Kapitel 6

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"Entschuldigung?",  unterbricht Ben meinen Vater. Stille. "WER BIST DU?! MARIE, SIE IST BEI EINEM JUNGEN! " letzteres ruft er zu meiner mom, der es wahrscheinlich eh egal ist. Meiner Mutter ist egal, ob ich zuhause bin oder nicht und mit wem ich rausgehe. Meinem Vater ist egal wie ich mich fühle, was ich möchte und brauche. Er erwartet mich nach der Schule zuhause damit er mich schlagen kann und/oder  ich die Wohnung putzen darf. Mein Zuhause ist die Hölle! Mein Vater schreit nicht mehr, weshalb ich nicht mehr hören kann, was er sagt. "Nein, sie kommt nicht mehr.", antwortet Ben mit fester Stimme, die keinen Platz für Diskussion lässt. Er hört meinem Vater noch ein wenig zu, bis er schließlich ohne etwas zu sagen auflegt. "Arschloch" murmelt er. Ich spiele nervös mit meinen Fingern und sehe auf meine Schuhe, denn 1. hat noch nie jemand so mit meinem Vater geredet und 2. weiß auch niemand, wie mein Vater drauf ist... bis auf Ben jetzt. "t-t-tut mir leid", bringe ich leise raus, ohne ihm in die Augen zu sehen. "Ayana.."beginnt er. Er setzt seinen Zeigefinger sanft an mein Kinn und drückt es leicht nach oben, sodass ich ihm in die Augen sehe. Diese wundervollen Augen..."Dir brauch nichts leid tun. Du hast nichts falsch gemacht. Es sind deine Eltern, okay? Und ich werde dir helfen. Versprochen. Ich hol dich da für immer raus. Dein Vater macht mir keine Angst, und so schnell lass ich meine Prinzessin nicht mehr gehen, das kannst du mir glauben." Mein Herz beginnt zu rasen, als er meine Prinzessin sagt und ich suche in seinem Gesicht nach irgendwelchen Anzeichen, dass er das, was er sagt nicht ernst meint oder dieses Versprechen nicht halten wird, doch alles was ich sehe ist komplette Wahrheit. Seine Augen sehen aus als ob sie mir sagen wollen "Ich werde dich beschützen vor den Monstern der Welt" Doch kann das möglich sein? Er kennt mich doch kaum. "Versprich bitte nichts, was du nicht halten kannst. Ich habe genug von leeren Versprechen.." sage ich leise, weil ich meiner Stimme nicht traue. Er schüttelt langsam den Kopf und lacht leise und herzerwärmend . "Glaub mir, ich würde dich niemals verletzen." Und dann lehnt er sich nach vorn und bevor ich realisiere was passiert, spüre ich seine warmen, sanften Lippen auf meinen. Das Gefühl ist unbeschreiblich. Mein Herz rast und ich erwidere den Kuss. Er greift mich an der Taille und setzt mich auf die Kücheninsel, nun steht er zwischen meinen Beinen, die Hände an meiner Taille und meine Hände an seinem Nacken. Er beisst leicht an meiner Unterlippe. Ich öffne meinen Mund leicht und unsere Zungen bewegen sich perfekt zusammen. Mein Körper fühlt sich an wie ein Feuerwerk. Das hier ist etwas ganz anderes wie bei Leon. Das hier fühlt sich so richtig an. Nach einigen Minuten trennen sich unsere Münder und wir atmen schwer. Keiner sagt etwas, doch es ist keine unangenehme Stille. Wir sehen uns einfach tief in die Augen. Plötzlich werden wir wieder in die Realität geholt, als das Fleisch wie verrückt anfängt Öl zu spritzen. 

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Ich sitze im Schneidersitz auf der Couch, mit Popcorn auf dem Schoss während Ben einen Film raussucht. Es ist inzwischen schon 22 uhr. "Hm wie wärs mit horror?" Ich muss lachen und er dreht sich zu mir und fragt "Was denn?" und kann sich kein grinsen verdrücken. "Du willst nur horror gucken, damit ich Angst kriege und in deine Arme springe!" Sein Grinsen wird weiter  "und wenn es so wäre?" sagt er flüsternd und kommt näher. Er ist so nah, mir bleibt die Stimme weg. "uhh..uhm..dann.."  wow wie klug Ayana..Und dann spüre ich seine Lippen auf meinen und sofort erwidere ich den Kuss. Ich kann nicht genug von ihm bekommen, während ich mit meinen Händen durch seine Haare fahre und er mich enger an sich zieht. Seine Brust fühlt sich unglaublich stark an.  Irgendwann löst er sich lächelnd von mir und sagt "Horror wird es also sein" auch ich kann mir kein Lächeln verkneifen. Eine Stunde später liege ich tatsächlich ängstlich in seinen Armen und halte mir die Decke vor meine Augen, doch schaue trotzdem ein wenig vom film.

"Ich werde heute nacht definitiv nicht schlafen und dann werde ich morgen in der Schule einschlafen", sage ich, während ich mich im Bad umziehe. Ich höre ihn draußen leicht lachen. "Du kannst ruhig mit mir im Bett schlafen..." füge ich hinzu. oh fuck, das klingt doch total dumm. was wenn er das gar nicht will?  Ich komme aus dem Bad "Ich mein...also wenn du willst..also...wenns dich nicht stört..ehmmm...du..ach egal.." stottere ich. Ich bin so dumm. Er kommt auf mich zu, küsst mich schnell auf den Mund und sagt dann "Diese Gelegenheit lass ich mir nicht entgehen" und zwinkert mir zu. Ich spüre wie ein Lächeln sich auf meinem Gesicht breit macht. Es ist die erste Nacht seit Jahren, in der ich mich nachts sicher fühle, die erste Nacht in der ich nicht denke, dass mein leben scheisse ist. Alles wird perfekt...so perfekt..Der Songtext von Casper geht mir durch den Kopf, während mein Kopf auf seiner Brust liegt und sein Arm um mich herumliegt. Ich spüre wie sich sein Bauch auf und ab bewegt.  Alles..alles wird perfekt. so perfekt, so perfekt!  Und mit diesen schönen Worten aus dem Song schlafe ich letztendlich ein. 

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YAAY ! danke für 50 leser! ich habe ENDLICH meinen Laptop wieder, das heisst ich lade sehr viel schneller hoch! Bitte kommentiert und voted usw wisst ihr ja! (:


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