24. Honestly..

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Im Prinzip verlief des Abendessen so wie ich es erwartet hatte. Sean und Will quetschten jede einzelne peinliche Gesichte über mich oder Dylan aus unseren Eltern raus. Christina und Diego schienen sich sehr gut mit meinen Eltern zu verstehen, was mich wirklich glücklich machte. Mila kicherte immer wieder süß über die lustigen Geschichten und ich? Ich versuchte krampfhaft Dylans Hand knapp über meinem Knie zu halten, damit sie nicht an Stellen rutschte, an die sie vor unseren Familien nicht sollte. So konnte ich mich auch nicht auf das konzentrieren was gesagt wurde, denn jede kleine Unaufmerksamkeit konnte zu meinem Untergang führen.

"Wie findet ihr die Idee?" sagte meine Mutter an mich gerichtet. Überrascht schaute ich zu ihr, wofür ich eine Sekunde später schwer bezahlen musste. "Hm?" hakte ich nach und sofort schoss Dylans Finger runter an mein Knie, womit ich nicht gerechnet hatte. Reflexartig zog ich mein Knie hoch und schlug es gegen den Esstisch, wodurch mein Glas umkippte und den restlichen Inhalt auf meinem Pulli verteilte. Wunderbar... Alle starrten uns mit großen Augen an. Christina sprang sofort auf und hastete in die Küche, um einen Lappen zu holen, während meine Mutter versuchte mit Servietten das Gröbste zu trocknen. Diego musterte seinen Sohn streng, während mein Vater, Sean, Camila und Will ziemlich amüsiert wirkten. Mein Vater war ein sehr schadenfroher Mensch, wenn es noch niemand bemerkt hatte. Das musste ich wohl von ihm haben!

"Dylan, ayuda a tu madre y limpia la mesa!" motzte er und Dylan stand auf und half seiner Mutter dabei, den Tisch frei zu räumen und sauber zu machen. "Ist ja nicht das erste Mal, dass Lia etwas tollpatschiges passiert ist!" lachte Sean, um die Situation zu entspannen, obwohl der einzig unentspannte Diego war. Ihm war es wohl sehr wichtig einen guten Eindruck bei uns zu hinterlassen. Mein Vater begann zu lachen. "Wir geben ihr inzwischen nur noch Plastikgeschirr, damit wir nicht so oft Scherben aufputzen müssen!" scherzte er. Das stimmte natürlich nicht. Sicher? Will stieg nun auch in das Gelächter ein, als Dylan wieder in das Essenzimmer kam.

Sofort war ich auf Rache aus. Was er konnte, konnte ich schon lange! Als er an mir vorbei lief strich ich mit meinem Finger vorsichtig an seinem Bein hoch zu seinem Schritt. Dylan riss überrascht seine Augen auf und drehte sich zu mir um. Sein perverses Grinsen verriet ihn. Es hatte funktioniert! Räuspernd setzte er sich wieder neben mich und versuchte so wenig Blickkontakt mit mir zu haben wie es ging. Das restliche Gespräch, in dem mein Vater, Diego und Dylan darüber redeten, dass Dylan in der Firma seines Vaters gerne anfangen würde während seines Onlinestudiums, da er viele neue Ideen bringen würde und so was, versuchte Dylan sehr angestrengt nicht auf meine Fingernägel, die langsam Kreise an der Innenseite seines Oberschenkels bildeten zu achten. Sean musterte uns wissend. Dann verabschiedeten sich meine Eltern irgendwann. Und nach und nach ging jeder seiner Wege. Mila musste bald schlafen, Will und Sean verkrochen sich ins Zimmer und nachdem wir Christina noch ein wenig beim Aufräumen geholfen hatten gingen auch wir in Dylans Auto und fuhren zu seiner Wohnung.

Aufgeregt, weil Dylan meinte er hätte was kleines vorbereitet, stand ich an der Eingangstüre und zog meine Jacke, sowie meine Schuhe aus, während Dylan schon in sein Schlafzimmer gesprintet war. Langsam folgte ich ihm und musste schmunzeln, als ich die kleinen Kerzen, die einen Duft von Vanille in dem Raum verteilten, und die ganzen neuen Bilder von uns beiden zwischen den seiner Familie und Freunde sah. Bilder in denen wir zusammen waren und Bilder nur als Freunde. Sogar das Bild von dem Tag, an dem wir mein Zimmer gestrichen hatten. Also von allen Tagen, an denen ihr euch nicht ignoriert oder an die Kehle gehen wolltet. Komisch wie aus Freundschaft Hass und aus Hass Liebe geworden war.

"Ich dachte die wenigen Fotos die ich hier habe, haben ein Update verdient." gab er abwartend von mir und musterte mich genau. "Dylan das ist so süß von dir!" quietschte ich freudig und fiel ihm in die Arme. "Freut mich, dass es dir gefällt." sagte er und schob mich von sich weg. Verwirrt blickte ich zu ihm hoch. Er gab mir einen amüsierten Kuss auf die Nasenspitze. "Dein Pulli klebt!" beschwerte er sich. "Ehrlich gesagt ist das dein Pulli, den du mal bei mir vergessen hast und es ist auch nicht meine Schuld, dass er klebt!" motzte ich, da ich wieder in seine starken Arme geschlossen werden wollte. "Ach so ist das also? Na gut, dann zieh ihn aus." befahl er. "Nein, wieso?" gab ich provozierend von mir. "Ist mein Pulli, ich möchte ihn wieder haben!" gab er lässig von sich, doch ich konnte die Lust in seinen Augen erkennen. "Möchtest du, dass mir kalt wird?" gab ich empört von mir. Ich schaute ihn herausfordernd an. Ohne mit der Wimper zu zucken schubste Dylan mich auf sein Bett und versuchte mich durch Kitzeln und Erdrücken dazu zu bringen den Saum des Pullis loszulassen.

-My life as Lia- Badboys und gebrochene Herzen inklusieveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt