Beside You // 5 Seconds Of Summer

Kapitel 25

Kapitel 25

P.o.V. Ashton

Ich war schon ziemlich früh da. Ebru war noch nicht da also setzte ich mich zu den Anderen ins Wohnzimmer auf die Couch. Dort erzählten Vic und Sop gerade, wie Ju sich über diese Mädchen aufgeregt hatte, weil die über Michael geredet hatten und wie eifersüchtig sie wurde, als sie darüber gesprochen hatten, dass sie ja Chancen bei Luke hatten.

„Aber das musst du wohl aushalten, wenn ihr eure Beziehung nicht öffentlich machen wollt", sagte Calum schlicht. „Ja, schon...aber", setzte Ju an, jedoch war ihr klar, dass sich daran nichts wirklich ändern würde. Ich saß neben Vic und hatte einen Arm um ihre Schulter gelegt. Luke hatte Ju inzwischen in den Arm genommen und ihr gesagt, dass er sie nicht für einen Fan verlassen würde. Daraufhin hatten die Mädels natürlich laut „AWW" gerufen.

Nach einer Weile war die Party im vollen Gange, ich saß neben Ebru und sie hatte ihren Kopf auf meine Brust gelegt. Die Musik war echt gut, genauso wie die Stimmung. Immer wieder sah man Pärchen die Treppe hoch gehen, jedoch kamen sie meistens nach kurzer Zeit wieder runter, da Ju und Michael schlau genug gewesen waren um ihre Zimmer abzuschließen.

„Wollen wir irgendwas Spielen?", kam es von Michael. Ich zuckte mit den Schultern, stimmte dann aber zu. Wir, die Gang, ein paar Andere, Ebru und ich, saßen auf dem Sofa und fingen an Wahrheit oder Pflicht zu spielen.

Irgendwann war ich an der Reihe und Michael sah mich grinsend an. „Wahrheit oder Pflicht?", fragte er und ich meinte nur cool: „Pflicht, was sonst." Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht seiner Schwester, aber auch von Luke und den Anderen aus. Leicht irritiert sah ich jedoch weiter zu Michael. „Gut, dann gehst du jetzt in mein Zimmer und wartest da. Es wird irgendwann jemand hochkommen und dann gibt es einen Kuss", sagte er. Ich war nun komplett verwirrt, jedoch nahm ich den Schlüssel und lief die Treppen hoch.

Im Zimmer angekommen wollte ich das Licht anmachen, aber die hatten anscheinend an alles gedacht, denn der Strom wurde abgestellt. Ich rollte nur mit den Augen und versuchte mich in dem Stockdunklen Zimmer zurechtzufinden.

Ich wartete und nach gefühlten drei Stunden kam jemand in den Raum. „Hey", kam es von Vic und ich begann zu lachen. Nicht über sie, sondern über unsere Situation. „Also sitzen wir jetzt hier fest?", kam es von Vic, als wir das Klicken des Türschlosses hörten. „Scheint so", meinte ich. Ich konnte sie nicht wirklich erkennen aber ich versuchte auf sie zu zulaufen. „Und was machen wir jetzt?", fragte sie. Ich tastete mit den Händen nach ihr und fand irgendwann ihren Kopf. Wir fingen beide an zu lachen.

Vic und ich hatten jetzt seit zwanzig Minuten einfach nur über Musik und anderes Zeug geredet, so wie immer. Ich konnte wirklich gut mit ihr reden. Sie war einfach immer für mich da. Meine Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt und ich konnte jetzt ihre Umrisse sehen. Auf einmal klopfte jemand an die Tür. „Leute ihr habt eine Aufgabe", erinnerte uns Michael und ich konnte sehen, dass Vic mich nun etwas peinlich berührt ansah. „Na dann, ich glaub wir sollten das jetzt durchführen, sonst kommen wir hier nicht raus", sagte ich schlicht und das Mädchen vor mir nickte nur.

Ich beugte mich zu ihr vor und legte meine Hand auf ihre Wange. Ihre Augen leuchteten, vom spärlichen Licht des Mondes erhellt. Sie waren wunderschön. Ich lächelte und legte nachdem ich mich endlich von diesen Augen lösen konnte meine Lippen auf ihre. Der Kuss war sanft, aber er hatte eine gewisse Leidenschaft in sich. Es fühlte sich anders an als mit Ebru aber es fühlte sich gut an, wenn nicht sogar viel besser. Eine leichte wärme durchflutete mich und trotzdem lief es mir irgendwie kalt den Rücken runter. Meine zweite Hand legte ich auf die Hüfte von Vic. Ich vertiefte den Kuss, indem ich sanft mit der Zunge über ihre Lippen strich. Ich beugte mich vor so, dass ich halb auf ihr lag. Ich wusste nicht genau was ich tat, aber ich genoss es. Wir machten nichts unanständiges sondern wir küssten uns und es war mir egal, ob ich eine Freundin hatte. Ich wollte im Moment nur dieses eine Mädchen. Ich wollte das weißhaarige Mädchen, welches wie eine Schwester für mich war. Obwohl vielleicht war sie nicht nur eine Schwester oder Freundin für mich, zumindest nicht mehr nach dem was hier gerade passierte.

P.o.V. Calum

Ich saß jetzt schon seit über einer halben Stunde mit den Anderen im Wohnzimmer. Die Party war noch im vollen Gange aber Vic und Ashton waren immer noch oben. „Was brauchen die denn so lange?", fragte ich ungeduldig. „Cal, alles gut", sagte Sop und strich mir beruhigend über die Schulter, sie gab mir einen Kuss und lächelte mich an. Ich wollte mich aber nicht beruhigen. Meine kleine Schwester war da oben mit nem Typen der drei Jahre älter war. „Es ist nur Ashton", sagte Sophia, die anscheinend meine Gedanken lesen konnte. „Gerade weil es Ashton ist. Er bricht ihr doch nur das Herz", sagte ich. „Wieso sollte er das tun?", fragte meine Freundin jetzt und ich sah sie an. „Er hat eine Freundin. Und wenn Vic sich jetzt irgendwas erhofft, nachdem was auch immer da oben gerade passiert?", sagte ich wütend und stand auf. Ich wollte zur Treppe, meine Schwester aus dem Zimmer rausholen und sie nachhause bringen, bevor Ashton irgendwas falsch machen konnte.

Ich lief die Treppe hoch, doch ich wurde sowohl von Michael, der vor der Tür stand, als auch von Sop, die mir hinterher lief aufgehalten.

„Du kannst da jetzt nicht einfach reinplatzen", sagte Michael und blieb mit verschränkten Armen vor der Tür stehen. „Aber das ist meine Schwester, natürlich darf ich da rein gehen", meinte ich. „Nein, du ruinierst dann nur unseren Plan", sagte Sophia und hielt mich weiter am Arm fest. „Was für einen Plan?", fragte ich jetzt vollkommen verwirrt. Die Beiden sahen sich nur ertappt an und schwiegen. „Leute, was habt ihr ausgeheckt?", fragte ich jetzt lauter. „Hör auf uns anzuschreien. Wir sagen es dir ja schon", kam es nun von Michael.

„Ihr wollt was?", fragte ich vollkommen aufgebracht. „Wir wollten Ashton zeigen, dass Vic viel besser ist als Ebru", sagte Sophia kleinlaut. „Ebru, keiner mag Ebru, dass wissen wir alle aber warum ausgerechnet meine Schwester?", meinte ich und schaute meine besten Freunde an. „Weil sie nunmal in Ashton verliebt bist. Das musst du doch gesehen haben. Sie ist wie du jetzt schon zwanzig mal gesagt hast deine Schwester", erklärte Ju und die anderen nickten. „Sie ist was?", das hatte mich jetzt wirklich aus dem Konzept gebracht. Meine Schwester war in einen meiner besten Freunde verliebt? Das konnte nicht war sein, er ist viel zu Alt für sie.

P.o.V. Victoria

Wir bekamen nicht mit, was sich gerade vor der Tür oder unten abspielte. Wir hatten nur noch Augen für einander. Es war schön mit ihm, hier im dunklen Zimmer. Ich genoss seine Küsse und seine Wärme.

„Ich glaub, wir sollten vielleicht wieder runter gehen. Die Anderen warten sicher", sagte Ashton auf einmal. Ich wollte eigentlich etwas sagen, aber ich entschied mich dagegen. Er stand auf und zog mich hoch, dann liefen wir die Treppe runter. Wann das Zimmer aufgeschlossen wurde hatten wir nicht einmal mitbekommen.

Unten angekommen wurden wir natürlich sofort angeguckt. Ich wurde leicht rot und setzte mich neben Sophia.

Ashton wurde sofort von Ebru belagert. Sie kuschelte sich an ihn und fragte ihn was denn so lange da oben passiert war. Ashton winkte nur ab und erklärte, dass nichts gewesen sei. Sie freute sich und gab ihm einen Kuss. Warum tat er das? War es wirklich nur wegen dem Spiel gewesen? In meinem Magen breitete sich ein unangenehmer schmerz aus. Meine Augen fingen an zu brennen und ich musste weg, damit niemand sehen konnte, dass ich weinte.

Ich lief zum Ausgang, doch jemand hielt mich fest. Ich wollte mich nicht umdrehen, da ich mir schon denken konnte wer es war. „Lass mich in ruhe Cal. Ich will einfach nur nachhause. Also lass uns bitte schweigend gehen ok?", sagte ich mit zitternder Stimme.

„Ich wollte dich nicht verletzten", kam es von der Person und erst da realisierte ich, dass es nicht mein Bruder war. Ich blickte in die Augen des Jungen, der mir eben zum wiederholten Male das Herz gebrochen hatte. „Das hast du aber. Du hast es schon so oft getan. Jetzt geh doch endlich zu deiner dummen Freundin", schnauzte ich ihn an und riss mich aus seinem Griff. ich stolperte zur Tür und lief nachhause.