11 - Honeybunny

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Shay

,, Gigi, ich kann's nicht fassen.'', rief ich aufgeregt in den Hörer rein und warf den aufgegessenen Apfel in den Müll.

Es war Samstag Abend und das einzige was mir gerade durch den Kopf ging war das Wort Paris. Ich bin noch nie geflogen und dann mal gleich nach Europa, in die Stadt Paris. Noch dazu war ich dort nicht mal für Urlaub, nein ich besuchte wirklich die Franco-Gala.

Es waren die einzigen drei Abende im Jahr an denen sich alle plötzlich für Business Firmen interessierten, naja besser gesagt, die Leute waren einfach nur interessiert an den glamourösen Kleidern, die Berühmtheiten trugen und an der glitzernden Location und natürlich am meisten an den Skandalen. Es hatte alles begonnen, als vor fünf Jahren jemand Bilder, in denen eine berühmte Designerin Sex mit einem Kellner hatte, einer Boulevardzeitung geschickt hatte. Die Presse hatte zwei Wochen über nichts anderes geredet. Von da an, hatte sich die Gala in die Met-Gala zwei Punkt null verwandelt.

,,Ich auch.'', schrie sie und ich hoffte echt, dass mein Trommelfell ihre schrille Töne aushielt.

Ich grinste: ,,Gigi, wenn du noch einmal in dieses Telefon brüllst, dann siehst du gleich eine Faust durch dein Telefon wachsen.''

,,Sorry aber im Internet steht sogar, dass die Kardashians dort sein werden.''

,,Ist es nicht ihr Job auf dem roten Teppich zu stehen?''

,,Verdreh mir jetzt nicht deine Augen, junge Dame. Ohne dieser Familie existiert nämlich kein Reality Fernsehen.''

,,Warte ich stell kurz auf Lautsprecher.'', wechselte ich das Thema und schmiss mein Handy mein Bett. ,,Kannst du mich hören?"

,,Ja, warum was machst du gerade?", fragte sie.

,,Ich beginne meinen Koffer zu packen.", antwortete ich und holte den Koffer unter meinem Bett heraus. Ich wischte die Staubschicht mit meinem Ärmel weg und schüttelte mit meinem Arm, um den Staub irgendwie runterzubekommen.

,,Wüsstest du dass französische Supermärkte nicht 24 Stunden offen haben wie bei uns?'', wechselte sie das Thema.

Ich öffnete meinen Schrank und sagte laut: ,,Ich will einfach nur Croissants und Macronen essen, der Rest interessiert mich nicht.''

,,Shay, du solltest dir lieber einen Mann dort finden, denn die Franzosen...'', pfiff sie am Ende und ich verdrehte meine Augen, obwohl sie es eh nicht sehen konnte. 

Ich öffnete den Koffer und begann ihn langsam zu füllen mit mehr Kleidung als ich eigentlich brauchen würde. Aber Sicherheit ging natürlich vor, wer weiß, was dort alles passieren würde.

,,Ich brauch keinen Mann.'', fuhr ich fort, während ich Unterwäsche so ordentlich wie möglich versuchte in den Koffer reinzulegen.

,,Also ich lasse all meine Moral hier, bevor wir nach Frankreich fliegen.'', sagte sie und ich hörte eine Klospülung auf ihrer Seite.

,,Bist du schon wieder am Klo?'', fragte ich vorwurfsvoll und suchte meinen Reisepass, den ich mal wieder nicht fand.

,,Es tut mir Leid, dass du immer anrufst, wenn ich am Klo bin.''

Dangerous LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt