Ein Schuss. Das ist alles was ich hörte, bevor Camila ein schmerzerfüllter Schrei entwich. Ich spürte die Waffe an meinem Kopf nicht mehr. Mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen und das Fiepen in meinem Ohr wurde immer lauter. Sind wir tot? Langsam öffnete ich meine Augen und betrachtete Ezra, wie er wutentbrannt an der kleinen, unschuldigen und zusammen gekauerten Camila vorbei rannte. Sie hatte ihre Augen zusammengepresst und ihre Hände auf ihre Ohren gelegt. Ich atmete schwer und konnte es gar nicht fassen. Wir leben noch! Verdammt, ich war noch nie so froh deine Stimme zu hören!
Erst nach einigen Sekunden fiel mir auf, dass trotzdem ein Schuss gefallen war. Wenn es nicht Ezra gewesen ist, wer dann? Panisch versuchte ich mich in die Richtung umzudrehen, in die sie Linda gebracht hatten. "Lia?" fragte Camila hoffnungsvoll. Mein Kopf schnellte zu ihr. Sie begann zu weinen. "Alles gut Mila! Alles ist okay. Komm her! Schhhh alles gut. Mir geht es gut." versuchte ich sie zu beruhigen. Sie kroch zu mir und schlang ihre Arme um meine Beine.
"Ich muss dich jetzt um was bitten okay?" Sie nickte. Fest biss ich meine Zähne zusammen und ging die Idee nochmal durch meinen Kopf durch. Das ist dumm und schmerzhaft und ich möchte das nicht. Aber es ist unsere einzige Chance! "Du musst das Messer aus meinem Bein ziehen okay? Ganz vorsichtig." Camila schaute mich geschockt an und dann das Messer in meinem Bein. Dann schüttelte sie ihren Kopf. "Aber-" begann sie doch ich musste sie unterbrechen. "Mach es einfach bitte!" Sie nickte zögerlich. Sobald sie nur an das Messer kam entfuhr mir schon ein schmerzerfülltes Zischen. Sie stoppte und schaute mich fragend an. Ich nickte. "Mach es ganz schnell!" änderte ich meine Meinung. Vorsichtig war mir lieber..
Schnell umfasste sie mit zitternden Händen das Messer und zog es mit geschlossenen Augen aus meinem Bein. Mir wurde schlecht und schwindelig vor Schmerz. Zitternd hielt sie das blutverschmierte Messer in der Hand. "Okay und jetzt.." begann ich, doch lautes Geschrei von hinten unterbrach mich. Planänderung! Schon wieder? "Okay, geb mir das Messer. Ich befreie mich schon irgendwie selber. Und du, du rennst jetzt so schnell du kannst nach draußen in den Wald und versteckst dich so gut du kannst. Bedeck dich mit Blättern und Ästen und geb keinen Laut von dir. Und solange du noch Menschen hörst hörst du nicht auf zu rennen okay?" riet ich ihr.
Sie schien nicht wirklich überzeugt von meinem Plan, doch da das Geschrei und die Schüsse immer lauter wurden legte sie zögerlich das Messer in meine Hand. "U-und jetzt?" sagte sie weinerlich. "Jetzt rennst du okay? Ich hole dich. Ich werde dich suchen und dann wird alles gut. Jetzt geh!" befahl ich ihr sanft. Sie legte ihre Arme nochmal um mich und murmelte "Ich hab dich lieb Lia!" bevor sie stolpernd los rannte und nach draußen verschwand. Ich seufzte erschöpft und machte mich dann an meine Fesseln. Meine Hände waren rutschig von dem ganzen kalten Schweiß und als ich kurz davor war die Fesseln durchzuschneiden rutsche es mir aus der Hand und landete geräuschvoll auf dem Boden.
Frustriert bildeten sich Tränen in meinen Augen und ich ließ wütend meinen Kopf nach hinten sinken, als er gegen etwas warmes stieß. Eine Hand legte sich über meinen Mund und ein Messer an meine Hände. Sterben wir jetzt? Vorsichtig, aber schnell durchschnitt es die Fesseln. Überrascht fielen meine Arme einfach nach unten, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Mein Körper war so kraftlos, doch ich sprang trotzdem auf und drehte mich um. Wollten sie mich umbringen oder wieder entführen? Unglaublich klappte mein Mund auf und ich starrte in Dylans erleichtertes Gesicht. Ich fiel in seine Arme und krallte mich in seinen Körper, denn meine Beine fühlten sich an wie überkochte Spaghetti. Wie hatte er uns so schnell gefunden? Puh, ich hab noch nie so oft hintereinander gedacht, dass wir tot sind.
Seine starken Arme drückten mich noch fester an sich, als ich es erwartet hatte. Doch nach wenigen Sekunden löste er sich schon wieder von mir, hielt mich aber schnell wieder fest, weil ich überraschend, auf die Seite gekippt war. Er musterte mich mit einer Mischung aus Besorgnis und Erschrockenheit. "Lia.. ich.." flüsterte er. Ich nickte. "Linda." sagte ich angestrengt. Fragend nickte er. "Da hinten in dem Raum." meinte ich nur. "Camila hat sich versteckt." klärte ich ihn auf und sah, wie seine Miene sich schlagartig veränderte. Wütend drehte er sich um, zückte eine Waffe und stapfte in Richtung des Raums. Angestrengt seufzte ich und beschloss ihm zu folgen, da ich wirklich nicht alleine hier bleiben wollte.
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-My life as Lia- Badboys und gebrochene Herzen inklusieve
Teen FictionAls Lia Martin mit ihren Eltern in die neue Stadt zog hätte niemand erahnen können, dass das die Welt einiger Stadtbewohner um 180 Grad wendete. Niemand hätte wissen können worauf sie sich einlässt und was sie alles in Kauf nehmen musste um glücklic...