Kapitel 38-Im Krankenhaus

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Emirs Sicht:
Seit Tagen wollten sich die Jungs wieder treffen, also beschlossen wir uns in eine Shishabar zu gehen. Hakan holte uns mit dem Auto ab und die ganze Zeit schon kam er mir so unruhig rüber beziehungsweise er verhielt sich nicht wie sonst. Angekommen setzten wir uns hin.  Hakan war am Handy und schrieb jemanden und als die anderen kurz wohin gingen blieben wir  alleine am Tisch
"Söyle noldu." (Sag, was ist passiert.) sprach ich ihn an.
Hakan sah von seinem Display hinauf und zuckte fragend mit den Schultern.
"Was soll sein?"
"Irgendwas ist los mit dir. Du bist so in dich hinein verschlossen heute."
"Nichts ist. Sonra konusuruz." (Reden wir später darüber) meinte er locker und lehnte sich zurück als die Jungs kamen.
Nach nur einiger Zeit bemerkten auch die Jungs,dass Hakan nur am Handy waren und plötzlich riss Ali ihm sein I Phone aus der Hand und sah auf das Display.
"Ohooooooooo. Er hat schon eine Freundin und wir haben keine Ahnung."
Hakan wurde in sekundenschnelle sehr ernst und versuchte sein Handy wieder zurück zu nehmen. Es stimmte also was Ali gesagt hatte, sonsf würde Hakan nie so reagieren. Mein Kopf fühlte sich vor Wut so an als würde es gleich platzten.
Er nahm sein Handy und sah mich als erste an, als würde er auf eine Reaktion warten, doch ich ließ mir nichts anmerken und öffnete nicht einmal den Mund. Das blieb den ganzen Abend so bis ich mich entschloss aufzustehen und nach Hause zu gehen.
"Der Abend hat noch erst begonnen, wohin willst du denn jetzt hin? Sei kein Spielverderber."
"Wir holen es wann anders nach Jungs"
"Warte ich komm gleich mit." Mit diesen Worten stand Hakan auf und kam mir nach. Draußen zog er mich an meinem Arm zurück, was bedeutete, dass er mit mir reden wollte.
"Böyle ögrenmeni istemezdim. Söyleyecektim sana ama firsat bulamadim." (Ich wollte nicht, dass du es so erfährst. Ich wollte es dir sagen aber es hat sich die Gelegenheit nicht ergeben.)
Langsam drehte ich mich zu ihm und sah ihm ernst in die Augen.
"Banane lan sevgilin varsa var. Ben seni uyardim dimi?! O kiz olmaz dedim!" (Ist mir scheiss egal ob du eine Freundin hast oder nicht. Ich hab dich gewarnt ge?! Dieses Mädchen ist ausgeschlossen für dich!) platzte es auf einmal aus meinem Mund ich brüllte alles raus was ich die ganze Zeit in mich behalten habe.
"WAS HAST DU SO SEHR GEGEN SIE?! WIESO BIST DU FÜR ALLES ABER NUR GEGEN NIHAN?!"
"Du wirst es nicht verstehen. Denkst du alles wird ohne Probleme laufen?! Denkst du wirklich es wird so einfach und schön für euch beide sein, Hakan?!"
"Emir! Sag doch was steht zwischen uns?! Was hindert mich und Nihan?!"
"Du bist so blind geworden, dass du es nichg verstehst. Aber eines Tages wirst du deinen Fehler bemerken und zu mir kommen!"
Mit diesen Worten ging in Richtung Bahn, denn ich hatte keine Lust mit ihm in der selben Umgebung noch zu sein.

Esras Sicht:
Seit Tagen lag Fatih im Koma. Tag und Nacht betete ich zu Allah, damit er aufwachen würde, denn das wünschte ich mehr als jeder andere. Meine Laune war weg und ich fühlte mich so kraftlos wie nie. Die Arbeit war so stressig, denn es waren nur noch einige Tage bis zur Jubiläumsfeier des Lokals. In so einer Situation wollte Herr Tekin diese Veranstaltung absagen, aber er konnte nicht. Internationale Gäste waren schon eingeladen und es wäre eine blamage es abzusagen, wie Damla es mir erzählte. Damit meine Mutter nichts merkte ging ich meistens nach der Arbeit sofort nach Hause, denn das letzte mal als ich mit Emir nach Hause kam, hat  sie mit mir so gestritten, dass sie mir sogar mein Handy wegnehmen wollte. An sowas hatte ich mich mittlerweile schon gewohnt. Die Beziehung zwischen mir und meiner Mutter war nie gut .
Es war 18:00 und heute durfte ich früher gehen. Ich zog mir meine Jacke an und knöpfte auch die vorderen Knöpfe, da ich sah dass es heute das erste mal schneite.
Eine Idee schoss in mein Kopf und ohne zu überlegen machte ich mich auf den Weg ins Krankenhaus. Ich wollte Fatih sehen.
Als ich aus dem Auszug hinaustrat sah ich sofort ein Mädchen vor dem Fenster von Fatihs Zimmer. Mit gebannten Blicken sah sie durch das Glas auf ihn und ich fragte mich wer sie war. Als ich mich neben Sie stellte, drehte sie sich plötzlich ihren Kopf zu mir und sah mich verwirrt an.
"Ich glaube Sie sind falsch hier." war das erste was sie sagte und ihre arrogante Tonlage reichte schon aus,mir ein Bild von ihr zu machen.
"Nein, ich bin hier um Fatih zu sehen."
Bei Fatihs Namen zog sie sofort eine Augenbraue hoch. Ich hatte keine Lust mit ihr weiterhin zu reden, denn diese Disskusion würde nicht gut aus gehen, also ging ich um eine Krankenschwester nach seiner Lage zu fragen.
"Es hat sich fast nichts geändert. Wir warten darauf, dass es aufwacht." Meine Laune sank wieder zu Boden und ich fragte ob ich ihn wenigstens sehen durfte.
"Nur 5 min."
In der Zwischenzeit war dieses Mädchen verschwunden und ich war froh, dass sie weg war. Somit konnte ich Fatih alleine sehen. Als ich das Zimmer betrat spürte ich sofort diese beängstigende Atmosphäre. Es war so still, dass man nur seine Atemzüge hörte.
Langsam schob ich einen Sessel an sein Bett und sah ich mit den Händen vor meinem Mund an. Meine Augen füllten sich ungewollt und meine Stimme zitterte beim reden: "Ben hayatimda hic kendimi bukadar kötü hissetmedim biliyomusun? Icimdeki yükü sana anlatamam. Sanki...kocama bir tas var icimde. Her gecen gün dahada agirlasiyo." (Ich war noch nie in meinem Leben so kaputt weißt du? Den Schmerz in mir kann ich dir nicht beschreiben. Als würde ich einen riesen Stein in mir tragen und jeden Tag wird er immer schwerer.)
Ich legte meine Hand in seine und mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich die Kälte in seiner Hand spürte. "Yalavirim kalk. Bize bunu yapma. Senin sevdigin gibi kimse beni sevmedi. Kimse bana okadar güzel bakmadi."
(Ich flehe dich an wach auf. Tu uns das nicht an. Niemand hat mich so geliebt wie du. Keiner hat mich so schön angeschaut wie du.)
Es klopte an der Tür und das hieß dass ich raus musste. Draußen stand plötzlich das Mädchen von vorhin wieder am Fenster. Sie hatte uns die ganze Zeit gesehen und anscheinend hat es ihr nicht gefallen, denn plötzlich zog sie mich an meinem Ellbogen zurück als ich gehen wollte.
"Ich glaube du weißt nichg wer ich bin?" schautzte sie mich an.
"Ich sag dir mal was Mädchen. Erstens: Fass mich nie wieder an! Und zweitens interessiert es mich auch nicht!"
Schlagartig zog ich mein Arm zurück und ging Richtung Aufzug bis ich plötzlich die Krankenschwester aus seinem Zimmer kommen hörte. "ER WACHT AUF!" schallte es in meinen Ohren.

Kaderin Oyunu-Das Spiel des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt