Kapitel 19

70 3 2
                                    

Kapitel 19

P.o.V. Sophia



„Luke jetzt geh verdammt nochmal aus dem Bad raus. Ich muss auch noch Zähneputzen", schrie ich nun zum gefühlt hundertsten Mal. „Ja, ich bin ja schon fertig", meckerte Luke und schloss die Badtür auf. „Endlich", seufzte ich und verschwand im Badezimmer. „Warum braucht der eigentlich immer Stunden", murmelte ich zu mir selbst und begann meine Zähne zuputzen.


Nach zehn Minuten war ich auch endlich komplett fertig und stand jetzt wartend an unserer Haustür. Die letzte Woche war anstrengend gewesen. Ich war jeden Tag arbeiten gewesen und hatte noch drei Mal Training gehabt. Außerdem mussten die Anderen gefühlte tausend Partys schmeißen.


Jetzt war mein Schlafrhythmus komplett im Eimer und ich war vor einer halbe Stunde aufgewacht. „Luke!", schrie ich die Treppe hoch und mein Bruder kam um die Ecke geschossen. „Komm, sonst sind wir zu spät", schrie er und zog mich mit. Überrascht stolperte ich durch die Tür und rannte dem Blonden hinterher.


„Seid ihr gerannt?", fragte der Blauhaarige, als wir vollkommen außer Atem auf dem Hof bei unserer Gruppe ankamen. „Nee Michael, echt", meine Ju sarkastisch und kassierte dafür einen sanften Schlag gegen die Schulter. „Leute...", kam es jetzt von mir und ich deutete auf eine Person, welche hinter den Cliffords zum Vorscheinen kam. Naja, besser gesagt ich deutete auf zwei Personen, zwei ziemlich intensiv knutschende Personen. „Oh Shit", sagten die drei Anderen. Ich nickte nur. Das was wir sahen war alles andere als gut. Wir konnten einen großen Jungen mit locken sehen, er küsste ein Mädchen und dieses Mädchen war nicht das, welches wir gerne bei ihm sehen wollten. „Seit wann sind Ash und Ebru zusammen?", fragte ich und bekam nur synchrones Schulterzucken als Antwort. „Sie kennen sich ja auch schon ewig, vielleicht hat sich da ja was ergeben", meinte Luke. „Luke, da darf sich nichts ergeben. Denk doch mal mit. Vic wird noch viel unglücklicher werden als sonst!", sagte ich verzweifelt. „Warum werde ich noch unglücklicher?", fragte jetzt die Person, die wir jetzt eigentlich auf keinen Fall hier haben wollten. „Viic heey", kam es von Ju und Michael und beide schlossen sie in eine Umarmung ein. Das weißhaarige Mädchen sah ihr Freunde nur verwirrt an und ich lachte unbeholfen. Luke war inzwischen zu den Turteltauben gelaufen, um ein Gespräch anzufangen. Das war echt nochmal gut gegangen, denn bevor es zu weiteren Fragen hätte kommen können, läutete die Schulglocke und wir mussten ‚leider' in den Unterricht.



„Was war das eigentlich heute morgen?", kam auf dem Nachhauseweg doch noch die Frage. Ich sah meine Freundin an und wusste nicht, was ich genau antworten sollte. Wo waren alle Anderen, wenn man sie brauchte. „Naja, also", fing ich an. „Also was?", Victoria sah mich ungeduldig an. „Das wird dich verletzten Vic", warnte ich sie vor. „Sop mich verletzt es mehr, dass mir keiner sagt was los ist. Ich hab Ju heute schon hundert mal im Unterricht gefragt. Auch als ich mit ihr zu Michaels Auto gelaufen bin, weil ich ja noch auf dich warten wollte, hat mir keiner der Beiden geantwortet. Was verschweigt ihr mir?", sagte sie, den Tränen nahe. Ich holte tief Luft. Sie sollte nicht weinen, aber das wird sie egal was ich jetzt mache. „Vic es ist so. Wir haben Ashton heute mit Ebru gesehen und sie haben sich geküsst", sagte ich schließlich. Victoria blieb stehen und sah mich mit großen Augen an. Ihre Augen füllten sich nun komplett mit Tränen und ich sah sie entschuldigend an. „Sie haben sich geküsst", krächzte sie und ich nickte mitfühlend. Sie fing an ihren Kopf zu schütteln. „Ihr lügt doch, du lügst doch!", schrie sie und schob sich an mir vorbei. „Victoria!", rief ich ihr hinterher und setzte mich ebenfalls in Bewegung. Ich rannte ihr hinter her, doch sie wollte nicht stehen bleiben. „Victoria jetzt bleib doch stehen", schrie ich immer wieder. Irgendwann kam ich ziemlich erschöpft vor dem Haus meiner Freundin an. Sie saß vor der Tür auf der Treppe mit den Händen vorm Gesicht. „Vic es tut mir leid", sagte ich und setzte mich neben sie. „Hey, alles wird gut", sagte ich und legte meinen Arm um sie. „Nichts ist gut. Der Typ auf den ich stehe sieht mich nur als Schwester und knutscht mit ner Anderen. Das ist alles meine Schuld, hätte ich doch bloß meine Klappe gehalten oder hätte ich ihm die Wahrheit gesagt, dann wäre er jetzt nicht mit Ebru zusammen", schluchzte sie. Ich streichelte ihren Rücken. „Du wolltest nur helfen, du konntest doch nicht wissen, dass er sich eine Andere sucht", versuchte ich sie zu beruhigen.


„Vic alles gut bei dir? Warum weinst du?", die Tür hinter uns wurde aufgemacht und jemand setzte sich neben uns.

Beside You // 5 Seconds Of SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt