Shay
Gerade als ich die Tür aufmachen wollte, spürte ich plötzlich seinen Atem an meinem Ohr und sein Körper war nah an meinem: ,,Pass auf Shay, du bewegst dich auf gefährlichem Terrain."
Montag 7:49
Ich drückte, wie die Leute neben mir, die Zahl meiner Etage und beobachtete, wie sich die Aufzugtüren schlossen. Mein Körper fühlte sich extrem schwach an, denn ich hatte das ganze Wochenende gearbeitet. Denn ich musste mit all der Arbeit hinterherkommen und Jadens Plan für den Monat anfertigen, wobei ich nicht mal glauben konnte, wie viele Termine und Leute ihn erwarteten. Schlief er eigentlich irgendwann? Egal wie viel Stress und wie wenig Schlaf dieser Mann hatte, er sah noch immer perfekt aus.
Der Aufzug war wie jeden Tag komplett überfüllt, weshalb es Jahre dauerte, bis sich überhaupt der Lift bewegte. Das eine Millionen schwere Firma mit tausend Arbeitern kein Geld für einen zweiten Aufzug hatte, konnte mir hier niemand erklären. Mein Kopf fühlte sich an wie ein Zementsack und ich schloss für kurze Zeit meine Augen.
Ich glaube, neben der Arbeit, hatte ich die Hälfte meiner Zeit damit verbracht über Mr.Patton nachzudenken, obwohl eigentlich Noel, da wir jetzt plötzlich per Vornamen waren. Ich träumte sogar in meinen wenigen Stunden von Schlaf von Freitag, als er plötzlich im Raum stand und uns erwischt hatte. Er wusste es jetzt und konnte uns damit erpressen, wie er auch nur wollte. ,,Pass auf Shay, du bewegst dich auf gefährlichem Terrain." Was er mit diesem Satz meinte, verstand ich noch immer nicht.
Fickt euch alle. War das einzige was ich in diesem Moment nur dachte. Diese Männer in dieser Firma rauben mir den Verstand und zwar jeder einzelne anders. Ich konnte praktisch schon ein ganzes Buch schreiben, was alles meine Nerven zerstört. Würde mich eine Reality Show filmen würde die Zahl der Zuschauer in die Höhe springen, denn jetzt mal ehrlich, wer würde nicht einem Mädchen, die eine verbotene Beziehung mit ihrem Chef hat, während sie 100.000 Dollar aus dem Nichts besorgen muss für ihren sterbenden Vater und noch dazu von allen Seiten erpresst und bedroht wird, gerne zuschauen. Da könnten sogar die Kardashians einpacken.
Floor 26.
Seufzend trat ich aus dem Lift raus und bewegte mich mit gesenktem Blick in die Richtung meines Büros, denn ich hatte nicht sonderlich Lust irgendwen zu begrüßen. Jadens Bürotür war offen und ich schaute unauffällig rein, doch ich sah nur Mr. Lancaster drinnen. Ich begann stumm vor mich hin zu lächeln, während ich an ihn dachte und die Mappe in meinen Armen enger an mich drückte. Ich klang gerade wie eine 14 Jährige auf Wolke sieben, aber ich hatte ihn ein wenig über das Wochenende vermisst. Seine Nähe.
Ich drückte die Türklinke meines Büros runter und stellte meine Tasche ab, nachdem ich die Tür schloss. Drauf drehte ich mich um und plötzlich sah ich Noel auf meinem Sessel sitzen, mit den Füßen auf meinem Schreibtisch. Ich zuckte zusammen und ließ die Mappe fallen. Schnell bückte ich mich und zischte: ,,Noel!"
,,Ich dachte schon, du kommst nie.", sagte er, worauf ich wütend antwortete: ,,Was machst du in meinem Büro?"
Er verschränkte die Hände und drehte sich von links nach rechts, während er den Drücker des Stiftes die ganze Zeit drückte. Er ignorierte meine Frage, weshalb ich genervt die Mappe auf das kleine Sofa warf und im Schnellschritt auf ihn zu kam: ,,Sie können nicht einfach so in mein Büro reingehen, geh raus!"
Noel grinste: ,,Redet man so mit seinem Chef? Ach ja, mit Jaden redest du sicher auch nicht wie es am Arbeitsplatz gehört. Sag mir nicht du nennst ihn Daddy."
Mein Körper, der vor einer Minute noch schlapp war, war nun bereit, ihn wie ein Wrestler über den Tisch zu hauen.
,,Lieber Noel Patton! Ich lade sie freundlich dazu ein, mit den Grund ihrer nicht so erwünschten Anwesenheit zu nennen.'', lächelte ich übertrieben gespielt und riss ihm gleich dazu den Kugelschreiber aus seiner Hand, denn ich hielt das ständige Klicken nicht mehr aus.
Er stand auf und schloss den Knopf seines Anzuges. Er schaute mich grinsend an: ,,Ich weiß, du und Jadilein sind gerade beschäftigt, aber ich will, dass du heute meine Meeting Unterlagen erstellen.''
,,Wie bitte?''
,,Ich habe heute ein Meeting und bin zu faul diese tausenden Blätter zu überarbeiten und zusammenzufassen, deswegen gebe ich dir die Arbeit.''
,,Seh ich aus wie dein persönlicher Sklave?'', fragte ich empört.
,,Naja, wenn du keine Lust hast, kann ich natürlich Logan fragen und ihn gleich ein paar Neuigkeiten erzählen, die ihn vielleicht nicht so erfreuen.'', zuckte er unschuldig mit den Schultern.
,,Du Mistkerl.'', flüsterte ich genervt und hätte am liebsten in sein schönem Gesicht einen Schlag verabreicht.
,,Ich schick die Dateien per Mail.'', sagte er grinsend und ging Richtung Ausgang.
,,Den Award für den nervigsten Mensch des Monats hast du gerade gewonnen.'', sagte ich genervt und stellte mir all die zukommende Arbeit vor.
,,Danke, für die Auszeichnung Mausi, ich kann dir aber auch andere Talente zeigen.'', zwinkerte er und öffnete langsam die Tür.
Ich ignorierte den Fakt, dass jeder Satz bei ihm zweideutig klang und fragte empört: ,,Mausi?''
Doch bevor ich noch irgendwas sagen konnte, schloss er mit einem großen Grinsen die Tür. Ich stöhnte genervt und schmiss den Kugelschreiber auf das Sofa.
Bevor ich mich weiter aufregen konnte, läutete auf einmal mein Handy. Ich nahm das vibrierende Handy aus meiner Hosentasche raus und nahm die Unbekannte Nummer an.
,,Badham?''
,,Guten Morgen, meine Lieblings Angestellte''. hörte ich eine Stimme aus dem Hörer und erkannte sofort Jadens Stimme.
Ich vergaß alles um mich herum und lächelte: ,,Hey, wie gehts?''
Er antwortete nicht und sagte leise mit seiner tiefen Stimme: ,,Trevis und Noel sind gerade bei mir, deswegen kann ich nicht zu dir rüber und ruf dich an.''
,,Was gibts?'', flüsterte ich.
,,Wie wärs, du und ich heute auf ein Date?''
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Teil 2 kommt heute Abend raus und ich kann sagen es wird lang und romantisch ;)
Freu mich auf Feedback und Votes!❤️
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Dangerous Love
RomanceDangerous Love/ Inhaltsangabe Shay Badham könnte man nicht unbedingt als Bill Gates bezeichnen, weswegen sie während des harten Studiums in New York Nebenjobs absolvieren musste. Am Ende hatte es sich aber gelohnt, denn sie wurde tatsächlich bei der...