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Als ich aufwachte war etwas anders. Es war kalt. Ich drehte mich um aber fand Ace nicht neben mir. Mein Bett war einfach nur vollkommen kalt. Sofort stellte ich mich auf die Beine und fing an ihn zu suchen. Ich ging ist Bad aber dort war er nicht. Auch nicht in der Küche, im Wohnzimmer oder im Zimmer unserer Eltern. Ein schauder lief mir den Rücken runter. Wo war er nur?!Ich rief ihn an und schrieb ihm Nachrichten. Vergeblich. Nur seine Mailbox jedes Mal. Desto öfter ich mir seine Mailboxstimme Anhörte,desto enger schnürte sich meine Lunge zu. Wo war er nur?Ich hatte mich noch nie so leer gefühlt. Ich sah aus dem Fenster. 15 Minuten, 30, 40,50, eine Stunde. Ich fing an zu weinen. Ace wäre niemals einfach so ohne etwas zu sagen gegangen. Schon recht nicht so früh am Morgen..

15 Minuten später knallte die Haustür zu und ich merkte, wie ich noch nie so schnell irgendwo hin gerannt war. Aces Anblick schockierte mich und hatte das Gefühl gleich um zu kippen. Sein Auge war angeschwollen. Aus seiner Nase floss ununterbrochen Blut und seine Lippen waren versehen mit Platzwunden,aus denen Ebenfalls Blut floss.

Ich kam wieder zu mir.

"OH GOTT ACE?!WAS IST LOS?!"

Er sah mich nicht einmal an, sondern schmiss seine dreckige Jacke einfach auf das Sofa und eilte in Bad. Er wollte die Tür hinter sich zu schlagen aber das ließ ich nicht zu. Ich hielt die Tür mit meinem Fuß im Spalt und einer Hand angelehnt fest.

Ace sah mich genervt an.

"Melissa. Geh da bitte weg, bevor du dich verletzt.." murmelte er und versuchte leicht die Tür zu zu drücken dann gab er auf und setzte sich verzweifelt auf die geschlossene Klobrille. Ich trat ein, nahm mir ein sanftes Handtuch und wischte ihm sein Blut weg. Dann desinfizierte ich die Platzwunden und Ace zuckte immer nur vor schmerzen zusammen, während er nur auf den Boden sah.

Als ich fertig war, setzte ich mich verzweifelt vor ihn hin. Ace stand auf und ging zur Badezimmertür. Ich dachte, dass er jetzt abhauen wollte aber er checkte nur, ob uns jemand belauschte.

Er setzte sich wieder zu mir.

"Melissa. Egal was passiert, du musst mir versprechen, es niemandem zu sagen.."

"Ace...du kannst mir doch alles anvertr-"

"Du verstehst das nicht Melissa...es ist nicht nur irgendetwas kleines, was ich dir sagen werde.."

"Ace...was ist?"

Er sah zu Boden, nahm dann meine Hand und zog mich mit raus. Ich hatte immer noch meine Schlafsachen an aber das war mir gerade völlig egal. Wir stiegen in Bryans Auto und Ace fuhr los...ich hätte gerne gewusst, wohin es geht aber er antwortete mir nicht. Wir fuhren einfach immer weiter und weiter. Irgendwann hielt er an einem verlassenen Ort an und wir stiegen aus. Wir gingen einfach noch zu Fuß etwas weiter und landeten in einer Gasse,die nicht einmal den Anschein von Leben hatte. Ace setzte sich auf den Boden mit dem Rücken an der Wand.

"Mel...ich glaube es ist keine so gute Idee dich da mit rein zu ziehen.."

"Ace..Egal was es ist..du erzählst es mir jetzt auf der Stelle!"

Er sah verträumt auf den Boden. Was könnte es nur sein? Etwas, dass ihn so zerstört.Was soll es denn bitte so wichtiges sein, was er mir nicht einmal erzählen will und wir fast bis zum Ende des Stadtrandes fahren müssen, damit er sicher ist, dass uns niemand hört?

Mein Kopf pochte nur vor Fragen. Da sagte Ace wieder endlich etwas.

"Melissa..hör zu...es mag vielleicht jetzt auf einmal alles zu viel für dich sein aber ich muss dir das denke ich mal irgendwie sagen. Du musst aber wirklich versprechen niemandem etwas zu sagen..Melissa..es ist ernst.."

Das hatte ich gemerkt. Aufrecht saß ich vor ihm.

"Ace ich sage niemandem etwas...niemals.."

Er atmete tief ein.

Und öffnete seinen Mund um etwas zu sagen.

A new bad brother next door..?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt