Shay
,, Das war einfach nur Glück, verstehen Sie?", sagte Mr. Grantham und stritt seit ungefähr 20 Minuten den Fakt ab, dass ich besser war als er bei Air-Hockey. Wir standen um einen Spieleautomaten, der 20.000 Dollar versprach, wenn man mit der Klaue den roten Faden zog, die anderen Preise waren aber lauter Scherze, wie Badeenten oder Clownsnasen.
Ich runzelte meine Stirn und meinte: ,,Ich hatte 12 Punkte mehr als Sie, das ist kein Glück, das ist Talent."
Er gab weitere fünf Dollar rein und drückte fest den roten Startknopf: ,,Alles nur weil irgendsoein betrunkener Vollidiot Ihnen magische Kräfte verliehen hat."
,,Vorher war es noch mein Anfängerglück und jetzt ist es also Magie?"
Er verfehlte gerade den roten Faden und die Klaue wurde ohne Beute nach oben gezogen, worauf er genervt stöhnte: ,,Mrs. Badham?"
,,Ja?", fragte ich zurück.
,,Können Sie einfach Mal Ihren kleinen Mund halten?", sagte er in meine Richtung, ,,ich verliere hier sonst noch."
,,Das tun Sie auch ohne mich.", zischte ich und lehnte mich, mit verschränkten Armen, leicht an den Automaten.
Mr. Grantham verdrehte seine Augen und trank aus seinem locker 1000 Champagner Glas, bevor er einen weiteren Schein reinsteckte. Er war noch nicht betrunken, was mich wirklich wunderte, aber definitiv auch nicht nüchtern.
,,Warum trinken Sie nochmal nichts?", wechselte er abrupt das Thema, mit seiner rauen Alkohol Stimme, die zugegeben sexy war, und drückte nochmal den roten Knopf.
,,Damit ich nicht sowie Sie ende?", lachte ich und trank von meinem Orangensaft.
,,Sie sind ein böses Mädchen, Badham.", grinste Mr. Grantham plötzlich und steuerte trotzdem noch konzentriert den Griff.
,,Wie bitte?"
Er grinste noch immer: ,,Naja, Sie sind seit nicht mal einem Monat Managerin und schon gehen Sie in ein Casino, wobei Sie bei einer Gala sitzen und klatschen sollten."
,,SIE wollten hier her.", verteidigte ich mich laut und zeigte wütend auf ihn.
,,Aber Sie hätten mich aufhalten können.", zuckte er lachend mit seiner Schulter.
,,Sie haben mich hier reingezogen, was blieb mir übrig?",murmelte ich.
,,Aber dennoch bleiben Sie hier.", schaute er mich direkt an und gab mir seinen Arschloch Blick.
Ich wusste natürlich nicht was ich darauf antworten sollte, weswegen ich das machte, was ich schon die ganze Zeit hätte machen sollen. Ich stieß mich von dem Automaten ab und sagte voller Wut und einem aufgesetzten Lächeln: ,,Ihnen noch einen schönen Abend, Sie Arschloch." Mit einem Absatz drehte ich mich um und ging schnell Richtung Ausgang. Ich verließ das Gebäude, nachdem ich mich durch die Menge und ein paar Security Guards geboxt hatte. Ich spürte nicht mal ein wenig Angst vor den Konsequenzen, ich wollte einfach nur raus.
Mein Kopf tat einfach nur weh und meine Füße fühlten sich an wie Steine. Ich atmete tief ein, als ich draußen war und spürte wie sich mein ganzer Körper entspannte. Ich spürte nicht mehr verschwitze Leute neben mir, sondern einfach nur Regentropen. Ich machte mir nicht Mal Sorgen um meine Haare, MakeUp oder mein Kleid, ich atmete nur die reine Luft ein, nach einer Stunde extremes passiv Rauchen und dem Geruch von Alkohol. Es war zwar verdammt kalt draußen, aber ich hatte gar nicht gemerkt, wie warm mir drinnen gewesen war.
Ich trat die Stufen langsam runter und bog mit wackligen Beinen in die Straße ein, in Hoffnung ein Taxi zu sehen ,denn es waren kaum Leute auf der Straße, ich hatte auch keine Ahnung wie spät es war, denn es stimme, in Casinos verlor man Zeitgefühl. Es konnte Mitternacht sein oder drei Uhr früh. ,,Warten Sie.", hörte ich eine Stimme hinter mir herrufen, die ich sofort Mr. Grantham zuordnen konnte.
Ich drehte mich langsam um und sah Mr. Grantham im Regen rennen, mit seinem Jacket in der Hand. Kurz danach stand er schon vor mir und ich roch eine Mischung von Alkohol und Regen von seiner Seite. Er sagte jedoch nichts, das Einzige was die Stille unterbrach, war der Regen der immer heftiger wurde.
,,Es ist kalt.", flüsterte er dann und legte seine Jacke um meine nackten Schultern und band die Ärmel vor meiner Brust vorsichtig zu.
,,Hören Sie auf.", sagte ich mit einer brüchigen Stimme und trat einen Schritt nach hinten, näher zu der Wand des Gebäudes.
,,Was?"
,,Hören Sie damit einfach auf.", wiederholte ich und spürte wie meine Brust schwer wurde.
,,Mit was?"
,,HÖREN SIE VERDAMMT NOCHMAL AUF MIT DIESER SCHEIßE.", schrie ich dann und spürte eine Emotionen Welle über mich herfallen. Ich hielt es einfach nicht mehr aus, diesem Mann nachzurennen und all das niemanden erzählen zu können.
Ich spürte Tränen aus meinen Augen kommen: ,,HÖREN SIE AUF MICH WIE EIN STÜCK SCHEIßE ZU BEHANDELN."
Ich sah wie sich sein Mund öffnete und er etwas sagen wollte, doch es war mir egal und ich schrie: ,,WISSEN SIE WIE ES SICH ANFÜHLT MIT IHNEN? EINEN TAG KÜSSEN SIE MICH UND AM NÄCHSTEN TAG IHRE VERLOBTE. ZEURST MACHEN SIE RUM MIT MIR UND DANN LASSEN SIE MICH FALLEN."
Meine Stimme wurde schwach, weswegen ich nichts mehr rausbekam. Er starrte mir in die Augen und fasste dann mit beiden Händen mein Gesicht. Er hielt mich als wär ich Porzellan: ,,Es tut mir unglaublich Leid, ich hatte nur Angst."
,,Vor was?", flüsterte ich zerbrechlich.
,,Vor dem.", hauchte er in mein Ohr, presste mich leicht an die kalte Wand und küsste meine Lippen. Es war ein zärtlicher Kuss, der trotzdem ein Feuerwerk in mir auslöste und die Kälte von vorher war verschwunden. Seine weichen Lippen lösten sich von meinen und er flüsterte: ,,Ich mag Sie Shay Badham." Er lächelte und wischte meine Tränen weg.Der Moment fühlte sich einfach unbeschreiblich komisch an, diese Worte aus seinem Mund zu hören. ,,Und das wollte ich die ganze Zeit nicht zugeben." Dann legte er wieder seine Lippen auf meine und ich spürte diesmal seine Hände auf meiner Hüfte.
Ich erwiderte den Kuss. Es fühlte sich an als würde es nur uns geben. Uns zwei. Und der Regen im Hintergrund.
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Dangerous Love
RomanceDangerous Love/ Inhaltsangabe Shay Badham könnte man nicht unbedingt als Bill Gates bezeichnen, weswegen sie während des harten Studiums in New York Nebenjobs absolvieren musste. Am Ende hatte es sich aber gelohnt, denn sie wurde tatsächlich bei der...