Der Nachtisch übertraf das zuvorige Essen um Meilen. Alle aßen genüsslich das Essen außer Hunter. Der linste immer wieder zu mir und Dylan und wirkte unnatürlich angespannt. Seine buschigen Augenbrauen waren zusammengezogen und seine blonden locken fielen über seine Stirn. Fragend beobachtete ich ihn, doch selbst als er meinen Blick bemerkte änderte er seine Miene nicht. Dylan legte seine Hand sanft auf meine, die auf meinem Schoß ruhte. Mein Blick schnellte zu ihm. "Alles gut?" fragte er besorgt. Ich nickte. "Ich will, dass du mein Geschenk erst auspackst, wenn wir alleine sind." sagte ich leise. Auf Dylans Gesicht bildete sich ein Grinsen. "Darf ich etwa dich auspacken?" flüsterte er lüstern. Ich kicherte. "Das darfst du gerne danach tun. Aber ich hab tatsächlich ein Geschenk für dich besorgt." antwortete ich. Dylans Augen musterten meine Lippen. "Ich freu mich." sagte er ohne seinen Blick abzuwenden. Grinsend lehnte ich mich an sein Ohr, damit auch wirklich nur er es hörte. "Auf was? Das Geschenk oder meinen nackten Körper?" fragte ich mit rauer Stimme. Dylan lehnte sich etwas zurück und musterte mich überrascht. "Du bist heute ein echt böses Mädchen." Ich biss mir leicht auf meine Unterlippe. "Ich mag das sehr Baby." flüsterte er, gab mir einen Kuss auf die Wange und lehnte sich dann wieder weiter weg. "Beides." sagte er dann wieder normallaut. Hunter hatte uns keine Sekunde aus den Augen gelassen.
"Ich geh mal kurz aufs Klo." gab ich Dylan bescheid, stand auf und lief in den Flur. "Lia?" ertönte Hunters Stimme hinter mir. Ich drehte mich überrascht um und schaute in Hunters besorgtes Gesicht. "Ich sags dir gerade raus." verkündete er ohne mich überhaupt fragen zu lassen was los sei. "Er ist nicht gut für dich!" platzte es aus ihm raus. Ich hob eine Augenbraue an. Abwartend musterten wir uns gegenseitig. "Wieso?" fragte ich nach ein paar Sekunden Stille. Er überlegte kurz. "Ich kenn ihn. Ich weiß, was man über ihn sagt und was er neben der Schule so macht." meinte er ernst. Ich nickte. "Jetzt stellt sich die Frage, ob du das auch weißt." redete er weiter. Langsam kam er mir näher, damit er weiter weg von der Türe war. Mein Blick wich nicht von ihm. "Ich weiß mehr als du denkst und ich kann selber entscheiden was gut für mich ist." gab ich standhaft von mir. Ungläubig legte Hunter seinen Kopf schief. "Lia, das ist nicht deine Welt. Ich kenn dich. Ich meine schau dir doch mal an wie es dir mit ihm geht. Wieso du wirklich im Krankenhaus warst." sagte er besorgt. Wieder nickte ich. "Es ging mir noch nie besser Hunter. Es war Brandons Schuld und nicht Dylans." verteidigte ich meinen Freund. Wieso weiß Hunter eigentlich davon? Gute Frage. "Lia, mit ihm zusammen zu sein bringt dich in Gefahr und das will ich nicht. Du brauchst jemanden wie..." er unterbrach sich. "Wie Tommy?" fragte ich fassungslos. Er nickte schwach. Ein seltsames Gefühl machte sich in meinem Magen breit. Ich wusste, dass Tommy und Hunter noch Freunde waren. Ich hatte es geschafft so lange nicht mehr über das was geschehen war nachzudenken bis Hunter wieder damit anfing.
"Du weißt doch gar nicht wie Dylan ist! Wie gut er mich fühlen lässt und wie er mir endlich wieder das Gefühl gegeben hat hübsch und klug und gewollt zu sein! Ich hab das Gefühl endlich wieder Ich-Selbst zu sein." motzte ich, da er kein Recht hatte jetzt mit Tommy anzufangen. Ich wollte nie wieder was von und über ihn hören. Hunter schwieg. Wütend schnaubte ich. "Außerdem bist du dann auch schlechter Umgang für mich." beschuldigte ich meinen Cousin. Er zog seine Augenbrauen zusammen. "Wieso sonst solltest du so viel über das ganze wissen?" fragte ich ihn und verschränkte meine Arme vor der Brust. Er öffnete seinen Mund, aber sagte nichts.
Wortlos drehte ich mich um und lief aufs Klo und als ich wieder raus kam war Hunter aus dem Flur verschwunden. Also lief ich wieder ins Wohnzimmer, wo alle fröhlich durcheinander quatschten und mich gar nicht zu beachten schienen. Nur James und Dylan musterten mich. James stand auf und legte einen Arm um mich. "Hör nicht auf Hunter." gab er lächelnd von sich. "Wir finden Dylan ganz gut. Er scheint dich wirklich zu lieben und sich um dich zu sorgen. Wir wissen, dass er dich beschützen wird, wenn es darauf ankommt." erklärte er weiter. "Seit wann macht Hunter sowas?" fragte ich besorgt. Ben zuckte mit den Schultern. "Das ist egal. Fakt ist, dass er kein Stück besser als Dylan ist in der Hinsicht und deshalb hat er dir da auch gar nichts zu sagen." sagte James bestimmt und drehte mich dann zu ihm. Ich nickte. "Ich rede nochmal mit ihm." Er zwinkerte mir zu und lief dann wieder an seinen Platz. Seufzend ließ ich mich neben Dylan auf meinen Stuhl sinken. "Alles gut?" fragte er misstrauisch. Ich zuckte mit meinen Achseln. "Hunter weiß von deinen Nebentätigkeiten." gab ich von mir und wartete Dylans Reaktion ab. Plötzlich schien in ihm ein Licht auf zu gehen und sein Blick wanderte zu Hunter. "Ich wusste doch, dass ich ihn schonmal wo gesehen hab." murmelte Dylan. "Und was hast du ihm gesagt?" hakte er neugierig nach. "Dass du mir gut tust und es meine Entscheidung ist. Er hat mir nichts zu sagen, denn er ist kein Stück besser. James und Ben sind meiner Meinung." verkündete ich. Dylan nickte. "Und deine Brüder?" fragte er besorgt. Ich zuckte wieder mit den Achseln. "Weiß ich nicht. Ich glaube sie mögen dich." gab ich ehrlich von mir. Nachdenklich schaute Dylan in die Runde, als Olivia lächelnd auf uns zu lief. "Hey ihr beiden!" sagte sie glücklich und setzte sich zu uns. "Na wie gehts dir?" fragte sie Dylan. "Ich weiß, der erste Tag in dieser Familie kann hart sein. Ich habe auch gleich alle auf einmal kennengelernt außer Lia und Dave. Am Anfang ist es viel, aber ich bin mir sicher, dass du auch noch hier rein finden wirst. Du musst uns nur eine Chance geben." fuhr sie fort. Überrascht nickte Dylan. "Danke! Ich bin ehrlich, es ist wirklich viel. Vor allem gewisse Cousins! Aber ich fühle mich sehr willkommen, danke." antwortete Dylan und Olivia lachte. "Bei dir sind sie noch schlimmer, als bei mir!" gab sie zu. "Glaub mir, sobald sie merken, wie gut du Lia tust werden sie netter." versicherte sie ihm und ich stimmte ihr zu. Lächelnd holte sie eine kleine Tüte vom Boden. "Grace hat mir frühzeitig verraten, dass du heute auch kommst, also haben wir auch was kleines für dich geholt. Also, frohe Weihnachten ihr beiden!" sagte sie zuerst an Dylan und dann an uns beide gewandt. Sie reichte ihm das Geschenk und löste damit das große Geschenke-Überreichen aus.
Ich war wirklich froh, dass Olivia mit Dylan geredet hatte. Er schien danach viel entspannter zu sein. Glücklich nahm ich alle Geschenke entgegen und gab allen ihre Geschenke, außer Dylan. Nachdem alle zufrieden nach und nach unser Haus verlassen hatten liefen Dylan und ich hoch in mein Zimmer. Zeit ihm sein Geschenk zu überreichen.
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-My life as Lia- Badboys und gebrochene Herzen inklusieve
Teen FictionAls Lia Martin mit ihren Eltern in die neue Stadt zog hätte niemand erahnen können, dass das die Welt einiger Stadtbewohner um 180 Grad wendete. Niemand hätte wissen können worauf sie sich einlässt und was sie alles in Kauf nehmen musste um glücklic...