Jaden
Ich trank erneut einen Schluck und diesmal einen noch größeren. Der Wodka fließ meinen Rachen runter und ich stellte das Glas ab. Mein Blick schweifte zu Mandy, die sich langsam hinsetzte. Sie stellte ihre Tasche neben sich und fuhr sich durch ihre langen Haare: ,,Er will also, dass wir heiraten?"
Langsam nickte ich und starrte in ihre braunen Augen, die strahlten, obwohl ich nicht deuten konnte, ob es das Licht war oder ihre Augen feucht waren. Es war nicht komisch zu sagen, dass ich sie schon immer attraktiv fand, aber das war bei einer Frau wie ihr klar. Doch sie zu lieben, konnte ich mir noch nie vorstellen, anders rum war es genau so.
,,Warum? Warum will er es?", fragte sie und schaute nur in die Lampe. Das letzte Mal, dass Sie in meinem Haus war, war schon lange her. Doch ich musste ihr die Nachrichten sagen, ich musste ihr von Logans Plan erzählen. Weshalb wir also um zwei Uhr in der Nacht bei mir waren und im Wohnzimmer im Dunklen saßen.
,,Warum wohl, der Mann will mehr, er will mehr Geld und Einfluss.", murmelte ich.
Ihr Handy klingelte, doch sie lehnte ab und mein Blick schweifte wieder zu ihr. Sie flüsterte: ,,Was sollen wir machen?"
,,Ich hab keine Ahnung.", gab ich monoton von mir und füllte das Glas erneut auf. Gerade als ich es nehmen wollte, stand sie auf und nahm es selbst in die Hand, bevor sie es auf einmal austrank.
Ich stand auf und nahm ihr sofort das Glas aus der Hand, denn wenn ich eines wusste, dann war es, dass Mandy keinen Alkohol vertrug. ,,Jaden, ich kann dich nicht heiraten.", sagte sie mit einer brüchigen Stimme und brach dann in den Tränen aus. Vorsichtig nahm ich sie in den den Arm und drückte sie stumm an mich.
Es war nicht fremd sie so zu behandeln, denn nach fast drei Jahren in der Öffentlichkeit so zu tun, als wäre man auf Wolke Sieben, war es normal. Es war nie einfach für sie, für uns beide, denn so ein Leben war die Hölle. Eine Scheinbeziehung war nichts neues in unserer Arbeit Welt, denn den Leuten etwas vorzutäuschen, war praktisch Alltag. Es war Logans Idee, dass ich eine Scheinbeziehung beginne, nach all den Skandalen, um der Firma wieder positive Nachrichten zu bringen. Doch Mandys Vater hat sie eigentlich verkauft, ich konnte mich noch immer an seine ersten Worte erinnern, als wir uns das erste Mal getroffen hatte: ,,Mach mit meiner Tochter alles was du willst, solange das Geld bei uns allen fließt." Der Mann hätte sich wahrscheinlich nicht mal interessiert, wenn seine Tochter bei einem Serienkiller gewesen wäre, solange sein Business läuft.
Am Anfang hatten wir kaum Kontakt und ich wollte es auch so lassen, denn sie hatte Angst vor mir, da sie mich nicht kannte und ich hielt absolut gar nichts von allem. Doch als immer mehr von uns erwartet wurde, waren wir gezwungen mit einander zu reden und eigentlich begannen wir uns von da an zu verstehen. Ich realisierte auch endlich, dass sie an gar nichts Schuld war und wahrscheinlich noch weniger in diesem Ding drinnen sein wollte, als ich. Ich hatte ihre Narben gesehen, ich hatte gesehen, was ihr angetan wurde. Deswegen entschieden wir uns, es als ein Team durchzuziehen, denn so würde es viel einfacher gehen, anstatt uns zu hassen. Wir hatten uns unsere eigene Regel festgelegt sowie, dass wir beide frei waren, jemanden anderen zu haben, solange es niemand erfuhr.
Shay.
Sie schluchzte und vergrub ihren Kopf in meiner Brust. ,,Ich kann einfach nicht.", wiederholte sie und löste sich nach einem stillen Moment von mir. ,,Wenn wir heiraten, dann gibt es keinen Ausweg mehr. Dann sind wir an einander gebunden und können dann in 50 Jahren unsere Scheidung einlösen, wenn sich niemand mehr um die Firmen kümmert.", sagte sie laut und wischte ihre Tränen mit ihren Finger weg.
,,Mandy, beruhig dich."
,,Du weißt, dass mein Vater uns dann die ganze Zeit überwachen wurde, damit wir ja nicht diese Heirat versauen und irgendwelche Affären in den Medien auftauchen würden. Es wär gar nicht möglich, dass wir irgendwen finden, denn wir lieben wollen."
Ich packte ihre Schultern und sagte laut, bevor sie noch durchdrehte: ,,Mandy beruhig dich!"
Sie atmete öfters tief ein und aus, bevor sie flüsterte: ,,Ich hab Angst, dass Miguel was passiert." Miguel, ihr Freund, hätte nicht mal eine Chance gegen ihren Vater, der wäre in Sekunden weg vom Tisch, denn ein Klein-Restaurantführer und ein chinesischer Milliardär?
,,Ich find eine Lösung.", antwortete ich und schaute ihr ernst in ihre Augen.
,,Aber was ist.. -"
,,Ich finde eine Lösung, Mandy."
,,Aber wie?"
,,Mandy vertrau mir, ich hol uns raus."
Ihre Augen nahmen keinen Blickkontakt auf, sondern richteten sich auf die Wand hinter mir. ,,Vertrau mir einfach.", wiederholte ich und löste schließlich meine Hände von ihrer Schulter.
Der Klingelton ihres Handy unterbrach die Stille, doch sie lehnte ein zweites Mal den Anruf ab, nachdem sie sagte: ,,Ich sollte gehen." Sie nahm ein Taschentuch und tupfte damit ihre Tränen weg, während sie nach ihrer Tasche griff.
Sie hatte sich, währen den drei Jahren, aber auch geändert. Früher war sie zerbrechlich von innen und außen, doch jetzt war sie es nur noch von innen. Denn sie hatte aufgehört ihre Emotionen zu zeigen und wenn, dann nur für kurze Zeit. Ich hab schon immer gesehen, wie die Leute sie angeschaut haben, als wäre sie ein Sex Objekt. Sie war überall bekannt für ihr Selbstbewusstsein, doch innerlich war sie eine tickende Bombe . Ich wusste nicht alles, was ihr angetan wurde, aber wenn ich eines wusste, dann war es, dass sie innerlich schon fast tot war.
,,Nimmst du ein Taxi?", fragte ich und bekam ein Kopfschütteln zurück : ,,Mein Chauffeur wartet draußen."
Ich nickte und begleitete sie zur Tür. Gerade als sie rausgehen wollte, drehte sie sich um und fragte: ,,Siehst du eigentlich jemanden?"
,,Nein."
,,Okay.", sagte sie und trat raus in die Nacht und Kälte, ich sagte noch aber: ,,Mandy?"
Sie drehte sich wieder um: ,,Ja?"
,,Das letztens hat mir nichts bedeutet."
Sie flüsterte, bevor sie endgültig verschwand: ,,Mir auch nicht."
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Bam bam baaaam, was heißt das nun?
Ich weiß eigentlich bereits was in den nächsten Kapitel passieren wird und es wurden eigentlich schon viele Hinweise gegeben und mit bisschen Interpretation und Fantasie kommt jemand vielleicht drauf ;)
Freue mich riesig über Feedback❤️
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Dangerous Love
RomanceDangerous Love/ Inhaltsangabe Shay Badham könnte man nicht unbedingt als Bill Gates bezeichnen, weswegen sie während des harten Studiums in New York Nebenjobs absolvieren musste. Am Ende hatte es sich aber gelohnt, denn sie wurde tatsächlich bei der...