Kapitel 5 - Das Jobangebot

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Esras Sicht:

Zu früh gefreut, Esra! Wenn du 30 min zuspät zum Bewerbungsgespräch auftauchst, wirst du natürlich abgelehnt. Nach dem Unfall hatte ich sofort Asiye bescheid gegeben. Sie wollte mich abholen kommen, aber ich lehnte es ab. Voller Wut verließ ich das Gebäude und bemerkte plötzlich den Schatten einer Person, der vor dem Geschäft stand. Erst als ich aufsah erkannte ich ihn. Es war der Junge der mich fast überfahren hatte. An seinem Auto angelehnt wartete auf jemanden und als er mich erblickte gab er langsam seine Sonnenbrille runter und kam auf mich zu. Warte warte! Wieso kam er auf mich zu?!
"Ich biete dir einen Job an. Willst du ihn oder nicht?" fragte er plötzlich.
Vor Verwirrung wusste ich nicht was ich sagen sollte, aber brachte trotzdem einige Wörter raus: " Was für...natürlich nicht! Mach dir mit dieser Taktik andere Mädchen klar!"
Wütend drehte ich mich um und wollte gerade in Richtung Bahn gehen, bis er plötzlich mir hinterherrief: "Der Schaden beträgt 10.000€. Wir müssen jeweils die Hälfte zahlen, ansonsten wird er uns verklagen."
Mit einem Schwung drehte ich mich um und sah ihn mit einem offenen Mund an.
"Wie soll ich das bezahlen, wenn ich dank euch keinen Job habe! Du hast es vielleicht leicht. Fährst mit deinem Auto durch die Gegend, weil du das Geld hast. Aber in so einem Luxus leben ich nicht."
Wenn meine Mutter das erfahren würde, würde sie mich umbringen. Was sollte ich jetzt tun? Ich hatte weder Geld noch einen Job.
Fatih: "Woher willst du wissen dass das mein Auto ist? Ach egal. Ich kenn ein Lokal, das Personal sucht. Willst du den Job oder nicht?"
Ja, ich wollte ihn. Ich würde sogar putzen um das Geld zusammenzubringen. Hauptsache meine Mutter hört es nicht.
Trotzdem war mir das bisschen komisch. Ich warf ihm einen skeptischen blick und sagte: "Wieso willst du mir eigentlich helfen?"
Er sah mich an und war schon kurz davor sein Angebot abzubrechen. "Ja oder Nein?"
Er würde es mir nicht beantworten das war klar. Ein Stierkopf. Schlussendlich nickte ich mit meinem Kopf und stimmte somit zu.
Fatih: Morgen um 9:00 kommst du in dieses Lokal. Ich sagen dem Chef bescheid.
Er zeigte mit seinem Finger auf ein Restaurant, wo groß und leuchtend auf einem Schild "Tekins" stand.
Fatih: Bu arada ben Fatih. (Ahja ich bin Fatih)
Er reichte mir seine Hand zur Begrüßung, doch statt ihn zurück zu grüßen brachte ich ein "Sen türk müsün?" (Du bist Türke?) heraus.
Fatihs Hand war noch immer in der Luft und wartete auf ein Händeschütteln. Um die ganze Situation nicht noch peinlicher zu machen und unhöflich zu wirken, griff ich zu seiner Hand. Es war irgendwie ein unangenehmes Gefühl, ich mochte sowas nicht,deswegen sah ich auf den Boden.
Doch plötzlich fiel mir etwas ganz wichtiges ein und ich sah ihm wieder ganz schnell in die leuchtenden blauen Augen.
Esra: Warte, morgen?! Ich kann morgen nicht! Meine Schwester heiratet!
Fatih verdrehte sich die Augen und brachte ein "Kein Problem, dann eben übermorgen, aber PÜNKTLICH." heraus.
Erst als ich auf die Uhr sah bemerkte ich   wie spät es geworden ist. Ich verabschiedete mich hektisch und lief zur Bahn-Station.

Kaderin Oyunu-Das Spiel des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt