Kapitel 15-Die Hochzeit

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Freitag:
Heute war der große Tag. Nihan und Asiye sind nicht in die Schule gegangen um genug Zeit zum Vorbereiten zu haben. Esra hatte sich für diesen besonderen Tag von ihrem Chef die Erlaubnis genommen und ist deswegen nicht in die Arbeit gegangen.

Nihans Sicht:
Wir gingen gerade in das Saal, das leer war. Die Gäste würden erst in einer halben Stunde kommen. In der Zwischenzeit erzählte uns Asiye, dass Enes sie bedroht hat.
Langsam kamen immer und immer mehr Gäste in den Saal, die wir am Eingang begrüßten. Das Fest hatte begonnen und der Saal war schon überfüllt. Es wurde getanzt, gelacht und gefeiert. Es war so schön, dass es nicht besser sein konnte.
Plötzlich kam Enes zu uns und zog Asiye mit sich. Asiye wollte nicht, dass es zu sehr auffällt also ging sie mit ihm und Esra folgte ihnen. Ich blieb mit Leyla, die Cousine von Asiye und Esra. Als ich mir langsam Sorgen um Esra und Asiye machte, suchte ich sie hastig durch den Saal. Bis ich plötzlich ihn sah. Nein, nein, nein, nein. Mein Herz blieb stehen. Mir wurde schwindelig, mit jedem Schritt den er auf mich zu machte. Ich spürte wie sich die Wunde in mir wieder löste. Meine Wunde die seit einem Jahr voller Schmerz versucht hat zu heilen. Und jetzt riss sie wieder auf und das nur wegen ihm. Murat war da, jetzt gerade und er kam auf mich zu. Murat.
Ich blieb vor Schock wie angewurzelt stehen. Ich wollte weg so schnell wie möglich sogar, aber ich konnte nicht.
Er packte mich mit seiner Hand am Ellbogen und zog mich hinaus, einfach so. Vor jedem, jeder konnte uns sehen, doch das war ihm egal.
Nihan: Birak beni, herkez bize bakiyor. (Lass mich los, jeder schaut zu uns) Ich versuchte ruhig zu bleiben, aber vor Wut begann ich zu Zittern.
"Benimle disari geleceksin!" (Du wirst mit mir hinaus kommen) sagte er leicht wütend.
Ich hatte Angst, Angst davor was er tun würde wenn ich nicht mitgehen würde. Er würde mich blamieren vor jedem, er würde alles laut erzählen vor den Augen meiner Eltern. Mir blieb keine andere Wahl also lies ich mich unauffällig von ihm bis zur Hintertür ziehen. Esras Blick blieb bei mir stehen. Sie sah mich vom fast anderen Ende Saales und riss ihre Augen entsetzt auf als sie Murat neben mir sah.
Unser Blickkontakt trennte sich damit, dass Murat mich schmerzhaft rauszog. Meine Augen waren schon mit Tränen gefüllt und ich war kurz davor auszubrechen. Aber nein ich würde nicht weinen. Nicht wegen oder für so einen Mistkerl. Wir entfernten uns von den paar rauchenden Jugendlichen und dann schrie ich endlich auf.
"Canimi yakmamis gibi simdide bedenime mi zarar vericeksin?!" (Hat es dir nicht gereicht dass du meine Seele verletzt hast, dass du jetzt meinem Körper weh tust?!) brüllte ich und befreite schlagartig mein Ellbogen von seinem Griff.

Esras Sicht:

Ich platzte gleich vor Wut. Er hatte es mit seiner Bedrohung ernst gemeint. Wenn Asiye nicht Schluss machen würde, würde er es der ganzen Familie erzählen und das würde alles andere als gut enden.
Um meine Wut zu unterdrücken ging ich bisschen herum und sah durch die Gegend. Mein Blick an der Hintertür stehen. Nihan sah mir hilflos in die Augen und neben ihr...Murat.
Ohne irgendetwas zu sagen lief ich weg von ihnen.
"HAKAN!" rief ich außer Atem als ich ihn ganz hinten an einem Tisch mit seinen Freunden und Emir sah.
"Esra? Noldu?" wollte er besorgt wissen.
"Hakan, kos disari...Nihan... Nihana birsey yapabilir." Er warf mir einen fragenden und verwirrten Blick zu."Lütfen sorma kos" (Lauf nach draußen...Nihan...Er kann Nihan was machen. Frag nicht bitte lauf zu ihr.)
Ohne zu zögern ging er. Ich wusste er würde es machen, denn Hakan würde jedem zur Hilfe laufen und er würde auch mehr tun können als Asiye und ich zusammen.
Emir stand auf und kam zu mir.
Emir: Esra noldu ?Ne bu telas? Bende gideyim mi? (Was ist passiert? Wieso diese Eile? Soll ich mitgehen?)
"Nein Abi Hakan wird das schon irgendwie erledigen."
Mittlerweile kam auch Asiye zu mir und anscheinend hatte sie es noch immer nicht geklärt, denn ihre Laune war gesunken.
Um sie bisschen aufzumuntern und die Stimmung zu lockern gingen wir auf die Tanzfläche. Wir hatten schon für genug Aufmerksamkeit gesorgt, das war nicht gut. Wieso musste es jetzt genau jetzt passieren? Es lief doch alles so schön...

Kaderin Oyunu-Das Spiel des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt