68 - Loslassen

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Jaden

Nachdem sich die Aufzug Türen öffneten, machte ich mich im schnellen Tempo auf den Weg in mein Büro. Ich wollte niemanden sehen. Ich wollte niemanden grüßen. Ich wollte kein gefälschtes Lächeln von irgendwelchen Leuten um acht Uhr in der Früh sehen. Die überfreundlichen Begrüßungen konnten sich diese Pisser sparen. Ich ignorierte alle und stieß fast meine Bürotür auf.

Das erste was ich sah, war Noel, der auf meinem Schreibtisch saß und sich einen Joint rollte.

„Noel, pack die Scheiße weg.", sagte ich und ließ die Tür hinter mir zu fallen.

„Dir auch einen wunderschönen guten Morgen!", lächelte er mich übertrieben an und ich schmiss meinen Aktenkoffer auf die lange Couch.

„Es ist nicht mal acht Uhr.", sagte ich und ging auf ihn zu.

„Seit wann tust du auf unschuldige Nonne?", fragte er mit gehobener Braue.

„Runter von meinem Tisch.", entgegnete ich ihm und schaute ihm zu, wie er sich dann auf die Couch setzte.

„Warum so gut gelaunt, Jaden? Ich habe mich schon gefreut, als du mich in dein Büro eingeladen hast", fragte er und lehnte sich nach hinten.

Nicht begeistert setzte ich mich gegenüber von ihm und murmelte: „Aus Sympathie Gründen habe ich dich nicht hier her eingeladen."

„Schade, ich dachte wir reden über unser Wochenende", schmollte er übertrieben gespielt und ich schloss genervt die Augen.

„Was hat sie gesagt?", fragte ich ihn direkt.

„Wer?", fragte er.

Obwohl er ganz genau wusste, worum es ging, antwortete ich ihm trotzdem: „Shay." Ich hatte weder Lust noch lange Zeit, mich über seine Art aufzuregen.

Er rollte das Papier zwischen seinen Fingen gleichmäßig vor und zurück, bis die Mischung in dem Papier gleichmäßig verteilt wurde und eine Runde Form annahm. „Aja, du führst ja eine Beziehung ... eh Affäre, mit einer Angestellten der Firma."

Leicht grinsend meinte er: „Aja und ich habe auch gehört, dass deine zukünftige Frau schwanger ist? Glückwunsch!"

Mein Körper spannte sich an, doch ich ließ mir nichts von meiner Wut anmerken. Wenn dieser Mann eines wusste, dann war es, Menschen auf die Palme zu bringen. Seit Tag eins macht er nichts anderes.

„Noel, ich habe absolut keine Nerven für deine Witze. Ich meine das Ernst.", sagte ich scharf, während er den Klebestreifen ableckte und ihn dann über die Rollte faltete, bevor er sie verschloss.

Er seufzte und erzählte: „Erstens bist du mir etwas schuldig, weil ich direkt nach deinem Anruf den Club verlassen habe."

„Danke Noel, du bist der beste.", murmelte ich, wobei ich in meinem Ton die Ironie nicht versteckte.

Ich war ihm dankbar, aber ich konnte es nicht ausdrücken, was er beides aber wusste.

Er drehte das Papier an der Spitze zusammen und verzwirbelte es: „Dein Mädchen wurde, als ich angekommen bin, von einem fetten Sack belästigt."

Meine Muskeln spannten sich an und ich ballte meine Fäuste, beim Gedanken, dass ihr irgendjemand Schaden zufügen wollte, geschweige denn angefasst hat.

„Ihre Füße waren zerfetzt, da sie locker zwei oder drei Kilometer mit diesen Hacken Schuhen gelaufen ist. An ihrer Stelle hätte ich die Füße amputiert."

„Und dann?", fragte ich leise, mit einer bemühten monotonen Stimme.

Er merkte, dass ich innerlich aufgebracht war und absolut nicht gut drauf war. Darauf legte er seinen Joint zu Seite und schaute mich endlich ernsthaft an. „Ich habe sie in ein Apartment von mir gebracht, nachdem sie ihren Schlüssel bei dir vergessen hatte und dann haben dort geschlafen."

Dangerous LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt