Asiyes Sicht:
Nachdem ich Cay (türkischer Tee) gemacht habe und die Knabberreien vorbereitet habe, ging ich auf mein Zimmer um mich umzuziehen. Meine Tanten würden gleich da sein. Sie holten Esra vom Flughafen ab und kamen hier her und dann würden Esra und ich zu Nihan gehen. Meine Mutter hatte es ausnahmsweise erlaubt.
Als ich wieder ins Wohnzimmer sprang mir sofort Enes ins Auge. Wie konnte er noch immer herkommen und mir in die Augen schauen, nachdem er sowas gemacht hatte? Es war mittlerweile 1 Monat her, dass er mich vor meiner ganzen Familie bloßgemacht hat. Alles war vergangen aber mein Hass gegenüber ihm nicht.
Ich begrüßte alle und gab ihnen einen Kuss auf die Wange bis auf Enes.
"Anne ben cikiyorum." (Mama ich gehe.) schrie ich aus dem Flur, während ich meine Schuhe anzog.
Gerade als ich die Tür öffnete stieß sie jemand zu. Als ich mich umdrehte stand Enes hinter der Tür.
"Konusalim mi?" (Reden wir ein bisschen?)
Ich ignorierte ihn einfach und ging aus der Tür, doch anscheined meinte er es ernst. Man hörte seine Schritte im Stiegenhaus.
"Asiye bi dakka beklesene kizim" (Asiye warte doch) schrie er mir hinterher im Hof, bis er mich an meiner Schulter schlagartig zurück hielt.
"Benim senle konusucak birseyim yok!" (Ich habe nichts mit dir zu reden!) versuchte ich meine Stimme nicht zu erhöhen.
"Du warst auf dem falschen Weg, was verstehst du nicht?! Ich habe dich gewarn..." versuchte er sich zu verteidigen.
"SANANE! SA NA NE BENIM HAYATIMDAN. Mutlu musun he?! Hayatimi maf edip hic birsey olmamis gibi yapmak kolay tabi. HIC MI VICDANIN SIZLAMADI SENIN?!" (Was geht dich das an?! Was geht dich mein Leben an. Bist du jetzt zufrieden. Es ist natürlich leicht jemandem das Leben zu versauen und dann so zu tun als wäre nichts. Hast du denn gar keine Schuldgefühle gehabt?!)
Das einzige was Enes tun konnte war zu schweigen. Vor Wut hatte ich so laut geschrien, dass eine Dame aus dem Fenster geschaut hat.
"Anlamiyosun. Ben senin kuzenin olara..." (Du verstehst es nicht. Ich als dein Couser...)
"Sen benim kuzenim degilsin. Enes sen artik benim hic birseyimsin!" (Du bist nicht mein Couser. Du bist für mich nichts mehr!) unterbrach ich ihn, drehte mich um und ging.Esrad Sicht:
Gerade als ich meinen Koffer abholte klingelte mein Handy. Zum Glück war es nur Emir, der bescheid gab, dass sie im Auto warteten.
Kaum war ich eingestiegen wurde meine Mutter schon skeptisch, denn meine Laune konnte man an meinem Gesichtsausdruck erkennen.
"Noldu kiz sana? Moralin bozuk gibi." (Was ist mir dir passiert? Als wäre deine Laune gesunken.)
Mit einer "Ich-konnte-nicht-gut-schlafen" Notlüge ließen sie mich auch schon in Ruhe.
Als wir vor dem Hof von Asiye und Nihan anhielten wollte ich so schnell wie möglich weg von ihnen.
"Ich gehe zu Nihan. Asiye ist auch dort. Wir kommen dann in paar Stunden zu Teyze."
Beide umarmten mich ganz fest als sie mich sahen und wir setzten uns sofort hin um alles zu besprechen was wir verpasst hatten.
Da Asiye nichts von Fatih wusste erzählte ich ihr alles kurz und knapp bis zu dem Zeitpunkt von heute früh, doch zu Ende stiegen mir schon Wuttränen in die Augen.
"Noldu niye agliyosun" machte sich Nihan sofort Sorgen.
Ich erinnerte mich sofort paar Stunden zurück...
"Arbeitest du nicht in deren Restaurant? Tekins heißt es glaube ich. Er hat mir mal davon erzählt gehabt, aber ich hätte nicht gedacht dass er im Unternehmen seines Vaters arbeiten würde." erzählte Nihan ahnungslos.
Plötzlich klopfte mein Herz immer langsamer und langsamer als ich das alles hörte. Mein Atem stockte, als ich seinen Führerschein genauer ansah und "FATIH TEKIN" las.
Ohne irgendetwas zu sagen legte ich auf und plötzlich lief mir alles wie ein Film vor den Augen. Wie Herr Tekin zu Fatih "Oglum" (Mein Sohn) gesagt hat. Wie Fatih im Restaurant bei der Reservierung seinen echten Namen gesagt hat, aber so getan hat als wäre es nur wegen dem Job. All diese kleinen Details die ich gesehen habe, aber zu dumm war es zu realisieren. Fatih hatte mich von Anfang bis Ende angelogen. Er war reich, sehr reich sogar. Fatih war der sowas wie mein Chef, aber hat mir die ganze Zeit vorgespielt, das er dort arbeiten würde. Wie konnte ich es nur nicht verstehen. Die Wut in mir stieg immer höher. Ich packte alles was ich hatte, denn ich wollte nicht mehr hier sein. Von den ganzen Tränen die mir die Wangen runterflossen konnte ich schwer sehen, was ich in meinen Koffer packte. Als alles fertig war ging ich aus der Wohnung, aber ich konnte nicht einfach so gehen. Dachte er wirklich er würde davon kommen, wenn er mich anlügen würde? Ich nahm seine Geldbörse und seinen Blazer und klopfte so stark an der Tür, dass sie gleich zusammenbrechen würde. Als Fatih die Tür öffnete schaute er zuerst müde und ganz verwirrt.
"Günaydin. So weckt man normalerweise niemanden auf..." grinste er und versuchte zu scherzen.
"Tut mir leid Herr Tekin. Leider weiß ich nicht wie man in einem Palast aufgeweckt wird, da ich nicht in einem wohne wie Sie es tun."
Erst als er seine Gelbörse in meiner Hand sah verstand er was ich gemeint habe und sein Gesicht wurde sofort blass.
"Al bak neyi unutmussun." (Schau, du hast was vergessen) schlug ich ihm die Geldbörse gegen seine Brust. "Sonra parasiz kalirsin...Ah pardon. Zenginlerde öyle birsey olamaz dimi? Sen benden daha iyi bilirsin" (Nicht das du dann ohne Geld irgendwo bist... Oh sorry. Jemandem Reichen kann so etwas nicht passieren oder? Das wirst du doch besser wissen als ich.)
Ohne irgendetwas weiteres zu sagen drehte ich mich um und ging, währen Fatih mir den Flur entlang hinterher rief.
Im Taxi weinte ich mir die Sehle aus. Ich hatte ihm vertraut, während er mich nur die ganze Zeit anlog. All seine Worte waren bestimmt auch nur gelogen und ich dachte wirklich das es was werden konnte.
Beiden blieb vor Schock der Mund offen, besonders Nihan.
"Ich glaube es nicht..." war ihre erste Reaktion.
"Hat er denn nichts gesagt?" kam von Asiye.
Ich schüttelte den Kopf. Nach der Sache bin ich sofort in den Flieger eingestiegen, da ich ihn nicht sehen wollte. Er hat mich auf dem Weg ständig angerufen, aber ich habe nicht abgehoben.
"Bende saf gibi herseye inandim." (Und ich habe ihm einfach alles wie eine Naive abgekauft.)
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Kaderin Oyunu-Das Spiel des Schicksals
Fiksi RemajaKaderin Oyunu- Das Spiel des Schicksals Es geht um die Leben und Sorgen der Freundesgruppe. Welche Hindernisse stellt das Schicksal ihnen in den Weg? Wie verändert sich deren Leben dadurch?