Kapitel 29-Die Versönung und Onurs Abschied

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Esras Sicht:

Kaum legte ich mich ins Bett, rief mich Nihan von Whatsapp an. Ehrlichgesagt war ich überrascht, denn seit dem Streit hatten wir weder miteinander geschrieben, noch telefoniert. Mir fehlte sie und Asiye und irgendwie war es blöd von mir so gemein zu ihr  gewesen zu sein.
"Özür dilerim." sprach ich in die Leitung nachdem wir uns gegrüßt hatten, "Ich habe geredet ohne ein Blatt vor dem Mund gehalten zu haben."
Nihan zögerte im Gegensatz zu mir gar nicht. Sie entschuldigte sich genauso. "Söz geri dönünce herseyi anlaticam sana." (Ich versprechs dir ich erzähl dir alles wenn du zurück bist.)
Mir fiel eine Last von meinen Rücken und endlich konnte ich jemanden mich ausschütten. Ich erzählte ihr alles von Anfang an. Wie er mit mir redete, mich ansah, mir Komplimente machte und natürlich das was heute am Galataturm passiert war.
"O an ne yapicagimi bilemedim. Ich war so geschockt." (Ich wusste nicht was ich machen sollte.)
"ESRAAAA!!! Bu cocuk sana resssssmennn asik olmus. Kadere bak yaa..." (Dieser Junge ist  Richtig verliebt in dich. So ein Schicksal...)
"Denkst du? Nihan trotzdem weiß ich nicht was ich denken soll." Ich war einfach nur vertweifelt. Mein Kopf war voll mit Fragen.
"Überleg es dir gut Esra. Entweder mach ihm klar das du nichts für ihn fühlst oder....überlass alles dem Schicksal."
Leider war es nicht so einfach. Während der Taxifahrt nach Hause hatte ich jeden Blickkontakt mit ihm vermieden und auch am Abendessen sprach ich nicht viel mit ihm. Er hatte bemerkt das was nicht stimmt, aber trotudem nichts gesagt.
"Asiye nasil?" fragte ich um das Thema zu wechseln.
"Sie kommt mittlerweile schon in die Schule. Aber wen ich mal etwas über Onur sage, hört sie zuerst aufmerksam zu und dann schließt sie das Thema ab ohne etwas zu sagen. Da stimmt etwas nicht."

Der nächste Tag

Asiyes Sicht:
Ich musste eine Ausrede finden um aus dem Haus zu gehen. Meine Hände zitterten während ich im Zimmer hin und her ging um eine Lüge zu erfinden bis plötzlich sich meine Tür öffnete.
"Ömer, noldu Ablam." (Was ist los Ömer?)
Ömer ist mein kleiner Bruder. Er ist erst 5 Jahre alt.
"Asiye mir ist langweilig. Ich will in den Park."
Ömer war gerade wie eine Rettung, aber irgendwie würde meine Mutter uns trotzdem nicht alleine lassen oder sie würde mitkommen in den Park. Um mit ihren Freunden zu tratschen.
Ich ging ins Wohnzimmer, denn eine Ausrede hatte ich gefunden.
"Anne ich muss in die Schule. Um mein Projekt zu kopieren."
Ohne ihre Blicke von ihrem Handy zu werfen sagte sie eiskalt "Nein. Sonntags sind keine Schulen offen."
"Doch Anne unsere schon für solche Notfälle. Ich muss mich beeilen bitte. Und Ömer will raus. Ich dachte mir ich nehme ihn gleich mit..." Während ich zum Ende des Satzes verstummte, sah sie auf und rief Ömer.
Nachdem sie ihm etwas ins Ohr geflüstert hatte sah sie wieder zu mir und fügte hinzu "Kommt nicht zuspät. Am Abend kommt deine Tante."
Auf dem Weg hatte ich natürlich kein Handy, aber auch dafür fand ich eine Lösung. Von einer Telefonzelle aus rief ich ihn an und bat ihn in den Park zu kommen.
Mittlerweile war er schon da. Als er Ömer sah, entspannte sich sein Gesicht und er musste leicht grinsen. Früher nahm ich Ömer öfter mit als wir uns trafen. Ömer liebte Onur, aber ich musste ständig aufpassen, dass er zu Hause nichts verplapperte.
"Ömer mein Schatz geh du ein bisschen Schaukeln" bat ich ihn.
Dauafhin bügte sich Onur runter zu ihm um mit ihm zu reden. "Naber yakisikli?" (Wie gehts fescher?)
"Iyimde. Sen niye artik hic gelmiyosun bizi almaya?" (Gut, aber wieso kommst du uns nicht mehr abholen?)
Mein Herz zog sich bei seinen Worten zusammen. Sogar Ömer hatte gemerkt, das etwas nicht stimmte und er tat mir einfach nur Leid.
Nach Ömers Frage sah Onur hinauf zu mir als würde er auf eine Antwort warten. "Söylesene Ablasi." (Sag es ihm doch.)
Ich hielt mich schwer zurück um keine Tränen zu fließen und schickte Ömer weg.
"Wieso fällt es dir so schwer es ihm zu sagen? Mich konntest du ja auch einfach aus deinem Leben wegreißen mit nur einem Satz"
Halte durch Asiye, halte durch.
"Onur du verstehst es nicht."
"JA ICH VERSTEHE ES NICHT. Ich begreife es noch immer nicht wie du einfach nur abhauen konntest."
"Schrei nicht Ömer schaut her!"
"Seninle niye son bi kez konusmak istedim biliyormusun? Icimde hicbir umut kalmasin diye. Belki seviyorsun düsüncesi aklimdan ciksin diye." (Weißt du wieso ich noch ein letztes mal mit dir reden wollte? Damit ich keine Hoffnungen in mich trage. Das der Gedanke das du mich vielleicht noch liebst verschwindet.) Bei jedem einzelnen Wort blutete mein Herz und ich hatte erst jetzt bemerkt, was ich ihm angetan hatte.
Er setzte fort: "Asiye simdi bana cevap ver. Beni seviyormusun?"
Während in meinem ganzen Körper eine Mischung aus Brand und Gewitter stattfand, raste mein Herz wie verrückt und mein Gehirn war kurz vorm platzen. Ich spürte wie meine Augen sich füllten, aber hielt sie zurück. Nicht vor ihm.
Onur wartete gespannt und sah mir nur in die Augen, aber ich brach kein Wort heraus. Nach einiger Zeit gab er seine Hoffnung auf und seine Gesichtszüge wurde wieder eiskalt.
"Ich habs schon verstanden, mach dir keine Mühe um zu Antworten. Artik Asiye ve Onur yok. BITTI!" (Ab sofort existiert kein Asiye und Onur mehr. Es ist vorbei!) Seine Stimme hallte in meinem Kopf und ich konnte noch immer nicht realisieren was passierte.
"Abi niye kavga ediyonuz?" (Wieso streitet ihr?) tauchte plötzlich Ömer hinter ihm, was wir beide nicht erwarteten.
Vor Wut drehte sich Onur einfach um und wollte gehen, aber hörte nicht auf mit seinen fragen.
"Wohin gehst du?"
Er kniete sich zu Ömer, umarmte ihn ganz ganz fest und zog seinen Geruch in sich rein, sowie wie er es bei mir tat.
"Insanlarin iyi oldugu biryere Ömer. Hoscakal..." (Dorthin wo due Menschen gut sind Ömer. Pass auf dich auf.)
Ohne auch nur zurück zu schauen ging er.
Im Bus flossen mir einer nach dem anderen Tränen über die Wangen. Wuttränen. Alles war meine Schuld. Ömer saß während der ganzen Fahrt auf meinem Schoß und ich konnte die ganze Zeit Onurs Geruch richen.
"Ömer Askim anneye birsey demek yok tamam mi? Ben seni parka götürdüm ama baska kimse yoktu." (Ömer mein Schatz wir sagen der Mama nix okey? Wir waren nur im Park und keiner war sonst da.)
Und mir fiel auf wie dämlich meine Aussage war. Jetzt war wirklich keiner mehr da. Onur war weg.
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Kaderin Oyunu-Das Spiel des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt