Er küsst mich und ich spüre all die Trauer in ihm und ich weiß, dass er nicht darüber reden will oder besser gesagt, nicht darüber reden kann. Und ich küsse ihn zurück ohne zu zögern. Meine Art ihm zu sagen, dass ich es okay finde. Wir brauchen keine Worte, alles was wir brauchen sind wir selbst.
Ein paar Tage später
"Hast du Hunger?", frage ich, während ich im Kühlschrank nach essbarem suche. "oh ja. Aber wir haben seit zwei Wochen nicht mehr eingekauft. Komm, wird Zeit." Ich greife meine Sachen und wir steigen ins Auto auf dem Weg zum Supermarkt. Ich schaue aus dem Fenster. Die Bäume sind inzwischen komplett kahl und alle Blätter auf dem Boden verfärben sich braun. Bald wird es winter, meine liebste Jahreszeit. Keiner fragt im Winter warum man lange hosen und oberteile trägt und man verbringt tage unter decken verkrochen mit guten filmen und Tee. Und dieses Jahr mit einem Freund zum kuscheln. Innerhalb 10 Minuten stehen wir vor dem Supermarkt und Ben holt einen Einkaufswagen.
"Geh du Süßigkeiten holen und ich etwas zum kochen, okay?", sagt Ben. Ich nicke und begebe mich grinsend zur Süßigkeiten Abteilung. Mich Süßigkeiten kaufen lassen? Keine Gute Idee, Ben. Greif die Gummibärchen. Oh oh und chips! Hol chips! Bist du blöd? Chips sind voll die Kalorienbomben! Ach scheiß drauf, Chips sind lecker. Nein, nix scheiß drauf. Während mein Gehirn und mein Appetit miteinander kämpfen greife ich einfach alle Süßigkeiten, die mir in die Hände kommen, Hauptsache lecker und süß. Als der halbe Wagen bereits voll ist und ich gegen die Wand lehne, zufrieden mit meiner Arbeit, kommt Ben schließlich. Sein Kinn klappt nach unten. "what the fuck...wer kann denn so viel süßes essen?! Das reicht doch locker für ein ganzes Jahr!" Er schaut mich mit großen Augen an. "Pah! Das hält mit mir im Haus höchstens eine Woche!", erkläre ich grinsend. Und als er nichts sagt und bereit ist alles zu kaufen, weiß ich, dass er das nur macht, weil er denkt ich bin darüber hinweg mir über mein Gewicht Sorgen zu machen. Falsch gedacht. Erst genießen und dann auf dem Klo übergießen. Macht der satz Sinn? egal, es reimt sich. Der Wagen ist so voll, dass die Sachen schon fast rausfallen. Der größte Teil sind Süßigkeiten und Cola und so weiter, aber Ben hat tatsächlich auch Dinge zum kochen gekauft. Wir geben ganze 200 Euro aus und laden alles in den Kofferraum.
"Du hast nicht gelogen, als du meintest du brauchst keine Woche, oder?", sagt Ben lachend, während wir auf dem Sofa hocken und einen Film gucken. Ich hatte inzwischen eine Tüte Gummibärchen, eine tüte Chips und eine Tafel Schokolade gegessen. Und der film lief erst seit 20 Minuten. "Naja, ich hab Hunger." "Du hast gesagt ich soll nichts kochen.", antwortet er. "Sollst du auch nicht. Warum kochen, wenn man im Himmel der Süßigkeiten ist?", sage ich mit vollem Mund. Er küsst meine Stirn und wir gucken den Film weiter...okay wahrscheinlich haben wir die Hälfte des Filmes rumgemacht, aber hey ich darf das.
Eine woche später
"okaaaay, und wenn ich verliere?", frage ich Ben, während wir die Straße lang laufen. "Dann...machst du eine Woche lang was ich will." "Ok, also nochmal zusammenfassen. Wer es am längsten aushält den anderen nicht zu küssen, gewinnt. Und wer verliert muss machen was der andere sagt, also was ich sage." "jaja, du meinst was ich sage. Wir wissen doch beide, dass du diesem heißen Typen nicht widerstehen kannst.", er zeigt mit der Hand auf seinen Körper und ich fange an zu lachen. "Hmmm, aber denk dran, es sind Tricks erlaubt und da hab ich definitiv zwei Argumente.", sage ich und zwinkere. Er versteht sofort was ich meine und muss ebenfalls lachen. Wahrscheinlich sahen wir total bescheuert aus, weil wir so doll lachten, dass wir kaum Luft bekamen, und trotzdem weiter liefen. Wir schauen nicht wohin wir gehen, als ich plötzlich in etwas oder besser gesagt jemanden reinlaufe. Und als ich hoch schaue, sehe ich, dass es nicht nur irgendein jemand ist.
"Ayana?" "Tommy?", fragen wir im gleichen Moment. Er lächelt mich süß an.
"Wie gehts dir? Hat sich zuhause alles gebessert?", fragt er besorgt. Ich spüre Ben's Blick auf mir. "Oh...ehm..ja gewissermassen. ich wohne nicht mehr da. Dad ist auch nicht mehr da. Mir gehts gut und dir?" "Auch, aber ich suche wieder jemanden fürs Café. Wenn wir schon hier sind, hast du nicht Lust wieder-" Ich sage ihm mit einem Blick, er soll den Satz nicht beenden, und weil wir uns so gut kennen, versteht er sofort. "Ach, das ist zu lang zum erzählen jetzt. Ich kanns dir ja einfach als SMS senden. Hast du meine Nummer noch?", fragt er stattdessen. "Ja, ich denk schon.", sage ich lächelnd. Er schaut zu Ben und mir fällt auf, dass ich die beiden gar nicht vorgestellt habe. "oh, tut mir leid. Ben, das ist Tommy, ein alter Freund von mir. Tommy, das ist Ben, mein Freund."
"Hey." sagen sie beide und machen diese typische Jungs-begrüßung mit der Hand. Ich verstehe nie, warum Jungs das machen. "Okay, ich geh dann mal wieder weiter. Ich schreib dir heute Abend oder so." Tommy umarmt mich und geht dann weiter.
"Willst du mir erklären, was das war?", fragt Ben mit einem aufgesetzten lächeln. Ich weiß, dass er das lächeln nur spielt, und eigentlich total neugierig ist und sofort wissen will, ob Tommy für ihn eine Bedrohung darstellt.
"Ich hab doch gesagt, Tommy ist ein alter Freund von mir." "Und was meinte er mit dem Café?", fragt er mit gehobener Augenbraue. Ich beiße auf meine Lippe und antworte:"Ehm, also sein Dad hat ein Café. Ich war da mal Kellnerin. Tommy hat mir den Job vor zwei Jahren angeboten, aber ich habe nach einem Jahr aufgehört." "Und du willst noch etwas verheimlichen."stellt er mit zusammengekniffenen Augen fest.
"Nein. wirklich nicht." Ich beiße immer noch auf meine Lippe.
"Du lügst. Du beißt immer auf deine Lippe, wenn du lügst. Ward ihr mal zusammen? Ich...ich hab kein Problem wenn ihr Kontakt habt oder so..." Er fährt sich durch die Haare und wir bleiben stehen.
"Nein..nein! Ich war nicht mit ihm zusammen!", antworte ich grinsend. "Ich kenne ihn schon seit der Grundschule, er war immer wie ein großer Bruder! ugh...das wär abartig!"
Ben entspannt sich nach dieser Aussage sichtlich und lässt das Thema erstmal sein. "Gut." Er will mich gerade küssen, als ich meinen Kopf wegdrehe. "ah ah ah. Ich habe eine Wette zu gewinnen!" Ben will mich einfangen, aber ich renne bereits los. Die Straßen sind voll, weshalb wir aus versehen auch Menschen umrennen und ich permanent "Sorry!", rufe. Ben ist dicht hinter mir und ich renne in einen Park rein. Es ist keine Zeit um nachzusehen wie viel Vorsprung ich noch habe, ich renne einfach weiter. "Gleich hab ich dich!", hör ich Ben rufen und ich zwinge mich, noch schneller zu rennen. Plötzlich schlingen sich seine arme um meine Taille und er wirft mich auf seine schulter. Ich schlage leicht gegen seinen Rücken und rufe:"Lass mich runter!", aber es nützt nichts. Er legt mich ins Gras, und hält meine Handgelenke über meinem Kopf mühlos fest.
"Beeeeen! Lass mich los!" "Nein.", sagt er grinsend und fängt an mich zu kitzeln. "AHHH!", Ich fange an so sehr zu lachen, das ich fast keine Luft mehr bekomme."Ich...bekomm...keine...Luft...", bringe ich zwischen dem Lachen heraus. Schließlich hört Ben auch auf. Er ist über mir und stützt sich auf den Ellbogen. Die Leute um uns herum finden das ganze ziemlich amüsant, leider. "Geh runter." Ich versuche ihn runter zu schubsen, zwecklos. "Küss mich. Dann geh ich runter." Die Wette verlieren? Niemals. Aber ich hab eine Idee. "Okay." Ben sieht erst geschockt aus, dass ich tatsächlich ja sage, grinst aber schließlich. Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und ziehe sein Gesicht immer näher ran. "hm, ne im stehen ist besser.", sage ich. Wir stehen auf. Ich nehme sein Gesicht wieder in meine Hände, seine Arme schlingen um meine Taille. Ich komme langsam näher und lasse meine Lippen 0,1mm vor seinen und flüstere: "Niemals." und renne los. Ben steht für eine Sekunde geschockt da, rennt aber sofort hinterher. "DAS KRIEGST DU ZURÜCK!", ruft er noch hinter mir, als ich um eine Ecke biege und mich plötzlich jemand zur Seite in ein Gebüsch zieht.
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ein ganz großes dankeschön an alle leser ! <3 ich hoffe es gefällt euch ! (: -rashel
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life is the living hell !
Teen Fiction"Oh gott wie gern wäre ich doch Tod" Ayana ist 17 Jahre alt und ihr leben ihatte bisher nur tiefen. Ihr Vater schlägt sie, beide Elternteile kümmern sich nicht um sie, doch sie kann nicht ausziehen,da sie noch minderjährig ist. Sie leidet an Depress...