Kapitel 20

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Er kam immer näher und plötzlich ging es ganz schnell. Vor ein paar Sekunden stand er noch vor der Tür und jetzt ? Jetzt lag ich seinen Armen.

Mein Körper , der vorher noch kalt war, durchschoss Wärme. Seine Hände strichen über meinen Rücken. Die Wärme und die Geborgenheit die ich fühlte, war unbeschreiblich. Für einen kurzen Moment, vergaß ich alles um mich herum.

Das meine Schwester plötzlich mit der Nachricht kam, dass mein Vater einen Hirntumor hat. Das sie alleine mit unserem Bruder leben muss. Das ich 100.000 Dollar besorgen muss, in bis spätestens drei Monaten. Und ich vergaß, dass ich gerade meinen Chef umarmte.

,, Es ist in Ordnung. ", flüsterte er.

In seinen Armen fühlte ich mich sicher. Ich spürte Sicherheit und Halt, was ich schon lange nicht mehr gespürt hatte. Ich genoss die Sekunden, die wir in vollkommener Zweisamkeit verbrachten.

Ich weiß nicht, wie lange wir schon da standen, aber irgendwann fragte er, mit einer sanften Stimme : ,, Gehts wieder ? " Vorsichtig löste ich unsere Umarmung, was sich als ja verstehen ließ. Schwach lächelte ich : ,, Danke. "

,, Hätte nie gedacht, dass ich mal in diese Situation komme. ", grinste er. ,, Im Frauenklo zu sein oder Ihre Mitarbeiterin zu umarmen ?", lachte ich leicht. ,, Ich denk mal beides. ", zwinkerte er.

Schon wieder spürte ich diese Schmetterlinge im Bauch.

Shit. 

,, Ich weiß zwar nicht warum Sie wirklich weinen und eine dramatische Liebesgeschichte sich ausgedacht haben, aber was es auch ist, geben Sie nie auf. Wie sagen alle so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt. ", meinte er.

Wait, was ?

,, Woher wissen Sie ... ", stammelte ich geschockt. ,, Das Sie keinen Freund haben ? Jeder hat seine Geheimnisse. ", sagte er mit siegessicheren Blick.

Okay, der Typ ist echt unberechenbar.

,, Ich glaube wir sollten langsam wieder gehen. ", wechselte ich mit Absicht das Thema.

,, Das ist eine gute Idee, bevor mich eine alte Schabracke sieht ", lachte er.

Ich hatte ihn noch nie so offen gesehen. Bis jetzt habe ich ihn nur verschlossen und ernst gesehen. Das der Anzugtyp Humor hat, hätte ich nie gedacht.

Gesagt getan. Unsere Wege trennten sich, als wir wieder den Saal betraten. Mit einem kurzen Nicken verabschiedeten wir uns.

Den Rest des Abends, unterhielt ich mich mit den Leuten. Oft bekam ich auch Komplimente wegen meines Kleides, was mich zum lächeln brachte. Doch die ganze Zeit versuchte ich das Telefonat mit Claire zu vergessen,aber es ging einfach nicht.

Der Anzugstyp der mein Handy aufgehoben hatte und auf mich gewartet hatte, war auch nicht mehr da. Naja, war vielleicht eh nur ein Kellner der Pause hatte.

Gleichzeitig fielen wir mit Pyjama in unsere Betten . ,, Nie wieder High Heels. ", seufzte Lee. ,, Rede nicht , meine Füße haben Blasen, die Blasen haben. ", meckerte Gigi. ,, Ich hab zu viel getrunken. ", verzog Kevin sein Gesicht. ,, Zwei Stunden lang habe ich alten Damen zugehört, wie traurig ihr Leben ist, weil sie in ihre Gucci Schuhe nicht mehr reinpassen. ", kam es von Dylan, der sich ein Kissen ins Gesicht schlug. ,, Diese Feiern sind anstrengender als ich dachte", murmelte ich. Die anderen stimmten zu.

Irgendwann nach langem Gemeckere , schliefen wir ein. Zwar hielten meine Gedanken ,100.000 Dollar zu besorgen , meine Augenlider lange davon auf, sich zu schließen, aber Gedanken können Augen die schwerer als Beton nicht die ganze Zeit offen halten.

Dangerous LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt