60 - Schwäche

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{ || Kapitel der Lesenacht }

Shay

,,Was machst du da?'', fragte plötzlich eine Stimme und ich schrie fast auf.

Laut atmend schaute ich auf die Tür. Und wer stand dort. Natürlich Noel Patton.

Er hatte mich aus meinen Gedanken herausgerissen, trotzdem war es ein Wunder, dass ich nicht geschrien habe. Dennoch spürte ich wie mein ganzer Körper zitterte. Mit schwachen Fingern versuchte ich mehrmals den Tab zu schließen, während ich Noel anschaute.

,,Schaust du einen Porno, oder was?'', hob er die Braue und ich schaute auf den Bildschirm, bevor ich endlich die Seite schloss.

,,Was? Eh .. n-nein, warum?'', fragte ich mit einer Stimme, die einer von einem Kind bei einer Präsentation vor der Klasse ähnelte.

,,Du hättest einen Herzinfarkt, als ich hier reingekommen bin.''

,,Nein, ich war nur vertieft in meine Arbeit.'', sagte ich darauf und stand schnell auf, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass die Seite geschlossen war.

,,Was gibts?'', fragte ich, während er meine Beine in meinem Bleistiftrock scannte. Er schaute auf und schenkte mir das Grinsen, was ich gewohnt war.

Doch anstatt meine Augen über seine perverse, selbst verliebte und überselbstbewusste Einstellung zu verdrehen, hatte ich im Hintergrund nur das Bild von ihm, wie er den Reporter tötete. Es war schon offensichtlich, dass Skyline irgendetwas versteckte, eine Person meinte, dass sie das Geheimnis wüsste und ein Tag vor der Auflösung, der Reporter zufällig starb, in einem Unfall mit einem der Chefs der Firma.

Ich setzte mich auf das Sofa und er tat es mir nach. Er breitete sich sofort auf und trank aus meinem Glas, das auf dem Tisch platziert war.
,,Also?'', fragte ich leicht genervt und starrte den außerordentlich entspannten Mann an.

,,Jetzt mal langsam, ich will ein bisschen mit dir reden, Shay.'', antwortete er und betonte extra meinen Namen.

,,Es ist komisch sich mit dem Vornamen anzusprechen.''

,,Jaden und du ficken einander, dann kann man sich doch einander mit Vornamen ansprechen.'', zwinkerte er. Ich wusste, dass er wieder auf mich und Jaden zurückkommen würde. Er liebte es, mir den Fakt, dass er uns erwischt hatte, unter die Nase zu reiben.

,,Ich hasse das Wort ficken.'', murmelte ich und lehnte mich zurück.

,,Ich kann dir helfen es zu lieben.'', gab er grinsend zurück und ich hob direkt meinen Mittelfinger in die Höhe.

Er wirkte leicht überrascht und meinte lachend: ,,Ich hab noch nie den Mittelfinger von einer Angestellten gezeigt bekommen.''

,,Wir sind ja jetzt Freunde.'', antwortete ich und stellte sicher, dass die Ironie nicht zu überhören war.

,,Naja, dafür habe ich schon vieles anderes gezeigt bekommen.'', zuckte er mit den Schultern, bevor er wieder aus meinem Glas trank.

,,Weißt du, es interessiert mich wirklich null, was alles ekliges in deinem Gehirn angeht, also behalte es für dich.''

,,Ich versuche es, Mausi.''

Dangerous LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt