Germangie - This Ain't Goodbye

16. Kapitel

"We were stars up in the sunlit sky that no one else could see. Neither of us thought to ever ask why it wasn't meant to be. Maybe we were way too high to ever understand. Baby, we were victims of all... all the foolish plans. We began to divide."

Angie öffnete wieder ihre wässrigen Augen, während ihre Finger die letzten Töne spielten. Sie und Germán waren wirklich nicht dazu bestimmt, zusammen zu sein. Selbst ihr eigenes Lied erklärte Angie, dass es unmöglich war...

Die blonde Frau hatte in den letzten Stunden die zweite Strophe zu ihrem Song geschrieben. Nach den Vorkommnissen mit Germán hatte es Angie im Castillo-Haus nicht mehr ausgehalten und war ins Studio geflüchtet. Die Gesangslehrerin konnte schon gar nicht mehr sagen, wie oft sie in der Musik bereits Trost gefunden und sich mit dieser erfolgreich abgelenkt hatte. Auch wenn alles vollkommen schief lief und ihr Leben eine wahre Katastrophe zu sein schien, so war die Musik stets für Angie da. Immer.

Die junge Frau hatte mittlerweile verstanden, warum sie den Song schrieb. Sie versuchte, Germáns und ihre Geschichte, die unmögliche Liebe, irgendwie zu verarbeiten. Vielleicht würde es ihr tatsächlich helfen, eines Tages über ihren Schwager hinwegzukommen. Vielleicht war alles nur eine Frage der Zeit.

"Angie? Was machst du denn hier?" Die Angesprochene blickte beim Klang der vertrauten Stimme von ihrem Notenblatt auf. "Pablo, du bist auch noch hier? Ich habe dich gar nicht gesehen oder gehört." Der Direktor trat nun völlig in den Raum ein und lief auf die blonde Frau zu. "Ich hab mich ein wenig mit den Finanzen des Studios beschäftigt und dabei die Zeit aus den Augen verloren.", erklärte Pablo seine Anwesenheit. "Und was machst du hier?"

Augenblicklich überkam sie erneute Traurigkeit und Angie schaute auf den Boden. "Ich wollte alleine sein. Alleine mit der Musik." Pablo bemerkte natürlich sofort, dass etwas ganz und gar nicht stimmte und trat um das Keyboard herum. "Was ist passiert? Hat es etwas mit Germán zu tun?" Überrascht schaute Angie auf. "Woher weißt du das?" Pablo lächelte wehmütig. "Ich kenne dich. Außerdem hast du immer diesen ganz speziellen Ausdruck in den Augen, wenn es um deinen Schwager geht. Wenn er dich wieder einmal verletzt. Den kenne ich mittlerweile leider viel zu gut." Angie konnte allzu deutlich raushören, wie viel er von Germán hielt und was er von ihm dachte. "Also, was hat er dieses Mal getan?"

Die blonde Frau zögerte einen Moment. Ob es eine so gute Idee war, ihrem besten Freund von den Geschehnissen zu berichten? Andererseits hatte er ja aber nachgefragt und ihr würde es gut tun, mit jemandem darüber zu reden! "Ich habe Germán von meiner morgigen Verabredung mit Jeremías erzählt. Er hat sich für mich gefreut." Pablos folgender irritierter Blick ließ Angie beinahe schmunzeln. Sie war dafür aktuell nur wirklich nicht in der Stimmung. "Ich verstehe nicht. Was ist daran so schlimm?"

"Nichts ist daran schlimm. Irgendwo tief in meinem Inneren habe ich allerdings wohl gehofft, dass er mein Vorhaben nicht gutheißen würde. Dass er der Mann sein wollte, mit dem ich mich treffen würde." Angie konnte über sich selbst nur den Kopf schütteln. Sie mochte Jeremías, sie wollte sich gerne mit ihm treffen! Warum hatte Germáns Antwort sie so sehr getroffen? "Und dann? Ist daraufhin noch etwas vorgefallen?" Die blonde Frau war sehr dankbar, dass Pablo auf ihr komisches Verhalten nicht weiter einging und es kommentarlos hinnahm. Er konnte sich vermutlich denken, dass sich Angie ihr Verhalten im Moment selbst nicht wirklich erklären konnte. "Naja, ja." Pablo konnte Angies aufkommende Unsicherheit und Verlegenheit erkennen und warf ihr einen fragenden Blick zu.

Es war klar, dass die junge Frau alles erzählen musste, wenn sie jetzt schon einmal angefangen hatte: "Germán hat gemerkt, dass mit mir etwas nicht gestimmt hat und hat nachgefragt. Dann... dann lief alles ein wenig chaotisch weiter u-und es endete damit, dass wir... wir." Angie holte tief Luft. "Dass wir uns geküsst haben. Oder besser gesagt, er mich."