Shay
,,Was gibts?'', fragte er und legte den Stift zu Seite.
,,Hier ist dein Wochenplan.'', sagte ich lächelnd und legte den Zettel auf seinen Tisch.
,, Wie bitte?''
,,Dein Wochenplan.'', wiederholte ich.
Er schaute mich komisch and und fragte scharf ,,Warum sind Sie per Du?''
Mein Herz blieb stehen. Besser gesagt meine ganze Welt, als hätte jemand auf Stopp gedrückt. Mein ganzer Körper erstarrte und mein Kopf wurde von einer Fragewelle überflutet. Naja, eigentlich waren es keine Fragen, sondern Emotionen. Ich wusste nicht mal, ob ich in diesem Moment mehr Stress, Trauer oder Peinlichkeit verspürte. Er hatte alles vergessen. Alles.
,,Ich..ich.. also", stotterte ich verzweifelt und brachte nichts raus.
Plötzlich begann er aber zu grinsen: ,,Ich dachte ich werde Daddy genannt?"
,,Arschloch.", kam es schlagartig aus meinem Mund und ich konnte die Situation nicht fassen. Der wollte mich hier echt zum Vollidioten machen, er konnte sich sehr wohl erinnern.
Er grinste noch immer: ,,Du hättest dein Gesicht sehen sollen."
Ich verdrehte die Augen und versuchte ihn mit einem Killer Blick anzuschauen, doch ich begann zu lachen und setzte mich seufzend danach auf die Couch: ,,Ich bin da fast im stehen gestorben."
Er stand auf und meine Augen folgten ihm still. Er war wortwörtlich ein Hingucker. Es gab schon immer diese Leute die ein so großes Charisma und so schön waren, dass man die Augen von ihnen nicht lassen konnte. Doch bei ihm war es einfach unmenschlich, wie attraktiv er war. Er ließ sich gegenüber von mir in die Couch fallen und schaute mich an. Es fühlte sich wie damals an, als wir uns das erste Mal getroffen hatten, beim Vorstellungsgespräch. Nur das wir dieses Mal alleine waren und keine Fremden.
Ich glaube, wir wussten beide nicht ganz wie wir das Gespräch starten sollten, weswegen wir uns einfach nur dumm anschauten. ,,Wie geht es dir?", fragte er dann und unterbrach die Stille. ,, Gut.. und Ihnen..ehh... dir?", fragte ich, ,,ich muss mich noch immer an das du gewöhnen."
,,Ich habe nachgedacht.", sagte er und fuhr sich durch seine Haare, ,,über uns."
Es fühlte sich komisch an es zu hören. Uns. Ich meine was waren wir. Ich hatte noch nie eine Beziehung, nicht mal in der High school, wo praktisch jeder eine hatte. Er hatte wahrscheinlich so viele Beziehungen, dass er nicht mal mehr zählen konnte.
Jaden wirkte nervös, was ich auf diese Art noch nie erlebt hatte. Er hatte zwar sein monotones Gesicht wieder auf, aber ich konnte sehen, dass er zögerlich war. Irgendwie war es süß, auch mal einer der mächtigsten Männer, nervös zu sehen.
,,Als ich dich nach unserem ersten Kuss so behandelt hatte, hatte ich einfach nur versucht das alles zu überspielen. Ich war einfach scheiße zu dir, um mir irgendwie einzureden, dass ich dich hasse. Aber im Casino, habe ich wieder gemerkt, dass da etwas ist.", er schaute mich nicht an, sondern schaute auf die Wand hinter mir. ,, Ich weiß jetzt nur nicht, was wir machen."
,,Du bist verlobt.", fiel mir ein und ich spürte, wie sich die Stimmung kippte.
Ohne zu zögern, antwortete er: ,,Es ist nicht echt."
,,Was?", runzelte ich die Stirn.
,,Es ist nicht echt.", wiederholte er.
,,Aber..."
,,Ich und Mandy haben eine Scheinehe."
,,Aber ihr saht so ... verliebt aus.", wunderte ich mich und versuchte die Information zu verarbeiten. All das was sie vorgespielt hatten, sah so real aus und all die Sorgen die ich mir um sie gemacht habe, wegen einem Kuss.
Er seufzte: ,,Das ist der Sinn einer Scheinehe. Um die Presse zu füttern. Es war damals Logans Idee, um von unserer schlechten Presse abzulenken. Dann sobald es ein neues Paar gibt, schieben die alle echten Probleme, Skandale und Kriege zu Seite."
,,Aber wie .. was?"
,,Ich profitiere und sie profitiert, nach unserer Ankündigung hatte ihre Modemarke noch nie bessere Zahlen geschrieben. Dafür müssen wir aber praktisch unser echtes Leben aufgeben und in der Öffentlichkeit auf glückliches Paar tun."
,,Die ganze Zeit dachte ich, ihr würdet euch wirklich lieben ."
,,Damals beim Interview mit der New York Times, wollte ich dich eigentlich nur noch mehr von mir wegstoßen, deswegen habe ich vor dir, mich noch mehr reingesteigert."
Anstatt mich erleichtert zu fühlen, dass ich das Herz einer Frau nicht brach, fühlte ich mich beleidigt. Ich wusste nicht ganz warum, aber irgendwie fühlte ich mich angegriffen. Machte mir mein Leben schwieriger, als es schon war, aber küsst mich dann wann er will.
,,Shay, ich verstehe wenn du dich jetzt dumm fühlst, aber weißt du eigentlich was wir hier machen?", schaute er mich dann an.
,,Warum muss es immer nach deiner Stimmung gehen ?", sagte ich ernst.
,,Ich wollte dabei ja auch dich schützen, weißt du eigentlich was passiert, wenn das hier irgendwer erfährt? Bei anderen Firmen gibt es schon Probleme, wenn ein Chef mit einer Assistentin zusammen kommt. Aber du hast sogar einen Vertrag unterschrieben, dass das niemals passieren wird und wo sind wir jetzt?"
Er machte eine Pause.
,,Wenn das jemand erfährt, dann hängt die ganze Firma, nicht nur wir. Die Presse wird ein großes Drama machen und unser Leben wird zerstört, besonders deines, du wirst dann nur noch die "verbotene Affäre" von mir sein. Deswegen wollte ich dir nicht näher kommen."
,,Aber trotzdem bist du."
,,Weil ich nicht anders konnte, Shay. Ich will dich kennenlernen, aber ich darf nicht."
Leicht berührt von den Wörtern, stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab und flüsterte: ,,Was machen wir jetzt?"
Er lehnte sich nach hinten und murmelte: ,,Ich möchte dich in nichts hineinziehen."
,,Was?"
,,Du kennst mich nicht. Du kennst nicht meine schlechten Seiten und ich weiß nichts über dich. Auch wenn wir ein Paar wären, könnten wir es niemanden erzählen. Wir könnten nicht gemeinsam raus gehen, ohne dabei paranoid zu werden, dass uns jemand sieht. Wir müssten jedes Mal ein Theaterstück vorspielen, dass wir uns hassen, damit Logan keinen Verdacht schöpft."
Er hatte alles gesagt, was ich nicht aussprechen wollte, aber jetzt war es ausgesprochen. ,,Und jetzt?", fragte ich leise und schaute in seine eisigen Augen, die wieder leer wirkten. Er öffnete seinen Mund, doch plötzlich hörte ich wie die Tür aufging und ich zuckte zusammen.
Ich drehte mich schlagartig um und sah Mr. Skyline, was mir einen halben Herzinfarkt bereitete. Wenn man schon vom Teufel spricht. Als hätte er nur auf den richtigen Moment gewartet, besser konnte es in diesem Moment nicht werden. Mein Herz begann diesmal doppelt so schnell zu schlagen und ich wäre am liebsten weggelaufen.
Er schaute kurz zwischen mir und ihm hin und her, bevor er die Tür hinter sich schloss. Schluckend blickte ich zu Jaden der ihm kurz zunickte und seine Hände verschränkte, ich sah für eine Sekunde einen nervösen Blick in seinen Augen, der aber schnell verschwand. Ich dagegen, sah aus wie die Definition von Nervosität und Stress zugleich.
,,Morgen.", sagte er und ging von selbst zu Kaffeemaschine, währenddessen traute ich mich weder ihn noch Mr. Grantham anzuschauen. Hatte er etwas gehört?
,,Was gibts Logan?", fragte Jaden und lehnte sich nach hinten.
,,Ich hab die Fotos von Freitag gesehen.", schaute er mich dann an, ,,Sie haben es gut gemacht."
Ich nickte dankend und wollte aufstehen, aber er kam davor: ,,Bleiben Sie hier, es gibt was zu bereden, dass Sie interessieren könnte."
Erneut nickte ich und beobachtete, wie er mit der gefüllten Tasse, zu uns rüberkam und dann Jaden anschaute: ,,Ich will das ihr heiratet."
,,Wie bitte?", fragte er Stirn runzelnd."
,,Ich will das du und Mandy heiraten."
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Dangerous Love
RomanceDangerous Love/ Inhaltsangabe Shay Badham könnte man nicht unbedingt als Bill Gates bezeichnen, weswegen sie während des harten Studiums in New York Nebenjobs absolvieren musste. Am Ende hatte es sich aber gelohnt, denn sie wurde tatsächlich bei der...