Kapitel 12-"Wer ist er?"

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Nihans Sicht:
Esra hatte mich zu ihnen eingeladen, aber da meine Mutter meinte, dass sie schon genug Stress haben wegen der Hochzeit von Esras Schwester, ist sie doch zu uns gekommen. Eigentlich wollte meine Mutter nicht dass ich zu Esra gehe, weil sie seit einigen Jahren dachte, dass zwischen mir und Emir Abi etwas läuft. Beziehungsweise sie denkt das wir uns "lieben". Meine Mutter liebt Esra und ihre Familie seitdem wir sie kennen. Auch Emir mag sie. Aber irgendwie wollte sie trotzdem nicht, dass ich und er einen zu guten Kontakt haben. Eigentlich echt dumm sowas, aber es ist auch irgendwie normal, dass sie das denkt. Jedes andere Mädchen würde sich in den Bruder von der besten Freundin verlieben, noch dazu wenn er so gut aussehend wie Emir Abi wäre. Bei mir war das irgendwie nicht der Fall. Ich mochte ihn wirklich sehr, da er witzig war und auch gut zuhören konnte, aber anscheinend verstand das meine Mutter falsch.
Nachdem Esra meine Mutter begrüßt hatte, gingen wir zusammen die Treppen hoch in mein Zimmer. Ich hatte auch Asiye angerufen, aber sie konnte nicht kommen, weil sie Besuch hatten. Das war bei ihnen ständig so und Asiye musste immer die ganze Arbeit im Haushalt erledigen, da ihre Mutter selten Zeit zum helfen hatte.
Kaum setzte sich Esra auf mein Bett, kam sie auch sofort zur Sache.
Esra: Dökül (Schieß los)
Ich verdrehte meine Augen und wollte so tun als wüsste ich nicht was sie meint, aber das klappte bei ihr nicht.
"Es ist wirklich nichts passiert, niye inanmiyon"(Wieso glaubst du mir nicht?).
"Nihan! Sag mir die Wahrheit! Hat er dir etwas gesagt? Wieso warst du danach so schlecht gelaunt?! Ich kenn dich doch. Tu nicht so."
Ich wollte die Sache nicht verlängern und fragte sie direkt: "Wer ist er?"
"Meinst du Hakan? Er ist mein Couser." antwortete sie und begann zu lachen.
"Was?!" kam es von mir geschockt, denn damit hatte ich nicht gerechnet.
Ich kannte Esra schon seit mehr als 5-6 Jahren, durch Asiye. Asiye und Esra waren Cousinen und da ich mit Asiye in der selben Klasse war, kannte ich auch irgendwann Esra kennen. In kurzer Zeit waren wir die unzertrennlichen Drei und das schon seit über 5 Jahren. Obwohl ich fast ihre ganze Familie kannte, hatte ich noch nie was von ihm gehört.
Esra: Das liegt daran, dass du nur meine mütterliche Seite kennst. Also Asiye undso. Hakan ist der Sohn meines Onkels.
Langsam verstand ich jetzt auch woher Asiye ihn kannte.
Ich bemerkte Esras wütendenden Blicke, was soviel heißen sollte wie "Erzähl schon".
"Gestern...gestern ist irgendwie etwas komisches passiert. Als ich ihm seine Wunde versucht hab zu verheilen, hat er mich mit seinen Augen so naiv und... schön angeschaut. Doch dann..." ich atmete irgendwie tief aus, denn irgendwie wurde es unangenehm zum erzählen.
"Was ist passiert, jetzt erzähl schon!" bedrängte mich Esra. Ihre Augen waren ganz aufgerissen und sie sah mich aufgeregt an, als würde ich ihr eine Geschichte erzählen und sie wäre ein kleines aufgeregtes Kind.
"Unsere Hände haben sich berührt, aber nicht so. Halt aufeinander und unerwartet."
Esras Mund öffnete sich jetzt und sie begann langsam ein Grinsen im Gesicht zu bekommen.
"Plötzlich er hat mich angeschaut und seine Hand soo schnell und abwehrend von mir entfernt. Nachdem er mich mit einem ernsten Blick angeschaut hat ist er gegangen. Ohne auf mich zu warten. Einfach so. So ein Arsch."
"Hakan war so arrogant?! Niemals." kam dann irgendwann schokiert von Esra.
Ich nickte nur mit meinem Kopf.
"Zuerst war er ganz ruhig, aber danach hat er mich nur angefaucht. Es ist irgendwie normal, schließlich kennt er mich nicht und vielleicht war ihm diese Nähe unangenehm. Oder er hat eine Freundin..." Langsam verstummte ich und das brachte Esra zum Nachdenken.
"Nein, wenn sowas wäre wüsste ich es. Im schlimmsten Fall würde ich es von Emir erfahren."
Ich zuckte nur mit den Schultern und nahm mir ein Stück von der Schokolade die auf meinem Tisch lag.
"Warte mal, wieso hat dich dieses Thema überhaupt so beschäftigt." Jetzt sah mich Esra mit hochgezogenen Augenbrauen und mit einem fetten Grinsen an.
"NEIN Esra NEIN!" brüllte ich fast, denn ich wusste worauf sie hinaus wollte.
Nachdem mir Esra die Geschichte mit dem Autounfall und dem neuen Job erzählt hatte, verabschiedete sie sich von uns und ich ging um 22:34 schlafen.

Kaderin Oyunu-Das Spiel des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt