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Ardy Pov

"Dann haben wir das ja jetzt geklärt", erwidert er lächelnd und richtet seinen Anzug neu, ehe er auf mich zukommt.
"Und denk an die Regeln", weist er mich zurecht und mich an den Haaren. Er zieht mich zu seinem Schreibtisch und drückt mich vorsichtig aber dennoch bestimmend auf den Stuhl und richtet einen Zettel her.
"Ich möchte dich noch darauf hinweisen, dass wenn irgendwas davon fehlt Du dafür aufkommen musst", erklärt er mir noch.
"Und wie?", frage ich leise nach und hoffe insgeheim das Mary mich nicht auflaufen lässt.
"Das bleibt noch mein kleines Geheimnis", erklärt er fies grinsend und ich habe das Gefühl, als würde er sich an meiner Angst erfreuen.
"Und wenn ich nichts gemacht habe?", frage ich nach. Ich will nicht die Fehler der anderen ausbaden.
"Dann wirst du dafür leiden", spricht er in ein und der selben Tonlagd ohne auch nur eine Miene zu verziehen.

Langsam zieht er die einzelnen Päckchen heraus und wiegt Päckchen für Päckchen auf der Waage und hackt ab. Danach begutachtet er mich grinsend.
"Alles vollständig", verkündet er und stopft alles wieder in den Rucksack. Erleichtert atme ich aus und sehe in seine Augen, die in einem wunderschönen blau erstrahlen und dennoch nichts ausdrücken.

"Hat er irgendwas gemacht?", fragt Mary, während wir durch die Dunkelheit nach Hause laufen. Kurz schüttle ich mit dem Kopf und will mich gerade von ihm verabschieden, da wir vor seinem Haus ankommen, als er mich an der Hand festhält.

"Ich fahre dich", erklärt er und irritiert sehe ich ihn an.
"Nein Ich kann laufen", stottere ich und denke an den langen Weg der vor mir liegt.
"Nein ich fahre dich", wiederholt er, aber ich schüttle nur wild mit dem Kopf.
"Ich will die keine Umstände bereiten", erkläre ich und entferne meine Hand von seiner, jedoch seufzt er nur und ergreift sie erneut, ehe er mich auf den Beifahrersitz drückt und die Türe elegant zuschwingt.

"Bist du eigentlich Bisexuell?", frage ich leise nach und sehe zu Mary, der mich fassungslos anstarrt.
"Wieso?", fragt er harsch nach und sofort schlucke ich hörbar.
"In der Schule küsst du Mädchen und als ich dich einmal Privat gesehen habe hast du einen Jungen geküsst", erkläre ich wie ich darauf komme und kurz seufzt er.
"Wenn du es einer Menschensseele erzählst, schwöre ich dir, bringe ich dich um!", zischt er und hastig nicke ich.

"Und du?", fragt er jedoch danach sanfter.
"Ich habe dich immerhin noch gar nichts küssen sehen", fügt er schmunzelnd hinzu.
"Ich bin Homosexuell", nuschel ich und hoffe, dass jetzt kein dummer Spruch kommt.

"Solange du dich nicht in Taddl verliebst", lacht er und klopft auf meine Schulter.
"Wieso?", frage ich verwirrt nach, da mir dieses Beispiel absurd vorkommt. Wieso sollte ich mich in jemanden verlieben, der so viel schlechtes getan hat und es immer noch tut?
"Er würde sich zu seinem persönlichen Spielzeug machen", erklärt er und stirnrunzelnd nicke ich.
"Schlaf gut", lächelt Mary, als ich die Türe zu machen will und stocke in meiner Bewegung.
"Du auch", murmel ich und schleiche mich leise in mein Zimmer. Es ist zwar Freitag und ich bin schon siebzehn, aber ohne Vorwarnung erst um halb elf nach Hause zu kommen würde Ärger geben.

Mit dem Glück das heute Freitag ist stecke ich seufzend die neue SIM-Karte in das kleine Tastentelefon und registriere diese Nummer. Ich habe Angst, dass Mary mich irgendwann auflaufen lässt und ein Päckchen heraus nimmt und ich dafür büßen muss. Ich habe Angst. Riesige Angst und ich hoffe innerlich, während ich die Serie 'Two and a half men' verfolge, dass ich so schnell keinen Anruf mehr darauf bekomme.

"Morgen um 22 Uhr in der Kaldenerstraße 12", blinkt auf dem Display auf und frustriert seufze ich auf. Ich weiß ja noch nicht einmal so der Rucksack ist. Jedoch nehme ich einen Stift und einen Zettel zur Hand und notiere mir das Nötigste, ehe ich die SIM-Karte, so wie die Erste, die Toilette hinunter spüle.

Frustriert gehe ich an mein Handy und suche in den Chats nach der Klassengruppe um Mary zu schreiben.
"Ich habe eine Sms bekommen", erkläre ich und hoffe ihn damit nicht zu wecken.
"Was interessiert mich das?", schreibt er zurück und sofort beiße ich auf meine Unterlippe.
"Ich weiß nicht wo der Rucksack ist", schreibe ich und hoffe, dass jetzt keine Beleidigung fällt wie dumm ich doch bin.
"Der ist bei mir", antwortet er und geht danach sofort wieder off. Verständlich nicke ich und lege frustriert mein Handy beiseite. Ich stecke es an das Ladekabel, ehe ich den Fernseher ausschalte und mich auf die Seite drehe und die Decke zwischen meine Beine klemme und einen kleinen Teil als eine Art Kissen benutze.

Jedoch kann ich nach einer Stunde immer noch nicht schlafen, da die ganze Zeit dieser T in meinem Kopf herumgeschwirrt ist.

Später im Zug schreibe ich Terrorteam!!
Meinungen?^^

System Crash | TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt