortet sie seufzend.

Ich hebe fragend eine Augenbraue hoch. "Wieso leider?", frage ich nach.

"Weil ich ein Langschläfer bin.", antwortet sie grinsend.

Zarah konnte nie lange Schlafen. Sie meinte zu mir immer, dass sie das Leben nicht verpassen möchte das Schlafen überbewertet wird.

"Und du?", fragt sie mich dann.

"Was und ich?", frage ich verwundert nach.

"Ja schläfst du, außer diese 4 Uhr Morgens Sache, auch immer länger oder bist du ein Frühaufsteher?"

"Ich kann nicht mehr richtig Schlafen.", antworte ich ehrlich.

"Und früher?", fragt sie.

"Eigentlich nicht lang. Ich konnte früher auch nicht sonderlich gut Schlafen.", beichte ich ihr.

"Wieso?"

Ich muss grinsen. "Du stellst ziemlich viele Fragen, Priya."

"Ich muss hier meine Sozialstunden verbringen, da möchte ich endlich auch mal was spannendes Erfahren.", sagt sie und grinst mich dabei an.

"Die Frage beantworte ich dir vielleicht irgendwann mal.", verspreche ich ihr und stehe auf.

"Was machst du jetzt?"

"Ich gehe jetzt Duschen also meine Liebe raus hier."

Sie steht auf. "Um 7 Uhr musst du zur Therapie.", informiert Sie mich noch, bevor sie mein Zimmer verlässt.

Ich laufe ins Badezimmer und mache die Dusche an. Schließlich entkleide ich mich und stelle mich drunter.

Ich hasse es, wenn ich von Zarah träume.
Vorallem hasse ich es, wenn ich den Traum habe wo ich sie finde.

Ich werde diesen Anblick niemals vergessen. Wie ich sie aus der Badewanne raus gezogen habe und versucht habe, das sie diese dämlichen Tabletten ausspuckt.

Doch es war zu Spät. Zu spät für sie. Zu spät für mich. Zu spät für uns.

Ich weiß nicht wie ich ohne sie Leben soll? Sie war mein Leben.

Ohne sie ist mein Leben nicht mehr Lebenswert. Es ist als hätte ich nichts zu Verlieren.

Aber Umbringen kann ich mich hier nicht, denn es gäbe keine 100% Chance, dass ich es Schaffen würde.

Deshalb kann ich nur eins tun, nämlich Warten. Warten bis ich Entlassen werde, wenn es mein scheiß Erzeuger erlaubt.

Und ich werde dann bei ihr sein. Bei meiner großen Liebe. Bei Zarah Morgan.

MaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt