1. First things first

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Ich wurde durch ein Stupsen in meine Seite wach. Welcher Vollidiot weckte mich denn bitte um diese Uhrzeit!? Ich schlug meine Augen auf und schaute meinen Vater fassungslos an.

"Dad, ich hoffe für dich das es wirklich wichtig ist, sonst..." aber er ließ mich nicht mal ausreden sondern schüttelte nur belustigt seinen Kopf und ging weg. Was sollte das denn jetzt? Erst mich wecken und dann einfach weggehen, das war doch nicht sein Ernst...

Ich bin übrigens Lia Martin, bin 16 und habe blonde, brustlange, wellig bis lockige Haare, ein paar Sommersprossen und grün-blaue Augen. Ich bin nicht dick aber auch nicht dünn und als "perfekt" würde ich meinen Körper auch nicht beschreiben. Wie jeder normale Mensch habe ich was an meinem Körper auszusetzen, zum Beispiel meine Beine! Ich finde sie einfach nicht hübsch. Außerdem bin ich eher klein. Ich bin also weit weg davon auszusehen wie ein Model und irgendwie bin ich doch froh drüber.

Ich wollte mich gerade umdrehen um weiter zu schlafen, als der Gurt vom Auto mir die Luft abschnürte, aber mich dafür vorm auf den Boden fallen rettete. Puh das war knapp.. warte was? Auto... Gurt.. MAN BIST DU DOOF LIA!!! Ihr seit am neuen Haus angekommen!

Schnell schnallte ich mich ab und sprintete zum Kofferraum um meine Sachen zu holen. Das Haus war groß, hatte 2 Stockwerke und einen großen Garten.

Während ich unser neues Haus betrachtete waren meine Eltern und ein paar Männer die ich nicht kannte produktiv und trugen unsere Sachen ins Haus. Ich schnappte mir meinen Koffer und lief ins Haus rein. Wow..! Von drinnen war es einfach noch schöner als in unserem alten Haus.

Wenn man durch die Tür rein kam sah man sofort eine Art Flur, welcher hell gehalten wurde. Links ging es zum Wohnzimmer, von dem aus man in den Garten konnte und zur Küche mit Esszimmer. Rechts war eine Treppe die nach oben führte und gerade aus war das Zimmer meiner Eltern und ein Bad.

"Schätzchen, dein Vater und ich haben uns überlegt, dass der obere Stock ganz dir gehört, da du nun alleine bist und sowieso die meiste Zeit hier verbringst." Ungläubig blinzelte ich meiner Mutter entgegen und sprang dann nach einigen Sekunden, in denen meine Mutter ihren vorherigen Satz nicht widerlegte, ihr in die Arme und grinste sie wie eine Irre an. Apropos, ich habe 2 ältere Brüder Paul und Dave, aber die studierten beide und wohnten nicht mehr zu Hause. Meine Mutter lächelte mich sanft an und ging dann weiter auspacken.

Sofort sprintete ich die Treppen hoch und war froh, dass ich das ohne mich oder irgendjemand anderen zu verletzen geschafft hatte. Oben war ein Gang, der ebenfalls hell gehalten wurde. In der ersten Tür rechts war mein Zimmer mit einem kleinen begehbaren Kleiderschrank neben an. Gegenüber von meinem Zimmer war das Bad, mein ganz persönliches, eigenes, Jungs freies Bad!!! Wie ich dieses Haus liebte! Die letzte Tür links wurde eine Art Gästezimmer, da ich nicht noch ein Zimmer brauchen würde.

Nachdem mein Bett endlich in mein Zimmer gebracht und zusammengebaut wurde schlief ich auch schon ein, da es ein anstrengender Tag war und ich morgen meinen ersten Schultag hatte.

Ich schlief unruhig, da mein Unterbewusstsein wusste wie viel ich eigentlich noch zu tun hatte und wurde durch das Klingeln meines Weckers geweckt. Blitzartig schreckte ich hoch und schon spürte ich den Boden unter mir. Super, unser Tag fängt ja schonmal gut an. Im Halbschlaf trottete ich ins Bad und wusch erstmal mein Gesicht. Danach stolperte ich die Treppe runter und schleppte ich mich in die Küche, wo meine grinsenden Eltern mich erwarteten. Ich machte mir Müsli und fing an zu essen, während meine Eltern mich immer noch so doof anglotzen. Was genau war ihr Problem? Hatte ich etwas im Gesicht? Vielleicht realisieren sie gerade was für ein hässliches Kind sie doch haben! Halt die Klappe! "Und Schätzchen, hast du gut geschlafen?" Auf die Frage meiner Mutter gab ich nur ein Grummeln zurück und ging dann wieder hoch in mein Zimmer.

Blinzelnd zog ich mir eine schwarze löchrige Jeans und ein weites, rot-schwarz kariertes Hemd an. Müde blickte ich in den Spiegel und erschrak vor meinem eigenen Spiegelbild. Ach du scheiße, jetzt weiß ich wieso deine Eltern dich so angeschaut habenWas zum Teufel ist das? Ich schüttelte ungläubig meinen Kopf und versuchte den Haargummi aus meinen Haaren zu entfernen. Nachdem ich sanft mit meinen Fingern durch meine Haare fuhr ließ ich sie offen über meine Schultern fallen. Ich schnappte mir meine Tasche und mein Handy mit Kopfhörern und machte mich auf den Weg zur Schule.

Der Weg dort hin war nicht sonderlich schwer und wirklich schön. Ich musste nur am Strand lang laufen und dann einmal links lang, quer durch eine Art Park und schon war ich am Parkplatz der Schule. Ich fühlte mich wie in einem Paradies im Vergleich zu der alten Kleinstadt in der wir davor gelebt hatten. Am Parkplatz vor der Schule standen schon einige Autos und Schüler, die nichts besseres zu tun hatten, als mich auf dem ganzen Weg vom Parkplatz bis in die Schule rein neugierig und verwirrt zu beobachten. Doch ich versuchte ihnen nicht allzu viel Beachtung zu schenken, da ich mich nicht schon an meinem ersten Tag verunsichern lassen wollte

Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich das Sekretariat gefunden und meinen Stundenplan bekommen hatte, versuchte ich den Raum in dem ich Unterricht hatte zu finden. Doch mein Glück war mir stets treu und so stieß ich gegen etwas hartes. Oh Nein Lia, du bist nicht ernsthaft gegen eine Wand gelaufen! Hier sind mindestens 10 Zeugen die das allen erzählen könnten!

Ich machte meine Augen auf und schaute in das wohl schönste Blau, das ich jemals gesehen hatte. "Pass doch auf!" pampte mich der Besitzer an. Sofort fing ich mich wieder und richtete mich auf. "Sorry hab dich nicht gesehen, aber du hättest auch aufpassen können.." stammelte ich und war immer noch von seiner durchdringenden Augenfarbe geflashed. "Was?!" Er funkelte mich wütend an. Erst jetzt schien er mich wirklich zu realisieren und betrachtete mein Gesicht genauer. Ein schelmisches und perverses, doch attraktives Grinsen schlich sich in sein Gesicht. Oh nein nein nein, von dem halten wir uns direkt fern!

Sein Mund öffnete sich leicht, doch ich gab ihm gar keine Zeit etwas zu erwidern. Denn ein Blick auf die Uhr genügte mir, um wie von einer Tarantel gestochen aufzuspringen, meinen Rucksack zu schnappen und die letzten Meter zu meinem Klassenraum zu rennen. Na toll kommst du jetzt auch noch gleich an deinem ersten Schultag zu spät?  Doch das war es gar nicht was mich wirklich interessierte. Viel mehr wollte ich wissen wie diese schönen blauen Augen auf meinen Abgang reagiert hatten, denn ich würdigte sie keines Blickes als ich wegrannte. Gott sei dank verlief der Rest des Tages ohne irgendwelche Zusammenstöße und auch wenn ich es wirklich grauenhaft fand mich überall vorstellen zu müssen, war es nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt hatte.


-My life as Lia- Badboys und gebrochene Herzen inklusieveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt