02 - Hugo Boss Fotoshooting

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Shay

Fünf Männer, die verdammt jung ( und gut ) aussahen, saßen alle um einen Tisch und auf zwei riesigen Sofas. Alle trugen einen Anzug und ich dachte mir in diesem Moment, dass ich in ein Hugo Boss Fotoshooting reingeplatzt war. 

,,Wenn ich störe, kann ich auch später kommen.", stotterte ich sofort und wollte mir gleich danach ins Gesicht schlagen. Warum konnte ich nicht normal reden?

Alle fünf Männer schauten mich noch immer an, bis einer der Männer aufstand und direkt auf mich zu ging. Ich spürte wie mein Herz nun ungesund schnell zu schlagen begann und meine Knie immer weicher wurden. 

,,Jaden Grantham, ihr Vorgesetzter. ", stellte er sich vor und reichte mir die Hand. Seine Stimme war rau und tief zugleich, was für Gänsehaut saugte. Während er sprach, blieb sein Gesicht die ganze Zeit monoton, keine Emotionen oder sonstiges.

Ich fühlte mich wie ein Kleinkind vor ihm, da ich raufschauen musste, aufgrund des Größenunterschieds. ,,Shay Badham", stellte ich mich vor und versuchte möglichst freundlich zu lächeln. Mein Lächeln erwiderte er nicht, dafür zeigte er mir nur, dass ich ich folgen solle.

Zögerlich tat ich das und versuchte durchs Schielen, die Situation aufzufassen. Die anderen vier Männer beobachteten mich noch immer, weswegen ich mich noch eingeschüchterter fühlte als ich es schon war.

Ich hätte eindeutig recherchieren sollen.

Er setzte sich neben zwei Männern auf das Sofa und zeigte mit dem Finger, dass ich mich auf die gegenüber liegende Couch setzten solle. Ich nahm Platz zwischen zwei der fünf Anzugstypen, wobei ich versuchte, möglichst viel Abstand zu halten. Meine Tasche platzierte ich auf den Boden, zwischen meinen Beinen.

,,Muss ich die Informationen aufschreiben oder geht das auch am iPad ?'', murmelte mein neuer Chef, dem Mann neben ihm zu.

,,Mach es am iPad auf dem Programm", antwortete er und ich bekam das Gefühl, dass er der Vorgesetzter von Mr. Grantham war. Meine Augen wanderten noch immer zwischen den Männern hin und her und versuchte dabei zu verstehen, warum vier weitere Personen hier sein mussten.

Als könnte Mr. Grantham meine Gedanken lesen, fragte er während er etwas auf dem Tablet tippte: ,,Habt ihr keine Kunden, die auf euch warten?"

Darauf standen drei von ihnen auf und nahmen gleichzeitig noch ein paar Akten vom Tisch mit. ,,Vergiss nicht das Diagramm fertig zu machen.", sagte noch einer der Männer, bevor sie mir noch kurz zunickten und dann den Raum dann verließen. 

,,Ich bleib noch hier, nur um den Ablauf kontrollieren", grinste mich der Mann neben mir an und ich erwiderte aus Verzweiflung sein Lächeln.

,,Apropos, Noel Patton", sagte er und reichte mir die Hand, die ich schüttelte. 

Warum will der bitte hier bleiben?

Ich konnte schwören, dass ich meinen Chef die Augen verdrehen sah, bevor er sich schließlich mir widmete. Unauffällig richtete ich mich auf und achtete darauf, dass mein Rücken gerade war. Wenn ich eines wusste, dann war es, dass die Firma verrückt nach Perfektion und Manieren war.

,,Shay Badham, richtig?"

,, Genau", bestätigte ich, worauf er meinen Namen in das iPad eintippte. 

,, Alter?"

,, 24 Jahre. "

,,In Ihrer Bewerbung steht also, dass sie in ihrer Bildungslaufbahn immer als Jahrgangsbeste abgeschlossen haben? Wie kommt es zu diesen Ergebnissen?"

,,Ich bin eine sehr ambitionierte Person, die noch dazu ehrgeizig ist. Wenn ich mir Ziele setze, dann erreiche ich diese auch. Daher kommt diese Leistung."

Während ich sprach, bemühte ich mich, nicht arrogant oder angeberisch zu klingen, was bei diesem Satz nicht unbedingt einfach war. Anderseits, war die Firma voller Klugscheißern und Schnöseln, weshalb ich sicher nicht so angeberisch rüberkam. 

,,Und Sie leben in New York? ''

Ich nickte, wobei ich nicht ganz wusste, wohin ich hinschauen sollte. Denn seine blauen Augen waren ja fast hypnotisierend, aber ich musste an die 5-Sekunden Regel denken. 

Der Mann vor mir, hatte das Zeug fürs modeln. Er hatte ein markantes Gesicht, welches  definierte Gesichtszüge hatte. Besonders auffällig waren seine Augenbrauen, die wahrscheinlich eine bessere natürliche Form hatten, als die von jeder Frau.

,,Haben Sie Nebenjobs?'', fuhr er fort.

,,Früher ja, aber jetzt nicht mehr.", antwortete ich und er tippte nickend weiter, bevor er dann vom iPad aufschaute. 

,,Sollte Sie im Laufe der Woche Fragen haben, wenden Sie sich einfach an Mrs. Amond. Sie wird für sie zuständig sein und Ihnen alles erklären.'', äußerte er sich in einem emotionslosen Ton."

,,Die Arbeitszeiten gehen von acht bis achtzehn Uhr, immer Montag bis Freitag.", ergänzte der Mann neben ihm und meine Augen wanderten zu ihm.

Ich gab ein kurzes : ,,Okay" von mir und notierte mir in meinen Gedanken die Informationen auf.

Gleich danach reichte mir Mr. Grantham das iPad und ich nahm es fragend entgegen. ,,Ich glaube die restlichen Fragen, können Sie alleine ausfüllen"

Verwirrt senkte ich meinen Blick und las die Fragen durch. Körpergewicht, Körpergröße, Blutgruppe, Medikamente....

Es war still im Raum und das einzige was man hörte, war das iPad, das bei jedem gedrückten Buchstaben einen Ton von sich gab als ich Frage für Frage beantwortete. 

Bei Medikamente zögerte ich ein wenig, da ich überlegte ob Schlaftabletten dazu zählten. Doch schließlich schrieb ich es hin, konnte ja nicht schaden.Verwundert war ich aber trotzdem, weshalb diese Fragen gestellt wurden. Schließlich hatte mein Gewicht und meine Größe ziemlich wenig mit dieser Arbeit zu tun.Trotzdem füllte ich alles aus und reichte ihm das Gerät, mit gesenktem Blick zurück. 

,,Jetzt kommen wir zu dem vielleicht unangenehmeren Teil.", sagte Mr. Grantham dann, hielt aber immer noch sein monotones Gesicht. 

Schlagartig wurde ich nervös und rieb meine Hände aneinander. 

Was ist bitte der unangenehme Teil?

,, Wir brauchen Ihren Brustumfang, Taillenumfang und Schulterumfang, also ziehen Sie sich bitte Ihr Oberteil aus!''

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Überarbeitet .

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