Kapitel 1

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Kapitel 1

„Ju!", schrie der rothaarige und riss mich ziemlich unsanft aus meinem Traum. „Was willst du?", grummelte ich und drehte mich auf die andere Seite. „Mensch Ju, jetzt beweg deinen Hintern aus dem Bett und fang an dich fertig zu machen. Das neue Schuljahr beginnt und du willst doch nicht am ersten Tag deines vorletzten Jahres zu spät kommen oder?", redete der rothaarige weiter. Ich hatte inzwischen meine Augen aufgemacht und konnte sehen, wie er Oberkörperfrei in Pyjamahose vor meinem Bett stand und mich fragend ansah. „Nein, will ich nicht", sagte ich kleinlaut, vergrub aber mein Gesicht unter meiner Decke. „Na dann", sagte er nur und mit einem Ruck war die Decke nichtmehr in meinem Bett sondern in seinen Händen. Die plötzliche Kälte überraschte mich und ließ mich zusammenzucken. „Man Michael", meckerte ich, setzte mich schließlich doch auf und sah den Jungen vor mir böse an. Dieser grinste nur und verschwand aus dem Zimmer. Seufzend stand ich letztendlich auf und stellte mich vor meinen Kleiderschrank. Wir hatten ende Januar um genauer zu sein den 25.Januar. „Hey Michael, Calum hat heute Geburtstag", schrie ich durchs Haus, als mir einfiel welchen Tag wir hatten. Ich hatte keine Antwort erhalten, also zuckte ich nur mit den Schultern und kramte meine Uniform zusammen.


Vor dem Spiegel band ich mir schließlich die dunkelgrüne Krawatte und stricht nochmal über den Rock um die Falten ordentlich zu legen.


Nachdem ich meinen Rucksack gepackt hatte und ihn eher mäßig vorsichtig an meine Zimmertür geworfen hab, begab ich mich ins Bad um mich dort ein wenig zu schminken. Zum Glück war unsere Schule noch tolerant bei sowas, also verdeckte ich meine Augenringe mit reichlich Concealer und schminkte meinen, für meinen Stil bekannten, Lidstrich.


Schließlich saß ich Punkt sieben Uhr dreißig am Tisch und löffelte mein Müsli, während Michael ein Toast mit Marmelade aß. „Guten Morgen ihr Beiden. Habt einen schönen Tag", rief unsere Mutter noch, während sie ,uns mit Luftküssen verabschiedend, aus der Tür lief. „Danke", riefen Michael und ich im Chor, dann schloss sich die Tür.


„Gut bist du dann fertig?", fragte mein Bruder nach ca. zehn Minuten schweigen. Ich nickte nur und stellte unser Geschirr in die Spüle, danach rannte ich schnell die Treppe zu meinem Zimmer hoch, nahm meinen Rucksack und stopfte noch die Tüte Konfetti für Calum rein, ehe ich meine Kopfhörer und mein Handy nahm und damit zu Michael, welcher schon an der Tür stand lief.


Das Wetter war gut und es war angenehm warm. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und stellte die Musik an. Wir schwiegen die komplette Autofahrt zur Schule, nicht weil wir uns nicht leiden können, nein ich liebe es einfach der Musik zuzuhören, während ich mir die vorbei rauschenden Objekte ansah und langsam wach wurde.


In der Schule angekommen, konnte ich schon von weitem die Anderen sehen und auch wir wurden schnell entdeckt, denn kaum waren wir aus dem Auto ausgestiegen ertönte die, für einen Morgenmuffel wie mich, nervigste Stimme der Welt. „Juuu", wurde ich von einer meiner beiden besten Freundinnen begrüßt. Victoria fiel mir lachend um den Hals und ich drückte sie. Danach liefen wir zusammen zu Sophia und Luke, welche nicht uns nicht ganz so stürmisch aber dennoch fröhlich begrüßten. „Hey Vic, wo ist eigentlich dein Bruder?", fragte Michael, welcher höflicher Weise meinen Rucksack mit aus dem Auto genommen hatte und ihn mir nun hinhielt. „Der kommt gleich, er hat was im Auto vergessen", sagte Vic freundlich und begann sich mit Sophia zu unterhalten.


„Guten Morgen Leute", war nach einigen Minuten die Stimme, des Geburtstagskindes zu hören. Wir drehten uns zu ihm um und begannen im Chor „Happy Birthday" zu rufen. Ich beschmiss Calum mit Konfetti während die Anderen ihn stürmisch umarmten und beglückwünschten. Dem nun Volljährigen war es sichtlich peinlich, doch das störte uns reichlich wenig.


Lachend und wirklich gut gelaunt, mussten wir uns schließlich trennen, da die Schulglocke ertönte und Michael, Calum, Sophia und Luke leider im Jahrgang über uns wahren. Deswegen machten Victoria und ich uns gemeinsam zur ersten Stunde.

Beside You // 5 Seconds Of SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt