Zusammengekrümmt hing ich auf dem kalten Stuhl und schnappte nach Luft. Blondie fand es besonders lustig seinen Leuten dabei zuzusehen, wie sie mich verprügelten, während wir auf die anderen warteten. Zwischendurch fragte er immer wieder, "Möchtest du uns vielleicht doch sagen wo er ist?", doch ich bekam kein Wort mehr raus. Mir war kotzübel. "Wieso verteidigst du ihn überhaupt?" fragte Ezra mich nach einer Weile, in der sie mich hatten durchatmen lassen.
Ich hiefte meinen Kopf nach oben, um ihm ins Gesicht zu schauen. Er musterte mich mit einem verständnislosen Blick. "Er behandelt dich wie Dreck. Wieso steckst du Schläge für ihn ein?" Ja, genau. Wieso genau tun wir das hier? Ich schnaubte spöttisch. Tief in mir wusste ich, dass er mich auch nicht verraten würde. "Immerhin hat er dich mit der atemberaubenden Linda ersetzt." mischte sich Blondie jetzt ein."Oh wow, da hat ja jemand seine Hausaufgaben gemacht!" lallte ich und spürte, wie sich mein Mund mit Blut füllte. Meine Lippe musste aufgeplatzt sein. Blondie grinste doof. "Oh ja, es war sehr amüsant zu sehen, dass du dir dann seinen Zwillingsbruder geschnappt hast. Er hat dein kleines rosa Herz zerbrochen und trotzdem willst du ihn nicht ans Messer liefern. Weißt du wieso das so ist?" Er lehnte sich runter, sodass er genau vor meinem Gesicht war. Ich knurrte ihn wütend an. "Was auch immer er davon übrig gelassen hat.." Er berührte die Stelle, an der er mein Herz vermutete. "..lechzt immer noch nach ihm." Ich schüttelte ungläubig meinen Kopf. Natürlich hatte er Recht, doch dieses Vergnügen wollte ich ihm nicht lassen. Überrascht hob er seine Augenbraue. "Ach nein?" Er richtete sich wieder auf. Ich spuckte etwas Blut auf den Boden. "Was ist es dann?" fragte er neugierig.
Lachend verfolgte ich ihn mit meinen Augen. "Ich bin einfach kein verräterisches Arschloch, Blondie. Aber vielleicht besteht auch einfach die Möglichkeit, dass ich verdammt nochmal nicht weiß wo er ist!" motzte ich und zwinkerte ihm so gut es ging zu. Dann ließ ich meinen Kopf wieder sinken und schloss meine Augen. Das ganze hier war wirklich anstrengend. "Ich hab eine kleine Frage." kündigte Blondie an. Er klang, als würde er jetzt weiter weg stehen. "Die wäre?" murmelte ich und machte mir nicht die Mühe ihn anzuschauen.
"Wieso nennst du mich immer Blondie?" fragte er und lief wieder ein paar Schritte auf mich zu, damit er meine Antwort gut verstehen konnte. "Ist eben dein Spitzname. Wieso, magst du ihn nicht?" antwortete ich und linste zu ihm. Er zuckte mit den Schultern und musterte mich. "Ich kann ihn auch ändern. Ist dir arrogantes Arschloch lieber?" rutschte es mir raus. Na toll, jetzt sterben wir. Danke auch! Das wäre mir lieber als was sie auch immer gerade mit mir taten! Ein Schmunzeln umspielte seinen Mund. Er trat ein paar Schritte auf mich zu und zog ein Messer aus seiner hinteren Hosentasche. "Komm schon, gib's mir Blondie!" murmelte ich spöttisch. Ich hatte inzwischen aufgegeben, dass meine Situation irgendwie besser werden könnte. Meine Rippe brannte wie Feuer, genau wie mein Arm und mein Gesicht pochte vor Schmerz. Was wäre also ein weiterer kleiner Schnitt in meiner glühenden Haut? Ehm, ein weiterer Schnitt aus dem wir bluten!!!
Er setzte gerade an, als Mark von hinten kam. "Brandon, sie sind da!" teilte er ihm mit. Verwirrt schaute ich hoch zu Blondie. "Ernsthaft? Du heißt Brandon? Nicht Augustin oder Xavier oder so?" Blondie musterte mich mindestens ebenso verwirrt. "Wie kommst du denn jetzt auf Augustin?" Ich hob überrascht eine Augenbraue. "Alle guten Bösewichte haben komische Namen oder nicht?" Er lachte leicht und schüttelte seinen Kopf. "Scheiße, dich werde ich schon irgendwie vermissen!" Dann steckte er mir ohne Vorwarnung das Messer in meinen Oberschenkel.
Erschrocken entwich mir ein schmerzerfüllter Schrei. Ich glotze mit weit aufgerissenen Augen auf das Messer in meinem Bein, sodass ich erst gar nicht bemerkte, dass zwei weitere Leute rein gebracht wurden. "Ahh da kommen sie ja! Unsere heiß ersehnten Gäste!" Brandon verdeckte die beiden zuerst. "Lia und ich haben uns schon gefragt wann ihr unserer spaßigen kleinen Teegesellschaft beiwohnt!" Er machte Sicht auf mich frei und so erkannte ich voller Schrecken, dass dort Camila und Linda standen. Ungläubig starrten wir uns gegenseitig an. Du musst ziemlich schieße aussehen, so wie die gucken! Sie zerrten Camila und Linda ebenfalls auf Metallstühle neben mir und fesselten sie. Grinsend betrachteten sie uns noch für einen Moment, doch dann drehten sie sich um und ließen uns alleine. "Was ist hier los?" fragte Linda panisch. Camila weinte. "Lia, was haben sie mit dir gemacht?" fragte sie weiter. Ich schnaubte schwer. "Sie suchen Dylan." brachte ich stoßartig raus und unterdrücke einen Schrei. Die ganzen Nerven in meinem Bein kribbelten und brannten. Ich konnte mich auf nichts anderes konzentrieren, als diesen höllischen Schmerz.
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-My life as Lia- Badboys und gebrochene Herzen inklusieve
Teen FictionAls Lia Martin mit ihren Eltern in die neue Stadt zog hätte niemand erahnen können, dass das die Welt einiger Stadtbewohner um 180 Grad wendete. Niemand hätte wissen können worauf sie sich einlässt und was sie alles in Kauf nehmen musste um glücklic...