Shay
,,Es gibt sicher eine Lösung.", flüsterte ich beruhigend und starrte den versauten Boden an. Doch dann trat er mir näher und griff vorsichtig nach meinem Gesicht. Seine Hände waren warm und ich fühlte wieder das Feuerwerk in meinem Körper: ,,Shay, die einzige Lösung ist, dass du wegrennst.Renn weg vor mir bevor es zu spät ist."
Dienstag
Ich saß in meinem Büro, drehte mich links und rechts in meinem Sessel und starrte die Uhr an, die mir 15:00 Uhr zeigte. Seufzend blickte ich auf den Computer, auf dem ich meine Checkliste offen hatte und starrte auf die unerledigten Punkten. Ich wusste, dass ich noch viel zu tun hatte und endlich mal alle meine Sachen abschließen musste, aber es ging nicht. Wie immer waren meine Gedanken nicht bei meiner Arbeit, sondern irgendwo in meinem Leben. Am liebsten würde ich einfach weinen, so lange bis ich nicht mehr Tränen übrig hatte.
Ich dachte wieder über gestern nach und darüber, was er gesagt hatte. Renn weg vor mir bevor es zu spät ist. Ich dachte auch darüber nach, wie ich danach einfach gegangen bin. Warum habe ich nichts gesagt? Warum habe ich nicht geantwortet? Was passiert jetzt zwischen uns?Wütend knüllte ich den Zettel vor mir zusammen und schmiss ihn gegen die Wand.
Ich ließ meine Stirn auf den Tisch fallen und seufzte erneut. Mal wieder schwankten meine Gedanken bei meiner Familie und was ich doch für eine Enttäuschung war. Ich ließ meine kleine Schwester und meinen kleinen Bruder mit meinem Vater im Stich und saß stattdessen in einem Wolkenkratzer als Managerin von Jaden Grantham. Dabei schaffte ich es einfach nicht das Geld für die Operation meines Vaters herzubekommen und viel Zeit blieb mir nicht mehr. Es war genau die Hälfte vergangen, dass heißt einen halb Monate. Würde die Firma nur nicht bei den Gehalten zurückhalten, dann hätte ich es schon zusammen.
18:10
Ich drückte auf Speichern und schloss die Word Seite, es war Feierabend. Aber nicht für mich, denn ich konnte noch weiterarbeiten. Aber wenn ich noch eine Minute länger vor diesem Gerät gesessen wäre, dann wäre ich freiwillig aus dem Fenster gesprungen. Ich stand auf und dehnte mich leicht, während ich meine Knochen knacksen hörte. Ich wollte mir einen Kaffee machen, aber ich hatte vergessen, dass Rosies Kaffeemaschine ja nicht funktionierte.
Genervt öffnete ich meine Tür und ging Richtung Kaffeeküche. Ich hatte nicht wirklich Lust auf jeglichen sozialen Kontakt, aber es waren eh schon fast alle weg und begaben sich in die nächste Bar. Ich sah nur zwei drei Leute, die gerade ihre Sachen zusammenpackten und die Laptops herunterfuhren. Ich nickte sie nur kurz an und bekam die selbe Geste zurück, mit noch immer hassgefüllten Augen. Das der Aufstieg zu dieser Position mich nicht wirklich beliebt gemacht hatte, war mir klar, aber ich war sogar zu müde um mir über das einen Kopf zu machen.
Ich bog in den Gang ein und öffnete die Tür der Mini-Küche. Es war wie gedacht niemand drinnen, was mich erleichterte. Deshalb zog ich meine Schuhe aus und ließ die Tür offen, denn irgendwie war die Firma schon gruselig am Abend.
Ich öffnete den kleinen Kühlschrank und nahm eine der Hunderten Milchpackungen heraus. Gerade als ich mich der Kaffeemaschine widmen wollte, hörte ich jemand eintreten, weshalb ich mich sofort umdrehte.
Mr. Patton.
,,Da sind Sie ja, Mrs. Bardham!'', sagte er und klatschte sich fröhlich in die Hände.
Ich wünschte ich hätte ein zweites Augenpaar um meine Augen zweimal verdrehen zu können, denn abgesehen von dem Fakt, dass er meinen Namen noch immer nicht kannte, war er nicht einer der Personen, mit der ich jetzt reden wollte. Eigentlich hatte ich nie wirklich das Verlangen, mit ihm in meiner Freizeit zu reden.
,,Was gibts?'', fragte ich und versuchte meinen genervten Ton nicht mal zu verstecken.
,,Da ist aber jemand genervt.'', spielte er beleidigt und setzte sich auf einer der drei Sessel, die vor einem kleinen Holztisch standen.
,,Sagen Sie jetzt.''
,,Ich brauche Ihre Hilfe.'', meinte er und begann in seine Hosentasche zu greifen. Neugierig schaute ich auf ihn und wartete auf das was kam.
Er holte zwei Fliegen aus seiner Tasche heraus und legte sie auf den Tisch: ,,Welche passt besser?"
,,Ich dachte schon, es wäre etwas Wichtiges", gab ich von mir und verschränkte die Arme vor meiner Brust.
Er grinste wie immer: ,,Ich geh auf ein Date, das ist wichtig."
Ich runzelte die Stirn: ,,Sie sind jeden zweiten Tag auf einem Date."
,,Ist da jemand eifersüchtig?",wackelte er mit den Augenbrauen, doch bevor ich irgendwas antworten konnte, sagte er: ,,Also sagen Sie, welche passt besser?"
,,Die rote, mit der gelben sehen Sie aus wie ein Clown.", kritisierte ich und tippte auf die rote.
,,Gut, dann nehme ich die gelbe.", zuckte er mit den Schultern und stand auf.
,,Warum fragen Sie dann überhaupt nach meiner Meinung?", fragte ich mit einem "W-T-F" Gesicht.
,,Die Rote trage ich dann bei unserem Date.", zwinkerte er schelmisch. ,,Und meine Dates landen dann immer im Bett, also passen Sie die Unterwäsche an meine Fliege an."Und schon war er verschwunden, bevor ich die Kaffeetasse nach ihm werfen konnte. Das dieser Mann, irgendetwas in seinem Leben erreicht hat, ist noch immer das größte Rätsel. Idiot!
Gerade als ich kopfschüttelnd den Knopf drücken wollte, hörte ich in wieder reinkommen, weshalb ich wütend fragte: ,,Was ist?"Doch als ich mich umdrehte sah ich nicht Mr. Patton vor mir, sondern Jaden.
,,Oh.", kam es aus meinem Mund und ich schaute ihn überrascht an. Er drehte sich um und schloss die Tür hinter sich und schaute mich an. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich spürte wie meine Hände langsam nass wurden. Er sagte dann mit einem ernsten Gesicht: ,,Du und ich ... wir haben jetzt ein Date."
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Wuhu, das zweite Kapitel.Freu mich wie immer über Kommentare und an dieser Stelle würde ich gerne zwei Leuten mal Danken, die ich besonders oft auf meinem Profil und meiner Geschichte sehe sehe und zwar :
@BeMine-xD und @unicorncroatiaIch werde nun öfters manche erwähnen, da ich den Support wirklich schätze❤️
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Dangerous Love
RomanceDangerous Love/ Inhaltsangabe Shay Badham könnte man nicht unbedingt als Bill Gates bezeichnen, weswegen sie während des harten Studiums in New York Nebenjobs absolvieren musste. Am Ende hatte es sich aber gelohnt, denn sie wurde tatsächlich bei der...