Kapitel 18

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Nihans Sicht:

Um 14 Uhr hat Esra in unsere Whatsappgruppe geschrieben, das sie von der Arbeit befreit wurde und das wir zu ihr kommen sollen. Daraufhin machten Asiye und ich uns auf dem Weg. Am Abend wollten wir eh zu Besuch zu Esras Familie gehen um uns die Hochzeitsvideos und Fotos anzuschauen und da meine Mutter nach der Hochzeit Emir mit seiner Freundin gesehen hat, hat sie mir erlaubt alleine dorthin zu gehen.
"Und dann hat Fatih gesagt 'Baba hast du nicht gesehen was sie Esra gemacht hat'. Er hat den Chef Baba genannt." erzählte Esra.
"Was ist daran komisch?"
"Fatih hat mir nie erzählt, das er der Sohn von ihnen ist. Beziehungsweise er ist nicht von der Familie so hat er es mir erzählt."
"Vielleicht nennt er ihn so" versuchte ich die Sache zu lösen bis plötzlich die Tür klingelte. Da keiner außer uns und Emir Abi zu Hause waren ging ich zur Tür. Auf einmal stand Hakan vor mir und er lehnte sich mit den Händen an den Türrahmen. Er sah erschöpft auf den Boden und fragte außer Atem: "Ist Emir zu Hause Es..." Er sah vom Boden auf als er bemerkte das ich nicht Esra bin und plötzlich lachte er. "Ja ist er." antwortete ich mit einem Grinsen den ich nicht unterdrücken konnte. "Gelsene" (Komm doch rein.)
Während er seine Schuhe auszog übergab er mir seine Jacke und wir gingen in die Zimmer. Er ins Emirs und ich in Esras die nebeneinander waren.
Als ich ins Zimmer ging bemerkte ich die skeptischen Blicke von den Beiden. Erst als ich dann runter sah wusste ich auch wieso. Ich habe vergessen seine Jacke aufzuhängen und hab sie einfach mitgenommen.
"Ohhh Nihan nimmst du jetzt schon seine Jacken ins Zimmer um daran zu schnüffeln?" hänselte mich Asiye und sie brachen in Gelächtern aus.
"Ha Ha Ha" sagte ich nur und musste unwillkürlich mitlachen, dabei schmiss ich seine Jacke auf ihr Sofa, was Esra alt Bett benützt.
"Hakan geldi. (Hakan ist gekommen)
"Haben wir schon gemerkt."
"Er ist gekommen um dich abzuholen." meinte plötzlich Esra und ich musste mich schwer zurück halten um nicht laut in Gelächter auszubrechen. "Ssssttt nicht so laut" Ich schmiss den Kissen auf Esra und sie viel fast vom Sessel.
Esras Handy unterbrach unser Gelächter. Es war ihre Mutter. "Ab gehts in die Küche, ihr Hausfrauen. Wir müssen schon langsam das Abendessen für die Gäste vorbereiten."
In der Küche schnitt ich die Tomaten für den Salat bis ich Hakan am Flur sah. Er ging gerade ins Wohnzimmer und plötzlich schaute er mich an, woraufhin ich sofort meine Konzentration verlor. Immer wenn er mich ansah wurde ich nervös und das war jetzt auch schon peinlich genug. "Ahhhhh" schrie ich auf als ich das Messer in meinem Zeigefinger spürte.
...
Asiye hatte mir einen Verband um den Finger gebunden und ich legte mich auf die Couch. Kurzer Zeit später spürte ich die Müdigkeit in mir und langsam schlossen sich meine Augen.

Hakans Sicht:
Nihan war auch hier. Das konnte nicht Zufall sein das war Schicksal. Nachdem ich sie in der Küche gesehen habe, wie sie konzentriert den Salat vorbereitete musste ich irgendwie lachen. Mit einem Grinsen ging ich wieder ins Zimmer und wollte das Spiel weiterspielen, bis ich Emirs skeptischen Blicke bemerkte. "Was ist?" fragte ich ihn kopfschüttelnd.

"Wieso so glücklich?" 

"Nichts mir ist nur was eingefallen."

"Hmmm." Emir verstummte langsam und wir zockten still weiter. Später bekam ich einen Anruf von Ömer, unserem Freund der in der Nähe wohnte, woraufhin wir beschlossen etwas trinken zu gehen. 

"Lassen wir die Mädchen alleine, bevor irgendwer dann noch falsch denkt" Ich wusste nicht was er damit meinen wollte, aber gehorchte ihm einfach. Als ich kurz in die Küche ging um ein Glas Wasser zu trinken, konnte ich Nihan nicht entdecken, also gingen wir nach unten. 

"Scheiße ich hab meine Jacke oben" fiel mir ein als ich die ersten Regentropfen spürte und rannte deswegen die Treppen hoch. Doch wo war meine Jacke? Sie hang weder am Kleiderhacken im Flur noch war sie in Emirs Zimmer. Plötzlich stürmte ich in Esras Zimmer und bemerkte erst wenige Sekunden später das im Bett jemand lag. Nihan...

Ich sah mich kurz um, ging ins Zimmer und schloss langsam die Tür hinter mich zu. Da lag sie so unschuldig und müde im Bett. Ich näherte mich immer mehr zu ihr und kniete mich dann hinunter zu ihr so das ich schon ihren warmen  Atem hörte. Erst jetzt bemerkte ich das sie auf meiner Jacke schlief. Ich wollte sie nicht aufwecken, denn  sogar beim Schlafen sah sie wunderschön aus, also verzichtete ich auf meine Jacke und wollte gehen. Aber ich konnte nicht. Irgendetwas hielt mich hier auf und ich wollte nicht weg. Meine Hand näherte sich ihrer Wange und glitt langsam über ihr Gesicht. 9

"Ah Nihan ah. Sen naptin bana böyle" (Was hast du nur aus mir gemacht.)

Auf einmal hörte ich schritte aus dem Flur und stand schlagartig auf. Asiye machte die Tür auf und sah mich verwirrt an. Ich wurde panisch und versuchte eine Ausrede zu finden: "Eh ich hab meine Jacke...gesucht, aber sie ist nicht da glaube ich. Ich...geh dann mal."

Kaderin Oyunu-Das Spiel des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt