Asiyes Sicht:
Als Esra ihre Lage erzählte fiel mir auf wie schlecht nur eine einzige jemanden darstellen konnte. Ich hatte kein Recht Fatih zu hassen, da ich es selber getan habe.
Anstatt das ich ihm die Wahrheit gesagt habe, habe ich ihn angelogen und mich von ihm getrennt.
"Asiye?" fragte Nihan nach mir. Anscheinend war ich so tief in den Gedanken gesunken, dass ich gar nicht mehr zugehört habe.
Ich war noch immer voller Wut geladen und auf einmal sprangen mir die Wörter aus dem Mund: "Ich habe mit Enes geredet."
Erstaunt sahen mich beide an und erwarteten eine Fortsetzung meiner Aussage.
"Ich hab ihm gesagt, dass er für mich gestorben ist. So ein Couser habe ich nicht mehr."
Esra wurde skeptisch, denn wenn das irgendwer aus der Familie mitbekommen würde, würde es noch unangenehmer für uns sein. Denn beleidigt auf jemandem in der Familie zu sein gehörte nicht dazu.
Aber das war mir egal.
"Bist du dir sicher? Wie werden die anderen darauf reagieren? Du kannst deinen Couser nicht einfach so aus deinem Leben löschen. Okey ich bin auch wütend auf ihn aber..." versuchte Esra mich zu überreden.
"Esra ich habe mich aus Zwang wegen ihm von Onur getrennt!" schrie ich halblaut und mir stiegen die Tränen hoch.
"Was?!" wurde Nihan verwirrt.
Es reichte mir, ich konnte sie nicht mehr anlügen. "Ich...hab mich von Onur nicht getrennt, weil ich ihn nicht mehr liebe. Ich wollte ihm nicht mehr wehtun und leiden lassen..."
Beide starrten mich fassungslos an.
"Wieso hast du uns das nichg vorher gesagt? Onur hat so viel gelitten, weil er wirklich dachte..." Nihan konnte ihren Satz nicht beenden und verstummte.
Langsam flossen mir immer mehr und mehr Sätze und alles was ich in den letzten Woche in mich gehalten hatte, befreite sich endlich. Ich erzählte das meine Mutter mich gezwungen hat mich zu trennen, wie ich Nächte lang geweint habe und wie sehr ich ihn vermisse und liebe.
"Asiyem ich kann mit ihm reden, wenn du willst. Er will bestimmt.."
"Nein!" unterbrach ich sofort ihren Satz. "O artik sevmiyo beni. Hem sevse bile. Onca seyden sonra affeder mi?" (Er liebt mich nicht mehr. Auch wenn. Denkst du er verzeiht mir nach all den Sachen?)
"Ask affetirir." (Eure Liebe wird euch vertragen.) versuchte Esra mich aufzumuntern.
"Dann wirst du dich auch mit Fatih vertragen. Die Liebe kennt keine Grenzen." beendete Nihan unser Gespräch, bevor meine Mutter anrief und wir zurück mit Esra zu uns gingen.Tage später
Nihans Sicht:
Heute wurde ich endlich 19. Die Zeit verging so schnell und von Tag zu Tag merkte ich wie reifer ich wurde. Da heute Sonntag war wollten Esra, Asiye und ich etwas trinken gehen oder einen Film schauen als kleine Feier. Denn ich war schon aus dem Alter raus wo man Geburtstage groß feierte.
Da das Kino in der Nähe von Esra war fuhren Asiye und ich mit dem Auto hin. Verträumt sah ich aus der Fensterscheibe zu wie der starke Wind die gelben Blätter der Bäume auf den Boden fallen ließ.
"Sizin Hakanla araniz noldu?" (Was ist jetzt mit dir und Hakan?) begann Asiye das Gespräch als sie merkte, wie ich weg war.
"Es ist nichts. Was sollte auch schon sein?"
Asiye parkte vor Esras Hof, doch stieg nicht aus. "Esra hat mir erzählt was passiert ist zwischen euch, aber ich will es von dir hören. Nihan ich hab gesehen wie deine Augen gestrahlt haben, allein als du seinen Namen gehört hast. Sag mir jetzt? Fühlst du was für ihn?"
Gerade als ich ihr antworten wollte, kam Esra und stieg ins Auto ein und ohne weiteres schlossen wir das Thema ab.
Der Tag verging recht schnell und wir hatten uns sehr amüsiert. Auf dem nach Hause weg fuhren Esra und ich alleine mit der Bahn, da Asiye wegen ihrem kleinen Bruder nach Hause musste und Esra das Geschenk von Ihmem zu Hause hatte. Bei ihr angekommen gingen wir sofort ins Zimmer. Vor mir stand eine kleine Kiste und als ich sie öffnete stand ich wie unter Schock da. Sie hatten mir ein Armband aus Swarowskisteinen gekauft. "Esra das ist nicht euer ernst..."
"Achhhh labber nicht ich weiß, dass es dir gefällt." Sie nahm mein Handgelenk und band es umherum. Kurze Zeit später sprang mir etwas ins Auge. "Asiye Nihan Esra" war auf dem kleinen Blättchen eingraviert.
Irgendwie rührte mich das und ich musste weinen vor Freude. Ich hatte Glück solche Geschwister wie sie zu besitzten.
Es war schon Recht spät also machte ich mich auf dem Weg nach Hause. "Bist du dir sicher, dass Emir dich nicht fahren soll?" fragte Esra sicherheitshalber nach.
Als ich draußen war wurde mir erst bewusst wie schnell es dunkel wurde. Gerade mal war es 20:00 Uhr und es war schon stockdunkel. Langsam begann es auch an zu regnen, genau an dem Tag wo ich kein Regelschirm hatte. Blöderweise musste ich noch 8 Minuten zu Fuß gehen, bis ich am Bahnhof war.
Plötzlich stieg eine Angst in mir hoch, als ich die Scheinwerfer eines Autos in der dunkelnen Gasse sah, doch nach nur einigen Augenblicken erkannte ich die Person im Auto. Es war Hakan. Mit seinem Fahrzeug stoppte er genau vor mir und stieg aus.
"Was machst du um diese Uhrzeit hier alleine?"
Was war jetzt mit ihm los? Mal schaut er mich nicht mal an wenn er mich sieht und jetzt aufeinmal fragte er mich auch noch dazu aus.
"Kannst du bitte deinen Wagen woanders stellen? Du sperrst meinen Weg."
"Yürü arabaya. Zaten yagmur yagiyo." (Steig ins Auto ein. Es regnet eh schon.)
Mir reichte es langsam. Konnte er sich nicht entscheiden wie er sich zu verhalten hat.
"Senin benimle derdin ne!? Ben sana naptimda bana böyle sinirli sinirli bakiyosun." (Was ist dein Problem mit mir? Was hab ich dir angetan, das du mich so wütend anschaust?)
Der Regen wurde immer stärker und stärker und langsam zitterte ich sowohl vor Wut als auch vor Kälte.
"Ne mi yaptin? Sen bana öyle umutlu bakmadin mi? Ben sana herseyi itiraf ettim, sen beni attin birtarafa. Sonra neden mk böyle davraniyorum?!" (Ich sag dir was du mir gemacht hast. Hast du mich nicht so hoffnungsvoll angeschaut? Ich hab dir alles zugegeben und du hast mich einfach nur irgendwohin geschmissen. Und dann heißt es wieso mach ich so?!)
Wir schrien beide wie zwei Verrückte uns gegenseitig an und es war uns egal ob es regnete und wir plitschnass waren.
"KORKTUM ANLIYOMUSUN KORKTUM! Sana asik olmaya korktum. Ben artik tükendim kimseye güvenenemekten. Ayni seyleri birdaha yasamak istemedim oldu mu!" (ICH HATTE ANGST VERSTEHST DU MICH! Ich hatte Angst mich in dich zu verlieben. Ich hab es satt niemandem mehr vertrauen zu können, denn ich wollte nicht das selbe wieder erleben.)
________________________________
DU LIEST GERADE
Kaderin Oyunu-Das Spiel des Schicksals
Teen FictionKaderin Oyunu- Das Spiel des Schicksals Es geht um die Leben und Sorgen der Freundesgruppe. Welche Hindernisse stellt das Schicksal ihnen in den Weg? Wie verändert sich deren Leben dadurch?