Kapitel 22

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Kapitel 22

P.o.V. Luke



Nachdem mich Sop einfach stehen lassen hatte, war ich alleine den restlichen Weg gelaufen. Ich musste meine Lederjacke enger zuziehen, da es jetzt ziemlich kalt war Abends. Es war schon dunkel und der Wind blies mir unangenehm ins Gesicht. Ich hatte nicht mit dieser Reaktion gerechnet. Sophia wusste, dass ich nicht wollte, dass die Beiden unsere Freundschaft auf Spiel setzten nur wegen so einer dummen kleinen Liebesgeschichte. Sie würden sich eh irgendwann trennen und dann müsste ich mich für eine Seite entscheiden.


Ich lief den dunklen Park entlang und kickte einen kleinen Stein vor mir her. Deprimiert über meine Situation steckte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und genoss die Klänge der Musik. Ich kam dadurch etwas runter. Sophia machte es einem aber echt nicht leicht. Sie war schon immer Stur gewesen und es war schon immer schwer gewesen ihr zu zeigen, was richtig war. Sie hatte es aber eigentlich immer eingesehen, warum tat sie es jetzt nicht? Was war anders? Ich wollte ihr helfen, ihr zeigen, dass es nicht gut war.


Zuhause angekommen fragten meine Eltern natürlich wo Sop war, als ich ihnen aber sagte, dass sie heute bei Ju und Michael übernachten wollte nickten sie nur und ließen mich in ruhe. Ich lief die Treppe hoch und auf dem Weg zu meinem Zimmer kam ich natürlich an Sops Tür vorbei. Ich blieb davor stehen und lächelte leicht. Sie hatte die Tür mit ganz vielen Bildern beklebt, Bilder von uns als Kind, wie wir uns verkleidet hatten. Bilder von Ju und Vic. Bilder von uns allen. Man sah sofort wie wir uns verändert hatten. An einem Bild blieb ich Hängen, es zeigte uns sieben. Wir lachten in die Kamera um uns herum flog Konfetti. Dieses Bild wurde an Calums Geburtstag aufgenommen und man sah deutlich, dass da was zwischen Ju und mir war. Sie hatte mich umarmt als es geschossen wurde. Aber nicht nur zwischen uns sah man die Gefühle auch zwischen Cal und Sop war eine Verbindung. Cal hatte seine Hand an ihre Hüfte gelegt und sich an sie gelehnt. Ich seufzte und lief weiter in mein Zimmer.



Ich konnte einfach nicht schlafen. Immer wieder drehte ich mich um und meine Gedanken waren bei Sophia. Ich war mir nicht sicher, ob sie wirklich bei Ju war. Sie war schließlich nur in die Richtung gerannt. Vielleicht lag sie irgendwo und hatte sich verletzt. Besorgt setzte ich mich auf und griff nach meinem Handy. Ich tippte Sophias Nummer und wartete. „Komm schon", sagte ich unruhig. Sie nahm nicht ab. Ich versuchte es noch zwei Mal, dann versuchte ich es bei Ju. „Luke was ist", kam es verschlafen von meiner Freundin und ich wollte schon mit einem „aww" antworten, da fiel mir ein, was ich eigentlich wollte. „Ist Sop bei dir? Sie ist vorhin weggerannt. Ich hab einfach Mist gebaut und sie meldet sich nicht. Ich weiß nicht was ich machen soll", sagte ich verzweifelt. „Hey Liebling, keine Sorgen. Sie ist bei mir. Jetzt schlaf bitte", kam es ruhig von der anderen Seite der Leitung. „Ich kann aber nicht schlafen. Ich hab sie verärgert und ich weiß einfach nicht, was ich tun soll", sagte ich immer noch verzweifelt und rieb mir die Schläfen. Ich saß auf meinem Bett mit dem Blick zum Fenster. „Dann erzähl mir was passiert ist. Erzähl mir alles ich höre dir zu", sagte Ju und brachte so ein kleines Lächeln auf mein Gesicht. Ich begann also zu erzählen. Ju sagte nichts, sie versicherte mir nur ab und an, dass sie noch wach war.


Ich weiß nicht wie lange wir telefonierten, aber es tat gut. Ich hatte ihr alles erzählt. Ich hatte über den Vorfall vor ein paar Stunden erzählt, meine Gedanken und Gefühle gestanden und sie hatte mir zugehört. „Ju?", fragte ich. „Hm?", antwortete sie. „Ich danke dir", meinte ich. „Kein Problem. Ich bin immer für dich da", sagte sie und ich lehnte mich endlich zurück. Mit dem Handy immer noch am Ohr und der Decke bis zu den Schultern schloss ich mein Augen. „Luke, ich möchte schlafen. Aber ich will nicht auflegen", kam es von Ju und sie sprach damit meine Gedanken aus. „Dann leg nicht auf", sagte ich.



P.o.V. Calum



„Warum seht ihr denn alle so scheiße aus heute", begrüßte ich die Hemmings du Clifford Geschwister. „Calum du nervst", kam es nur ziemlich angepisst von Ju und ich hob abwehrend meine Hände. „Lass sie Cal, das Kätzchen ist ein bisschen kratzbürstig heute. Aber sie faucht nur kein Sorge", lachte ihr Bruder und wuschelte durch ihre rot-braunen Haare, dann gab er ihr einen Kuss auf die Wange und sie lief mit ihrem Kaffee in der Hand zu ihrem Klassenzimmer. „Juuu", rief meine Schwester und rannte ihrer Freundin hinterher. Diese achtete jedoch nicht auf das Energiebündel neben sich und lief einfach weiter.


„Das Ju morgens schlecht gelaunt ist und aussieht wie ein kleiner Zombie weiß ich. Aber es erklärt nicht warum ihr so ausseht", wandte ich mich jetzt an die Zwillinge. „Ich glaub das erklär ich dir ein andern Mal", sagte Michael auf einmal und legte seinen Arm um meine Schulter. Verwirrt lief ich mit ihm und seinem Arm auf meiner Schulter zum Klasseraum. Als wir anscheinend außer Hörweite waren flüsterte Michael: „Luke weiß das von dir und Sop. Sop hat bei uns gepennt und Luke hat die ganze Nacht mit Ju telefoniert." Ich schluckte, wenn Sophia bei den Cliffords geschlafen hat, musste das Gespräch zwischen Luke und Sop einfach nur beschissen gelaufen sein. „Und jetzt?", fragte ich. „Abwarten", sagte Michael schlicht und setzte sich an seinen Platz in der hintersten Reihe.

Beside You // 5 Seconds Of SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt