29. Ladys first

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Grinsend liefen Dylan und ich hinter Hannah und Dave her. Mein innerer Amor rieb schon verschwörerisch seine Hände aneinander, als Dylan mich aus meinen Gedanken zog. "Hey Babe, sollen wir Riesenrad fahren?" fragte er grinsend. Sicherlich nicht! "Nein danke." antwortete ich und blinzelte ihm verwirrt entgegen, da ich in Gedanken noch bei Dave und Hannah war. "Wieso nicht?" fragte er schmollend. Nachdrücklich schüttelte ich meinen Kopf. Sofort setzte er seinen flehendsten Blick auf und drückte mir sanfte Küsse auf die Wangen. "Das ist nicht fair." beschwerte ich mich, weil er dabei war mich rum zu bekommen. Das darfst du nicht zulassen! Wir gehen da nicht rein. Unter keinen Umständen!!! "Weißt du was nicht fair ist?" sagte Dylan. "Dass du nicht mit mir Riesenrad fahren möchtest. Was kann denn schon passieren, außer, dass wir eine wunderschöne Aussicht haben werden?" beantwortete er seine eigene Frage. Ich räusperte mich. "Wenn du mich so fragst... Also wir könnten sterben, indem unser Wagon abstürzt, wir aus ihm raus fliegen oder sich das komplette Rad löst und los rollt, oder das ganze Teil umkippt, oder.." begann ich meine Auflistung. "Hast du etwa Höhenangst?" fragte Dylan überrascht. Zögernd nickte ich. "So könnte man das auch formulieren." gab ich kleinlaut von mir.

Schmunzelnd legte Dylan seine Arme um mich. "Sag das doch gleich. Falls du es dir aber anders überlegen solltest, dann muss du keine Angst haben, ich passe auf dich auf!" flüsterte er in mein Ohr und ließ mich dann wieder los. "So funktioniert das mit der Höhenangst zwar nicht aber mal schauen." Definitiv nicht! Überrascht drehte ich mich einmal um meine eigene Achse. "Wo sind Dave und Hannah?" fragte ich leicht panisch. Dylan zuckte locker mit seinen Schultern. "Lass den beiden doch ihre Zeit zu zweit, dadurch haben wir auch Zeit für uns." sagte er grinsend. Er wusste, dass ich die beiden verkuppeln wollte. "Sie schaffen das auch ohne deine Hilfe Babe!" fügte er hinzu. Ich schnaubte enttäuscht. Ich hätte so gerne gesehen, wie mein Bruder sich schlug. Nachdem wir ein wenig rumliefen beschlossen wir uns an der Gruselvilla anzustellen.



Panisch krallte ich mich in Dylans Schulter fest und lief mit ihm den dunklen Gang lang. Es war hier so dunkel, dass ich meine eigene Hand vor mir nicht mehr sehen konnte. Wenn da jetzt jemand steht knock ich ihn aus! Übervorsichtig schauten wir um die Ecke und atmeten erleichtert aus. Es schien niemand dort zu sein, nur ein weiterer kurzer Gang, der zu einer Tür führte. Ohne groß drüber nachzudenken griff ich nach Dylans Hand neben mir. Neben dir? Dylan ist vor dir... Kreischend drehte ich mich zu dem Horrorclown neben mir um, der mir breit mit seiner blutverschmierten Fratze ins Gesicht grinste. Du hälst gerade mit einem Horrorclown Händchen. Schnell ließ ich seine Hand los und erspähte auch schon seine anderen Freunde hinter ihm. Selbst Dylan hatte das nicht kommen sehen und benutzte mich als Schutzschild. "Nehmt sie nicht mich!" sagte er laut und zog meinen eingefrorenen Körper dann zu der kleinen Tür am Ende des Gangs.

"Du Arschloch!" platzte es aus mir raus, als wir durch die Türe waren. Er lachte leicht, musterte die nächste Tür vor uns und grinste schelmisch. "Tut mir leid Babe, ich bin jetzt ein echter Gentleman okay?" versprach er doch das amüsierte in seiner Stimme konnte er nicht verstecken. "Ladies first!" raunte er in mein Ohr und öffnete mir die Türe. "Oh toll danke, dass du mich zuerst in den Raum voller Spiegel gehen lässt." gab ich sarkastisch von mir. Misstrauisch lief ich in den Raum rein und tastete mich langsam voran, damit ich nicht mit Vollgas gegen einen Spiegel lief. Abrupt blieb ich stehen und betrachtete panisch den Mann mit Messer im Spiegel. "DYALN!" gab ich alarmiert von mir. Jetzt sah er ihn auch. "Der ist sicher wo anders. Der steht da nicht." versicherte er mir und schob mich wieder an. "Wenn du dir so sicher bist, dann geh doch du vor!" sagte ich als ich mich quer stellte um ihn vorbei zu lassen. "Na gut!" sagte Dylan selbstsicher. Zu meinem Pech stand er tatsächlich nicht vor uns, sondern hinter uns. Wie ein Irrer fuchtelte er mit seinem Messer um seinen Kopf rum und rannte uns schreiend hinter. Panisch stolperte ich über meine eigenen Füße und flog gegen Dylan, der mich halb auffing und weiter zerrte. 

Als wir ihn endlich abhängten blieben wir schwer atmend an einer Abbiegung stehen. "Sobald wir um die Ecke schauen ist entweder direkt jemand da oder plötzlich jemand hinter uns." analysierte ich unsere Situation. "Rücken an Rücken?" schlug Dylan keuchend vor. Nickend drehte ich mich um und griff nach Dylans Hand. "Los?" fragte er. "Los!" sagte ich, da ich so schnell wie möglich hier raus gehen wollte. "Wie siehts bei dir aus?" fragte er nach ein paar Sekunden, die sich wirklich lange hinzogen. "Nichts. Bei dir?" fragte ich, doch die Antwort konnte ich mir sparen, denn genau in dem Moment öffnete sich neben uns eine Klappe in der Wand und der Typ strubbelte mir schreiend durch meine Haare. Jetzt reichts mir aber! Ich löste mich von Dylan und sprintete die letzten Meter in die Freiheit. Lachend joggte Dylan mir hinterher. Mürrisch beobachtete ich ihn dabei, wie er meine Haare wieder zurecht strich. "Manchmal warst du echt ne Memme!" gab ich dann doch schmunzelnd von mir und stieg in Dylans Lachen ein. "Das war doch witzig!" sagte er grinsend. Ich nickte. "Aber sowas mache ich nie wieder!" versicherte ich ihm, was ihn zum schmollen brachte. "So und jetzt hab ich Hunger!" fügte ich hinzu. "Was sonst!" gab Dylan amüsiert von sich und verschränkte seine Finger mit meinen. "Was solls heute geben?" fragte er und schaute sich auf dem Platz um, denn es gab viele Essensstände. "Oh schau mal da sind Dave und Hannah!" gab er überrascht von sich. Wir gesellten uns zu ihnen und aßen alle Waffeln.


"Bitte Krümel, fahr mit uns Riesenrad!" versuchte Dave mich nach dem Essen zu überreden. "Nein!" sagte ich stur. Dave seufzte und schaute entschuldigend zu Dylan. Die beiden und Hannah standen in der Schlange und versuchten mich schon seit 5 Minuten zu überreden mit zu fahren. Ich stand nah genug an ihnen dran, um zu hören, was das Mädchen hinter ihnen zu Dylan sagte, aber zu weit weg, als dass es aussah, als würde ich zu ihm gehören. Sie waren schon fast ganz vorne, als sie die Frechheit besaß Dylan zu fragen, ob bei ihnen noch ein Platz frei wäre im Wagon. Überrascht blickte Dylan in die Runde. Nein haben sie nicht! Doch haben sie du willst ja nicht mit. So wie sie ihn anschmachtet haben sie keinen Platz für sie. Die sabbert ihn schon fast an! Tja, das ändert nichts daran, dass sie einen Platz frei haben. Haben sie nicht. Nur wenn du mitfährst. Nein! Doch, los stell dich zu ihm, sonst tut sie es. Wütend schnaubend lief ich zu ihnen, als Dylan gerade seinen Mund aufmachte. "Wir sind ja gleich dran!" sagte ich grinsend und schlang meinen Arm um Dylans Arm. Alle musterten mich verwirrt, außer Dylan. "Oh wie ich sehe seid ihr doch voll. Schade." murmelte das Mädchen und lief wieder zu ihren Freundinnen. "Hast du es dir doch anders überlegt?" fragte Dylan schmunzelnd. "Halt die Klappe!" keifte ich ihn an. "Ach komm Krümel es ist nur ein Riesenrad." Ich riss meine Augen auf und blickte meinen Bruder schockiert an. "NUR ein Riesenrad?" platzte es aus mir raus, doch ich hatte keine andere Wahl mehr. Wir waren an der Reihe. Alle stiegen ein und schauten mich abwartend an. "Kommst du Prinzessin?" fragte Dylan sanft lächelnd. Zögerlich setzte ich einen Fuß vor den anderen und folgte ihnen. Lieber nochmal das Horrorhaus als das hier! Aber hallo!

Der Wagon wurde geschlossen und schon setzte er sich in Bewegung. Fest umschloss ich Dylans Finger mit meinen. Der drückte mir einen sanften Kuss auf die Schläfe und flüsterte dann "Alles wird gut. Achte nur auf den schönen Ausblick und auf mich." Ich nickte leicht, traute mich aber nicht mich anderweitig zu bewegen. Er zog meine Hand zu seinem Mund und küsste meinen Handrücken einmal. "Es war übrigens echt süß, wie eifersüchtig du eben warst." fügte er leise hinzu. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich mag das Gefühl nicht." gab ich leise von mir. Ich schaute zu ihm hoch. "Ich auch nicht. Aber du hast gar keinen Grund dafür bei mir okay? Du bist die Einzige die ich haben möchte." sagte er bestimmt und das Blau in seinen Augen schien mich zu beruhigen. Der Knoten in meinem Magen und der Druck auf meiner Lunge schien sich wie in Luft aufzulösen. Ich nickte wieder. "Schau mal." sagte Dave aufgeregt. "Wir haben den perfekten Moment ausgewählt!" Er schaute in die Ferne und er hatte recht. Die Aussicht war atemberauben! Es begann gerade zu dämmern, aber die Sonne beschien noch die letzten Flecken. "Wunderschön." kam nur über meine Lippen. Dylan stimmte mir zu. "Ja, du hast recht." Er drehte meinen Kopf zu sich, mit der Hand auf meiner Wange. "Du bist so wunderschön!" hauchte er und gab mir dann einen Kuss. 




-My life as Lia- Badboys und gebrochene Herzen inklusieveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt