Kapitel 11

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Kapitel 11

„Luke ich muss dringend mit dir reden", sagte ich, als wir beide zusammen auf dem Weg nachhause waren. Michael musste noch eine Stunde länger bleiben wegen irgendeinem Projekt und Luke und ich wollten schon einmal vorgehen, da ich für uns alle Kochen wollte. Später würden auch noch die Anderen kommen. „Was gibt's denn?", fragte er und ich zog ihn auf eine nahegelegene Parkbank. „Ok, also...du hast ja sicherlich das mit Sop und Cal mitbekommen und...Vic hat mir erzählt, dass du, also du hast", fing ich an zu stottern und Luke sah mich fragen an. Mir war es einfach zu unangenehm, schließlich unterstellte ich meinem Freund gerade etwas, was ich nicht einmal beweisen konnte. Luke sah mich immer noch fragend an. Schließlich räusperte ich mich und sagte: „Vic hat mir erzählt, dass du anscheinend Calum vor Sop schlecht gemacht hast. Du sollst gesagt haben dass er ein „Playboy" ist und sie nur ins Bett kriegen will." Nachdem ich den Satz beendet hatte sah ich zum Boden. Luke hasst mich bestimmt jetzt. _Warum muss ich eigentlich den Scheiß machen?_, dachte ich zerknirscht und wartete immer noch auf Lukes Antwort. „Warum interessiert das Vic?", fragte er und ich sah zu ihm hoch. „Sie ist Cals Schwester und er ist einfach nur noch deprimiert. Aber du hast das doch nicht gesagt oder?" bohrte ich nach. „Und wenn?", fragte er. Ich sah ihn schockiert an. „Luke, so was kannst du doch nicht machen. Sie ist deine Zwillingsschwester und Cal ist einer deiner besten Freunde", sagte ich empört nach Luft schnappend. „Ja, gerade weil sie meine Schwester ist. Ich möchte nicht, dass sie verletzt wird", rechtfertigte er sich. „Aber Cal verletzt sie doch nicht, er ist verdammt noch mal einer deiner besten Freunde. Und nicht irgendein Fremder", sagte ich etwas lauter. Ich konnte es nicht fassen, warum machte er sie etwas. Ich starrte ihn weiter an, doch er hatte nur seinen Kopf gesenkt und schwieg. Wir saßen einige Minuten nur da und sagten nichts. „Ich will einfach nicht, dass die Freundschaft zwischen Cal und mir daran scheitert. Genauso wie die Beziehung zu Vic aber auch Sop möchte ich dadurch nicht verlieren", sagte er schließlich und sah mir in die Augen. Ich wusste er war ehrlich, dass konnte man deutlich sehen. „Aber durch dein Verhalten hast du es eher schlimmer gemacht", erklärte ich ihm. Er nickte. „Ich weiß", sagte er und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Ich konnte immer noch nicht verstehen, warum er das getan hatte, aber jetzt gerade konnte ich ihm irgendwie nicht böse sein. Ich rutschte näher an ihn heran und umarmte ihn. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und strich mit einer Hand durch seine Haare.



P.o.V. Sophia



„Wo wart ihr denn so lange? Ich hab jetzt ne halbe Stunde vor eurer Tür gewartet", meckerte ich Ju und Luke an, die gerade den Kiesweg zum Haus lang liefen. „Tut mir leid Sop, wir mussten noch etwas wichtiges klären", entschuldigte sich Ju und umarmte mich kurz, bevor sie die Tür aufschloss. Drinnen setzte sich Luke an die Theke in der Küche und ich machte es mir ebenfalls auf einem der Barhocker gemütlich. Ju hingegen begann sofort die nötigen Utensilien und Lebensmittel für das Essen raus zukramen. „Sollen wir dir helfen", fragte Luke doch sie schüttelte den Kopf. „Du hast was anderes zu erledigen", sagte sie und schaute ihn an. Fragend sah ich zwischen den beiden hin und her. Ich verstand nicht was sie auf einmal hatten. Schließlich hätte ich erstens nicht gedacht, dass Ju die Hilfe ihres Freundes ablehnen würde und zweitens was war vorgefallen, dass Luke jetzt so die Schultern hängen ließ. „Du hast recht", sagte Luke und setzte sich wieder gerade hin. „Ihr könnt hoch gehen", sagte Ju. „Warum hoch gehen?", fragte ich, doch Luke stand nur auf und zog mich mit sich in Jus Zimmer. Er setzte sich aufs Bett und schwieg. „Luke was ist hier los?", fragte ich. Er sah einfach nur zur Tür und es fiel ihm offensichtlich schwer die richtigen Worte zu finden. „Luke, du kannst mir alles sagen, das weißt du doch", sagte ich und sah zu meinem Bruder. Dieser sah mich immer noch nicht an, also stand ich auf und stellte mich vor ihn. „Luke", sagte ich nun etwas wütender. „Ich weiß nicht wie ich es sagen soll. Ich will nicht, dass du wütend auf mich wirst", sagte er schließlich, was mir jedoch nicht im geringsten half. „Luke, ich kann dir auch nicht sagen ob ich wütend werde, da ich ja nicht weiß was du meinst", meinte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das mit Cal, das was ich über ihm erzählt hab stimmt nicht. Ich hab das nur gemacht, weil ich dich beschützen wollte", sagte er auf einmal und sah mir direkt in die Augen. „WAS?!", schrie ich. „Du hast dir das alles ausgedacht?", ich wurde wirklich wütend. Warum machte er sowas. Er war doch mein Bruder. „Du bist echt der beschissenste Bruder den man sich wünschen kann", schrie ich ihn weiter an und mit jedem Wort schien er kleiner zu werden. „Sop", setzte er an, doch ich schnitt ihm mit einem Handzeichen das Wort ab. „Nein, nichts mit Sop ich hab keine Lust darauf. Du wusstest, dass ich ihn mag und ich wette mit dir, als du rausgefunden hast, dass er mich auch mag, dachtest du dir du erzählst mir irgendwelche Lügen nur damit ich mich von ihm fern halte. Das ist echt scheiße von dir! Ich hatte wegen dir echt eine scheiß Zeit. Ich hab wegen ihm geheult und du, du kannst natürlich glücklich sein. Aber ich darf es nicht sein oder was? Du darfst eine Freundin haben, eine die schon so ziemlich die ganze Zeit ein Teil deines Lebens war. Eine die sich mit deiner Schwester sehr gut versteht, die die Schwester einer deiner besten Freunde ist. Aber ich? Ich darf nicht die Freundin eines Jungen sein, den du schon so lange kennst. Luke, es ist Cal. Du kennst ihn und da solltest du dich doch freuen, dass ich ihn und nicht irgendeinen anderen Typen mag!", ich schrie und währenddessen liefen mir die Tränen. Eigentlich wollte ich nicht weinen, dass ließ einen nur verletzlich wirken, aber es ging nicht. Nachdem ich aufgehört hatte, sah Luke mich traurig an. Ich wollte ihm verzeihen, aber ich konnte nicht. Er hat sich Dinge ausgedacht nur damit ich nicht glücklich war. Wütend und traurig lief ich aus dem Zimmer, ich lief die Treppe runter und nahm meine Sachen. Ich konnte jetzt keinen schönen Abend mit allen verbringen. Nicht mit meinen Freunden, nicht mit Cal und erst recht nicht mit Luke.


Es kümmerte mich nicht, dass ich Vic anrempelte, als ich aus der Tür stürmte. Mich interessierten weder ihre, noch Cals, noch Luke Rufe, die mich aufhalten sollten. Ich lief einfach nachhause ohne die Anderen zu beachten.

Beside You // 5 Seconds Of SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt