Julia Spring

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Dein Name: Julia Spring. Dein Alter: 17 Jahre. Dein Haus: Ravenclaw. Dein Jahrgang: Fred und George. Dein Aussehen: mittellange braune Haare, Engelslocken, tief dunkelbraune Augen, volle Lippen, ca. 1,67 m groß, dünn, gute Kurven. Dein Charakter: sehr intelligent, witzig, aufgedreht, launisch, höflich, die perfekte beste Freundin. Deine Stärke: Schlagfertigkeit, (meistens) einen kühler Kopf. Deine Schwäche: Deine Stimmungsschwankungen. Deine besten Freunde: Fred und George, Cho.
Besonderes: Dein Patenonkel ist Remus Lupin.

Deine Geschichte:
Mit breitem Grinsen im Gesicht stieg ich schnell von meinem Besen runter und lief das Feld entlang in Richtung des großen Hauses, das in diesem ganzen Getreide kaum zu übersehen war. Aufgeregt und außer Puste hielt ich vor der Tür an und klopfte wild gegen sie. Nach gefühlten hundert Mal Klopfen hörte ich von Innen eine genervte Frau die Türklinke runterdrücken. "Sagen Sie mal haben Sie - ....- Oh Julia! Was für eine schöne Überraschung! Komm doch rein mein Kind" begrüßte mich die entzückte Molly Weasley höflich mit einer kräftigen Umarmung. "Die Jungs müsten oben in ihren Zimmern sein. Ich denke mal sie haben nichts dagegen wenn du einfach reinschaust." Ich bedankte mich ganz herzlich bei ihr und lief eilig die vielen Treppen hinauf. Unterwegs traf ich auf Ginny und ich gab ihr schnell einen kleinen Kuss auf die Wange. "Hey wo willst du denn so eilig hin?" fragte sie mich lachend. "Ich habe tolle Neuigkeiten!" quiekte ich und rannte die letzte Treppe hinauf und stürmte in die Tür auf der linken Seite. In dem hell beleuchteten Zimmer sah ich zwei Rotköpfe auf dem Boden sitzen und Zauberskat spielen. "Hey! Schonmal was von Anklopfen gehört?" fragte mich der eine von beiden gespielt entsetzt und genervt, während der andere anfing zu lachen und aufstand. Ich lief auf ihn zu und umarmte ihn fest. "Dafür war keine Zeit. Ich habe tolle Neuigkeiten!" rief ich wieder entzückt aus und sah die beiden strahlend an. George legte die Karten beiseite und warf sich auf sein Bett, Fred setzte sich auf seines und las die neueste Ausgabe vom Tagespropheten. Überrascht sah ich die beiden an. "Hallo? Wollt ihr mich nicht fragen was das für Neuigkeiten sind?" Als sie immer noch nicht antworteten nahm ich eins der roten Kissen die auf dem Boden zerstreut lagen und warf es Fred voll ins Gesicht. "Au!" beklagte er sich und fing an zu lachen. "Julia, wenn du sagst dass es gute Neuigkeiten sind kann es ja nur mit Lupin zu tun haben. " "ja genau!" begann ich. "Du wurdest zu ihm nach Hause eingeladen" – "Weil er mit dir über den Orden des Phönix sprechen möchte" - " Doch du musst nicht alleine kommen sondern darfst jemanden mitnehmen" – "Und da du weißt dass unsere Eltern eh dort sind hast du beschlossen einfach uns mitzunehmen" sprachen sie fließend abwechselnd und starrten in mein verwirrtes Gesicht. Den beiden konnte man auch echt keine Freude machen. "Aber woher ....?" fragte ich noch immer etwas durch den Wind und sah beide abwechselnd an. "Remus war vorhin hier und hat uns Bescheid gesagt." sagte George schließlich achselzuckend und griff sich einen Apfel. Meine Augen weiteten sich. "Was!" schrie ich ihn an und schlug ihm wütend den Apfel aus der Hand. "Remus war hier und ihr habt mir nichts gesagt!" ich sah die beiden sauer und enttäuscht an. "Jungs ihr wisst doch wie lange ich ihn nicht mehr gesehen habe..." fuhr ich etwas ruhiger fort und setzte mich traurig neben George, der gerade seinen Apfel wieder vom Boden aufhob. Er legte schließlich seufzend einen Arm um mich und gab mir einen Kuss auf mein Haar. "Tut uns leid Süße. Wir dachten nur dass es vielleicht nicht ganz so wichtig ist da du ihn morgen eh sehen wirst." "ja, tut uns echt leid. Dafür sind wir dir auch was schuldig" antwortete Fred darauf und zwinkerte mir zu. Ich streckte ihm die Zunge raus und setzte mich in Schneidersitz. "Ich glaube ich werde Harry auch mitnehmen" überlegte ich laut. "Wieso das denn?" nuschelte George zwischen seinen Bissen. Etwas angeekelt sah ich zu ihm hinüber. "Kannst du nicht mal vernünftig essen? Neben dir sitzt immerhin eine Dame" Fred lachte auf. "Diese Tour kannst du bei uns echt vergessen Julia. Du bist unsere beste Freundin, da ist uns so etwas scheiß egal" Ich stimme in sein Lachen ein. "Naja er schien doch auch ziemlich traurig dass er seinen Patenonkel so lange Zeit nicht gesehen hat. Wie hieß der noch einmal? Sirius oder so ne?" "Ja genau, Sirius. Sirius Black. Also ich finde das ist eine sehr gute Idee, da wird er sich sicherlich freuen." Ich grinste Fred dankbar an und wir fingen an über Gott und die Welt zu reden, bis tief in die Nacht hinein.
Die Uhr zeigte fünf Uhr nachmittags an, als wir endlich mit dem Auto der Weasleys in der Zielstraße angekommen waren. Die ganze Zeit über konnte ich nicht stillsitzen und ging den Eltern von Fred und George auf die Nerven, wann wir denn endlich da seien. Einmal war ich wohl sogar so schlimm, dass Arthur mir einen Schlafzauber verpasst hat. "Damit du endlich mal deine Klappe hälst" hatte mir George im Nachhinein breit grinsend erklärt. Kaum parkte das Auto vor dem großen Wohnblock riss ich die Tür auf und stürmte hinaus. Einen Augenblick mal. Hier wohnte Remus nicht. Enttäuscht drehte ich mich wieder zu Molly um und fragte deprimiert ob wir uns verfahren hätten. Harry lachte und erklärte mir, dass Sirius sein Haus als Hauptquatier für den Orden des Phönix hergebe und Remus ebenfalls dort wohnen würde. Erleichtert atmete ich auf und half Arthur mit den Koffern, immerhin sollte es ja so schnell wie möglich gehen. Wir hielten uns an den Händen und apparierten direkt in das Haus hinein. Dort angekommen packte mich der Schrecken und ich klammerte mich an Harry fest. Wir waren in einem dunklen, langen Flur gelandet der ziemlich eng gebaut war. Die Tapeten hingen halb hinunter und alle zwei Meter hing ein altmodisches Bild, das uns böse Blicke zuwarf. "Sag bloß du hast Angst" scherzte Harry und ich ließ abrupt seinen Arm los. "Ähm, nein, wie kommst du denn darauf. Eine Ravenclaw wie ich hat keine Angst." Harry lächelte etwas und nahm mich bei der Hand. "Komm, ich führe dich ins Besprechungszimmer." Ich sah ihn verblüfft an. "Warst du etwa schon einmal hier?" Er nickte und zog mich hinter sich den langen Flur entlang. "Sag mal" fragte ich etwas verwirrt. "Wo sind denn Fred und die anderen?" Seit unserer Landung waren sie wie vom Erdboden verschluckt. "Die sind wahrscheinlich am anderen Ende des Ganges gelandet. Jetzt komm schon, und pass auf dass du nicht über den Teppich stolperst.
Nach einigen Metern konnte ich etwas Licht erkenne, das durch einen kleinen Türspalt den Flur etwas erhellte. Harry legte einen Arm um meine Taille und führte mich weiter nach vorne, bis wir beide direkt vor der etwas mitgenommenen Tür standen und er sie weiter öffnete, sodass wir nun den ganzen Raum betrachten konnten. Mein erster Blick fiel auf einen Mann, der mir gerade aus gegenüber an einem großen Tisch saß. Er hatte dunkles gelocktes Haar und einen Bart, mittleres Alter würde ich schätzen. Er schien mich auch zu beobachten und ein kleines verschmilztes Lächeln huschte über sein schönes Gesicht. "Julia Spring." hörte ich eine sanfte Stimme von meiner Linken sprechen. Mein Gesicht erhellte sich. Diese Stimme würde ich unter Millionen wiedererkennen. Strahlend lief ich auf ihn zu und umarmte ihn ganz fest. "Remus" flüsterte ich und vergrub mein Gesicht in seiner Jacke. Er roch einfach verdammt gut, so vertraut. Er drückte mich ebenso stark an sich und strich mir über das Haar. "Mensch das ist ja lange her. Du bist ja richtig erwachsen geworden, eine richtige Schönheit. Ich hatte dich aber irgendwie größer in Erinnerung." scherzte er und ich lächelte ihn an. Er hatte sich überhaupt nicht verändert. Zumindest von der Statur her, jedoch sah er etwas träge und müde aus. Liegt vielleicht an dem ganzen Stress den er in letzter Zeit hatte ... Zum ersten Mal überkamen mich Zweifel. "Sag mal Remus" flüsterte ich. "Ist es wirklich ok für dich dass ich eine Weile hier bei dir bleibe? Wenn ich dir zu viel werde oder du zu viel um die Ohren hast, dann ..." "Ach quatsch Kleine, ich habe dich doch gerne um mich! Du bist doch der Grund weshalb es hier wenigstens etwas erträglich ist" schmunzelte er und ich strahlte ihn an. Dann sah ich mich zum ersten Mal im Raum um. In der Mitte stand ein riesiger Tisch, an dem viele bekannte Gesichter saßen, wie Moody oder Snape. Moment Mal, Snape? Was machte der denn hier. Nun gut, wird schon seine Gründe haben. "Sagt mal, wo sind denn Fred und George? Die müssten doch hier eigentlich irgendwo rumlungern, oder?" "Die sind mit ihren Eltern eben schonmal hochgegangen. Komm mit, ich zeig dir dein Zimmer." sprach nun der Mann mit den Locken und deutete mir lächelnd ihm zu folgen.
Wir stiegen mehrere knartschende Treppen hinauf. Bei manchen fürchtete ich dass sie zusammenbrechen würden, so alt sahen die aus. "Wann sind wir denn endlich da?" seufzte ich genervt und hielt kurz inne. Mein Führer lachte und drehte sich zu mir mit einem reinen Zahnpasta-Werbungs-Grinsen um. "Schon kaputt? Dabei bist du doch die Jüngere von uns!" lachte er und ging einfach weiter. Ich rollte mit den Augen und beobachtete ihn. Ich wusste immer noch nicht genau, wer dieser Mann genau war, und das machte mich neugierig. "Ähm, entschuldigen Sie bitte..." versuchte ich seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. "Aber wer sind Sie eigentlich?" Dieses Mal blieb er nicht stehen sondern sah einfach nur über seine Schulter. "Sirius" antwortete er einfach nur und ich grinste. "Sie sind Sirius?" mit der Betonung auf dem "Sie". "Sag bitte einfach Du, sonst fühle ich mich so alt. Ja das bin ich, wieso?" Ich grinste weiter und antwortete: "Harry hat eine Menge von Ihn...Dir erzählt. Ich dachte eigtnlich Du wärst älter." Jetzt lachte er laut und blieb am Ende der Treppe stehen und drehte sich wieder um. "Na das nenn ich doch mal ein Kompliment. Wie alt schätzt du mich denn?" Ich blickte verwirrt zu ihm hinauf. "Ähm, keine Ahnung ich bin nicht so gut im Schätzen. Remus Alter würde ich mal sagen." und zuckte die Achseln. Er lächelte mich verschmilzt an und zeigte den Flur entlang. "Wir sind übrigens jetzt da. Da hinten ist dein Zimmer, das zweite von hinten. Abendessen fällt heute leider aus, da heute eine wichtige Besprechung stattfindet. Molly findet dass ihr jungen Leute so eine Besprechung noch nicht hören solltet, daher werden wir uns wahrscheinlich erst morgen wieder sehen. Wenn du Hunger oder Durst hast kannst du natürlich dich jederzeit aus unserem Kühlschrank bedienen." Ich nickte ihm dankbar zu und ging an ihm vorbei zu meinem Zimmer. Beim Vorbeigehen kitzelte eine Duftwolke aus Männerparfüm meine empfindliche Nase. Meine Güte roch der fantastisch! So männlich und .... erwachsen halt. Innerlich musste ich über diesen Gedanken lachen. Wäre schön wenn Fred und George auch mal so riechen würden.
Unruhig wälzte ich mich in meinem Bett hin und her und starrte an die dunkle Wand. Ich lag schon seit Stunden wach und versuchte krampfhaft den Schlaf zu finden, doch dies schien unmöglich zu sein. Ich sah auf meine Uhr auf dem Nachttisch: Kurz nach zwei. Was könnte ich denn noch machen ... zu Fred und George oder zu Harry ins Zimmer? Lieber nicht, sicherlich würden sie schon schlafen und ich wollte sie ungern wecken. Mühsam stand ich also auf, tapste barfuß aus meinem Zimmer hinaus und schlich so leise wie es auf den knarrendem Holzboden eben ging zuerst den Flur und dann die vielen Treppen hinunter. Vielleicht würde ja eine heiße Tasse Tee mich zur Ruhe bringen. Nach etwas herumirren fand ich schließlich die Küche. Ich entschied mich für ein kleines Licht, zog meinen Zauberstab und flüsterte ein leises "Lumus". Vorsichtig legte ich den nun leuchtenden Stab auf die Küchentheke und reckte mich nach oben zu den Schränken, um eine Tasse heraus zu holen. Nanu? Da waren ja nur Gläser. Wo waren denn .... "Wenn du Tassen suchst, die sind im Schrank rechts unten." Total erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich mit meinem Zauberstab in der Hand nach hinten um. Schock lass nach. "Sirius ...." seufzte ich erleichtert auf und entspannte mich wieder. "Du hast mich vielleicht erschreckt." Sirius saß grinsend in einem der Sessel und beobachtete mich. Er schien ebenso müde wie ich und sah mich irgendwie belustigt an. Verwirrt sah ich ihn an. "Ist was?" Er schüttelte den Kopf und stand langsam mit einem Weinglas in seiner Hand auf. Er reckte sich kurz und ging dann auf mich zu und lehnte sich gegen die Theke, dann musterte er mich schon wieder, mit einem seltsam ... verschmilzten Gesichtsausdruck. Das war das erste Mal dass ich ihn vom nahen sehen konnte und ich musste gestehen ... er sah gut aus. Sehr gut sogar. Unverschämt gut – für sein Alter. Ich dachte ich könnte seine Gedanken erraten und wurde etwas rosig um die Wangen. "O ich verstehe, ich muss bestimmt schrecklich aussehen..." sagte ich aus einer Mischung von Schüchternheit und Witz und blickte an mir herunter. Barfuß wie ich war, trug ich nur ein sehr dünnes, schwarzes Sputzenhemd und darunter selbstverständlich entsprechende Unterwäsche, die man aber hoffentlich in der Dunkelheit nicht erkennen konnte. Sirius grinste schon wieder und musterte mich von oben bis unten. "Jetzt sag nichts falsches" scherzte ich und holte mir endlich eine Tasse aus dem besagten Schrank heraus. Er lachte und gab mir einen Teebeutel. "Ach was, mir ist gerade nur aufgefallen wie erwachsen und schön du geworden bist." Ich wurde etwas rot, ging aber auf sein Kompliment nicht weiter ein. "Wie jetzt? Heißt das du hast mich früher mal gesehen?" "Nein, nicht wirklich, Remus hat mir schon viele Bilder von dir gezeigt, als du noch kleiner warst." Ich grinste jetzt etwas. "Aha, interessant" schmunzelte ich. "Remus steht dir schon ziemlich nah, was?" fragte er jetzt mit einem etwas ernsetrem Gesicht. Ich nickte lächelnd und nahm einen Schluck von meinem Tee. "Ja das stimmt. Ich hab ihn wirklich lieb." "Was du nicht sagst..." antwortete er gedankenverloren. "Er ist einfach toll. Und mir unheimlich wichtig. Ich weiß dass ich jeder Zeit auf ihn zählen kann" schmunzelte ich und nahm einen weiteren Schluck. Dann herrschte eine unheimliche, unangenehme Stille, die erst aufhörte als ich meinen Tee ausgetrunken hatte. "Ist alles in Ordnung bei dir?" fragte ich Sirius etwas besorgt und stellte die Tasse neben mich auf die Theke. Er verharrte nun schon seit seiner letzten Bemerkung in derselben Stellung. "Jaja, alles in Ordnung" antwortete er schon wieder so gedankenverloren. "Ich musste nur über etwas grübeln..." Ich rieb mir die Augen und unterdrückte mir ein Gähnen. "Achja? Über was denn?" Sirius sah mich mit seinen dunklen Augen an und lächelte. "Na ist da jemand müde?" Ich nickte ein wenig und massierte mir den Nacken. Sirius zog neben mir etwas die Luft ein und ich sah ihn etwas überrascht an. Fand er so eine Geste etwa gut? "Naja gut, ich werd dann mal wieder hoch gehen, gute Nacht Sirius!" verabschiedete ich mich mit einem höflichen Lächeln und verließ die Küche ohne mich noch einmal umzudrehen. "Aaaah!" schrie ich mit meiner hand vor dem Mund auf und sackte zusammen. Erschrocken zuckte Sirius hinter mir zusammen und kam schnell zu mir gelaufen. "Was ist denn passiert?" Ich unterdrückte mir eine Träne und tastete nach meinem Fuß, dort war irgendetwas schmieriges. "Lumus" flüsterte Sirius leise und ich sah schnell weg. Meine Ferse war voller Blut, und der Übeltäter lag ein paar Zentimeter von mir entfernt. "Scheiß Nagel!" fluchte ich und warf ihn in die nächste Ecke. Sirius lachte kurz auf und ich sah ihn wütend an. "Was ist denn daran bitte schön so witzig?" giftete ich ihn an und versuchte aufzustehen, doch sobald ich meinen Fuß absetzen wollte durchzuckte mich wieder der heftige Schmerz. Hilflos hielt ich mich am Geländer fest und sah die vielen Treppen hinauf. Na toll, dachte ich mir. Und was nun? Ich seufzte erschöpft auf. "Sieht wohl so aus als müsste ich die Nacht auf dem Sofa hier unten verbringen. Sirius legte den Arm um meine Schulter. Meine Güte der hatte aber mehr Muskeln als ich gedacht hätte, so sah er ja gar nicht aus. "Das kommt gar nicht in Frage, ich trage dich einfach hoch" Schuldbewusst wollte ich etwas erwidern, doch keine Sekunde später lag ich auch schon in seinen Armen. "Äh – Si- Sirius das musst du wirklich nicht machen,... ich bleibe einfach ..." "Ach red nicht so ein Unsinn. Du bist mein Gast und ich möchte dass es dir gut geht." Damit gab ich mich schließlich doch zufrieden. Ich meine es gab schlimmeres als von einem Mann der zudem noch ziemlich gut aussah in dein Zimmer getragen zu werden. Bei diesem Gedanken musste ich schmunzeln. "Sag mal Sirius..." versuchte ich eine Unterhaltung zu beginnen. "Wieso warst du denn vorhin so skeptisch als ich von Remus erzählt habe?" Er biss sich auf die Lippe und sah mich zuerst nicht an. Sein Gesicht verfiel schon wieder in diese Denker-Position. "Hallo?" hakte ich etwas genervt nach und er grinste. "Naja, also ich dachte mir, dass ... halt ... ach nee schon ok die Vorstellung ist etwas abnormal" Ich verdrehte die Augen, das konnte er natürlich nicht erkennen. "Herr Black, ich bin eine Ravenclaw. Mit so einer Aussage wecken Sie nur noch mehr mein Interesse." Sirius lachte und sah mich dann kurz an bevor er um eine Kurve ging und eine weitere Treppe bestieg. Bevor er antwortete seufzte er einmal tief aus. "Weißt du, ich dachte mir, nunja so wie du von Remus erzählst und er von dir dass da ... nun, mehr als nur Freundschaft wäre." Ich schnappte nach Luft und sah ihn verwirrt, überrascht und entsetzt zugleich an. Über so etwas hatte ich mir noch nie in meinem ganzen Leben Gedanken gemacht. Wie sollte ich auch? Remus war für mich wie ein zweiter Vater, da mein richtiger mich die ganzen Jahre wie ein Stück Mist behandelt hatte. Schon bei der Vorstellung, ich hätte nur im Entferntesten etwas mit Remus jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken. "Was? Wie kommst du denn darauf! Nicht im Geringsten. Ehrlich nicht. Er ist einfach Familie für mich" versuchte ich mich zu erklären und sah ihn gespannt an. Sein ernster Geischtsausdruck wurde weicher und er grinste. "Ach so, gut zu wissen" lachte er und sah mich an. "Und warum ist so etwas denn abnormal für dich?" Er zog mich ein bisschen enger an sich um mich besser halten zu können. "Wegen dem Altersunterschied." flüsterte er. Ich schnaubte. "Das ist doch nicht abnormal. Komm schon wie viel älter ist er als ich? Fünfzehn Jahre. Das ist doch nicht schlimm so etwas." Er lachte schon wieder und und nach ein paar weiteren Sekunden standen wir vor meiner Zimmertür. Naja, er stand, mich im Arm haltend. Krampfhaft versuchte er mich einer Hand die Klinke runnterzudrücken, schaffte es aber nicht weil ich im Weg war. Ich kicherte leide und drückte sie selbst herunter, damit er mich hineintragen und auf mein Bett legen konnte. Erleichtert seufzte ich auf und umarmte Sirius. "Vielen vielen Dank Sirius" bedankte ich mich freundlich und strich ihm über den Rücken. Er drückte mich fester an sich und legte sein Kinn auf meine Schulter. Mein Güte er roch so unheimlich gut! Seine Umarmung gefiel mir sehr und ich wollte ihn am liebsten die Nacht bei mir haben.
Ich biss mir auf die Zunge. Schnell vertrieb ich den Gedanken und ließ etwas lockerer, in der Hoffnung er würde es auch tun – tat er aber nicht. "Ähm,... Sirius?" Sein Körper versteifte sich und wich wie von der Tarantel zurück und sah mich verdutzt an. Ich ließ mich in meine Kissen zurück fallen und zog die Decke an mich heran, damit nicht mehr so viel nackte Haut zu sehen war. Offensichtlich verstand er mein Vorhaben. Er verabschiedete sich schnell von mir und eilte aus dem Zimmer ohne mich noch einmal anzugucken.
Der nächste Morgen - Ich stöhnte einmal auf und fasste mir durch meine Locken. Ratlos saß ich auf dem Bett vor meinem Koffer und sah mir meine Kleidung an. Irgendwie gefiel mir heute gar nichts. Heute war die Entscheidung was ich anziehen würde sehr wichtig, keine Ahnung warum. Mensch was war denn bloß los mit mir ... Seit ich gestern Nacht ins Bett gegangen war hatte ich nur gefühlte zehn Minuten Schlaf gefunden. Halt, gegangen ist der falsche Ausdruck. Eher getragen von ... Sirius. Mein Zimmer roch immer noch nach ihm und das machte mich fast wahnsinnig. Dieser umwerfende Duft, der mich in der Nase kitzelte und mich um den Verstand brachte. Letztendlich entschied ich mich also für einen eng anliegenden weißen Pullover mit V-Ausschnitt, eine schwarze Röhrenjeans und natürlich für meine goldene Halskette in Form eines Kleeblattes, die mir Fred und George dieses Jahr zum Geburtstag geschenkt hatten. Sie meinten ich hätte voll dringend Glück nötig und hätten sofort an mich gedacht als sie sie gesehen hatten. Ach die beiden sind schon irgendwie süß...
Als ich die letzte Treppe hinunter ging, hörte ich ab der Hälfte eine heftige Diskussion zwischen zwei Männern. Ich spitzte die Ohren und schlich langsam weiter, bis ich kurz vor dem Versammlungsraum stand. Donnerwetter, da schien sich jemand richtig aufzuregen ... "Wie konntest du nur so etwas tun!" giftete der eine Mann, Remus. "Ach komm schon, Moony, wie oft soll ich dir das denn noch sagen, da ist nichts passiert." Das war Sirius. Ich hielt neugierig mein Ohr gegen die Tür. Das ist ja seltsam, grübelte ich. Remus meinte doch er und Sirius hätten ein super Verhältnis miteinander ... "Du brauchst mich nicht für dumm zu verkaufen, Sirius. Ich hab euch doch gestern gesehen, wie du sie in ihr Zimmer getragen hast!" Ich zuckte etwas zusammen und meine Wangen färbten sich rot. Hilfe, dachte Remus echt Sirius und ich hätten ....? "Jetzt komm doch mal wieder runter, ich ..." "Ich soll wieder runter kommen?" schrie Remus jetzt schon allmählich. "Du kannst aber auch von gar keiner attraktiven Frau die Finger lassen, oder! Ich habe dein Verhalten bis jetzt immer toleriert, aber das geht wirklich zu weit! Das ist meine Patenkind!" "Remus, bitte, beruhig dich doch endlich mal. Ja es stimmt sie ist ziemlich heiß ...-... hey, hey nicht so schnell, lass mich ausreden. Aber ich schwöre dir bei Gott und Harrys Leben, dass da gestern Nacht nicht im geringsten was passiert ist. Ehrlich, vertrau mir bitte." Dann herrschte Stille zwischen den beiden, ab und zu flüsterten sie noch etwas, aber das konnte ich nicht richtig verstehen. Ich entfernte mich also erst einmal von der Tür und versuchte meinen Puls auf einen normalen Wert runter zu bnringen. Ist ja interessant was Remus so von mir denkt ... Und Sirius findet mich heiß ..... Ich schüttelte den Kopf. Na und? Was interessiert mich das denn. Ich atmete noch einmal tief ein und öffnete dann die Tür. Beide saßen am Tisch, Sirius in den Tagespropheten vertieft und remus trank seinen Kaffee. Ziemlich angespannte Stimmung hier. Als er mich entdeckte erhellte sich sein Gesicht und winkte mich zu sich heran. Ich setzte mich auf den freien Platz und umarmte ihn "Guten Morgen Julia!" begrüßte er mich und gab mir einen Kuss auf mein Haar. "Guten Morgen Remus, Guten Morgen Sirius" sagte ich noch etwas verschlafen und blickte herüber zu Sirius, der nicht einmal aufblickte. Nur ein kleines "Guten Morgen" brachte er noch heraus. Ich rollte mit den Augen. "Du bist also ein Morgenmuffel, ja?" sagte ich gespielt zickig und Remus lachte kurz. Auch Sirius konnte sich ein lächeln nicht verkneifen und sah kurz zu mir herüber. Da war er schon wieder, dieser eine Moment der lauter Schmetterlinge in meinem Bauch freisetzte. Schnell schaute och woanders hin, doch die schmetterlinge blieben wo sie waren. Plötzlich wurde die Tür mit einem lauten Knall aufgeschlagen und keine Sekunde später wurde ich auch schon in der Luft herumgewirbelt. "Da bist du ja Julia! Mensch ich hab dich gestern gar nicht mehr gesehen. Wieso bist du nicht zu uns ins Zimmer gekommen?" Von dem vielen Gedrehe wurde mir ganz übel und ich bekam in Freds festen Griff fast keine Luft mehr. "Fred – bitte – ich – keine – Luft" brachte ich mit erstickter Stimme heraus und er ließ mich zwar mit einem lauten Lachen aber sofort los. Das erste was ich nach meiner Landung tat war mir erst einmal an den Brustkorb zu fassen und ordentlich zu husten. Man hatte der einen Klammergriff drauf ... Er legte einen Arm um mich und gab mir einen Kuss direkt auf den Mund. Das störte mich nicht wirklich, das hatten wir (wenn George nicht in der Nähe war) immer mal wieder so aus Spaß gemacht, da ich mich mit Fred doch etwas besser und brüderlicher verstand als mit George. Remus fing neben mir in das ansteckende Lachen von fred mit einzusteigen, während Sirius einfach nur da saß und grimmig seine Zeitung durchblätterte. Was hatte der denn nun schon wieder. Konnte er nicht einfach mal locker sein? "Tut mir leid Fred, aber ich war gestern einfach so kaputt und ich dachte dass du und dein Bruder vielleicht auch eure Ruhe haben wollt. Apropo wo steckt der eigentlich?" Fred ließ sich auf einen der Stühle nieder und fing an damit zu kippeln. "George ist mit Mum und Dad los was in der Winkelgasse besorgen. Frag mich nicht was, da hab ich nicht richtig hingehört." Ich grinste. Typisch Fred. "Und Harry?" fragte ich weiter und er antwortete mir, dass es Harry überhaupt nicht gut ginge, doch was er genau habe könne er mir nicht sagen. Meine Mutterinstinkte wurden in diesem Moment aktiviert und ich beschloss nach ihm zu sehen. "Ähm, ich werde mal hochgehen und nach dem Rechten sehen, Harry könnte bestimmt etwas Gesellschaft vertragen" sagte ich schnell und machte mich auf den Weg. "Aber nicht dass ich euch wieder beim Knutschen erwische!" rief mir Fred noch schnell grinsend hinterher und ich warf ihm nur einen bösen Blick zu. Aus dem Augenwinkel konnte ich Sirius erkennen, wie er sich versteifte. Na toll, wahrscheinlich dachte er jetzt auch noch dass Harry und ich etwas hätten. Wir sind nur Freunde, warum verstand das denn keiner... Aber was kümmerte mich eigentlich die Meinung von dem Kerl. Warum um alles in der Welt war es mir denn so wichtig was er von mir hielt...
Sacht klopfte ich gegen die Tür und hörte ein heiseres "Herein". Langsam schob ich die Tür auf und entdeckte sofort Harry, wie er schweißgebadet in seinem Bett lag. "O mein Gott Harry!" rief ich besorgt aus und eilte zu seinem Bett um mich neben ihn zu setzen. "Julia" flüsterte er und versuchte sich aufzusetzen. Ich drückte ihn jedoch vorsichtig an der Brust zurück in seine Matratze und fasste ihn an der Stirn. Seltsam, Fieber hatte er offensichtlich nicht, aber weshalb war er denn dann so verschwitzt? Ich strich ihm seine nassen Haare aus dem Gesicht und sah ihn besorgt an. "Süßer was ist denn los?" Er sah mich nicht an, sondern sah schüchtern an die Decke. "Es ist nichts" wisperte er doch ich wusste ganz genau dass er mich anlog, dafür kannte ich ihn schon zu lang. "Harry, was ist los?" fragte ich, dieses Mal etwas ernster. "Es ist nichts." antwortete er, ebenfalls in diesem ernsten und "du gehst mir auf die nerven" Ton. "Harry, versteh doch, ich mache mir Sorgen um dich. Ich merke doch dass es dir nicht gut geht. Du weißt du kannst mir alles erzählen." versuchte ich es jetzt wieder etwas sanfter und strich ihm noch eine weitere Haarsträhne hinter sein Ohr. Er blieb für einige Sekunden stumm und sah mich immer noch nicht an. "Versprichst du es niemandem weiterzusagen?" flüsterte er schließlich und sah mich flehend an. Lächelnd nickte ich und erfuhr Harrys ganze Sorgen. Dass er in letzter Zeit immer diese Albträume hatte, dass Lord Voldemord seine Gedanken bei Bedarf kontrollieren könnte und die Angst dem Lord irgendwann gegenüber zu stehen und kämpfen zu müssen. Er erzählte mir diese ganzen Sorgen mit einer so tiefen Trauer und Verzweiflung in der Stimme, wie ich sie noch nie bei ihm gehört hatte und musste meine Tränen angestrengt zurückhalten. Ich redete noch einige Stunden mit ihm über unsere Probleme und mir schien dass es ihm nach der Aussprache viel besser ging. Als ich auf die Uhr blickte und erkannte wie spät es inzwischen geworden war, machte ich mich auf zum Gehen, doch Harry hielt mich am Arm fest. Fragend und verwirrt blickte ich ihn an. "Kannst du bitte die Nacht noch hier bleiben? Falls ich wieder Albträume bekomme, weißt du?" flüsterte er etwas schüchtern, doch ich willigte mit einem weichen Herzen schließlich ein. So lagen wir also da zu zweit in dem engen Bett, in Löffelchen Stellung. Er, einen Arm um mich gelegt und fest an sich gedrückt. Eigentlich gefiel mir diese Nähe sehr gut, denn ich hatte Harry ziemlich gerne, machte mir dennoch darüber Sorgen, dass er in mir mehr als nur eine gute Freundin sehen könnte...Sein ruhig pocherndes Herz verriet mir dass er eingeschlafen war und dieser Rhythmus beruhigte mich so stark, dass ich ebenso in einen tiefen Schlaf fiel und erst am nächsten Mittag wieder zusammen mit ihm erwachte.
Beim Mittagessen waren heute mal fast alle vollständig: Remus, Harry, Fred, George, Ginny, Arthur, Molly und ich ... eine Person fehlte jedoch, und das war Sirius. "Sag mal" flüsterte ich leise zu George rüber. "Wo ist eigentlich Sirius?" George grinste mich breit an und schluckte sein Stück Brot hinunter. "Der ist schon den ganzen Tag unterwegs." Ich sah ihn prüfend an. "Und deshalb grinst du mich so wissend an?" Noch breiter grinsend schüttelte er seinen Kopf und kam mit seinem Mund meinem Ohr etwas näher. "Nein Schatzi, aber ich habe dich heute morgen mit Harry in seinem Bett gesehen. Anscheinend hattet ihr eine schöne nacht miteinander verbracht, wie?" Ich verdrehte genervt die Augen und trat ihm unter dem Tisch auf seinen Fuß. Er zusckte kurz zusammen, kicherte dann aber nur und biss von seinem Brot noch einmal ab. "Erzähl doch nicht so einen Mist! Ich war nur dort weil es ihm nicht so gut ging." "Jaja, würde ich jetzt auch behaupten" säuselte er mit vollem Mund und schluckte sein Essen runter. "Also ich fand die Vorstellung dass ihr es neben meinem Zimmer getan habt etwas unangenehm, so habt ihr sicher auch Sirius verjagt." Ich verschluckte mich an meinem Wasser und hustete. "Sirius?" fragte ich mit erstickter Stimme und wurde rot. "Du hast es ihm erzählt? Wieso das denn!" "Jetzt beruhig dich doch mal. Sirius ist kurz nach mir in Harrys Zimmer gekommen und hat euch beide selbst gesehen. Als ob ich so etwas intimes weiterquatschen würde..." Autsch. Ich biss mir auf die Lippe. Verdammt, jetzt dachte Sirius bestimmt Harry und ich hätten ... Auweia das musste ich dringend klarstellen! Nicht dass er von mir einen falschen Eindruck bekommen würde und dachte ich sei vergeben. Aber,... eigentlich konnte mir das doch egal sein ob er das dachte oder nicht. Warum verflucht noch einmal war es mir denn dann aber so wichtig? Warum zur Hölle dachte ich jede freie Minute an ihn und stellte mir vor wie es sein würde ihn zu berühren, zu umarmen, ... zu küssen! Wahrscheinlich war das gerade so eine Phase in der Puberträt in der man sich vorstellte mit älteren Männern ein Verhältnis zu haben ...
"Sag mal Julia,..." holte mich Remus schließlich aus meinen Gedanken. Ich zuckte kurz erschrocken zusammen und sah ihn dann wieder lächelnd an. "Würdest du heute gerne an der Versammlung des Ordens teilnehmen?" Ich sah ihn verblüfft an und stellte mein Glas zurück auf den Tisch. Wow, bei einer Versammlung mit Remus teilnehmen... das hatte ich mir schon immer gewünscht. "M – Meinst du das echt ernst? Wie kommst du denn jetzt plötzlich drauf? Und was ist mit den anderen? Die wollen mich doch bestimmt nicht!" plapperte ich wie ein Wasserfall drauf los und sah ihn immer noch so überrascht an. Remus lächelte beruhigend und legte seine Hand auf meine Schulter. "Die Idee kam von uns allen aus. Wir meinten du wärst aufgrund deiner vielen Erfahrungen im Fach der Verteidigung gegen die dunklen Künste vielleicht eine kleine Stütze. Also mach dir keine Sorgen darüber dass sie dich nicht wollen könnten. Harry würde auch dabei sein." Er lächeöte mich mit seinem lieben Lächeln an und ich sah zu Harry rüber. Er hielt meinem Blick ungefähr zwei Sekunden stand, sah dann aber schüchter zurück auf seinen Teller. Ich strahlte Remus an und willigte überglücklich ein.
Acht Uhr abends. Ich saß da also nun im Versammlungsraum am riesigen Tisch, mitten drin unter den Mitgliedern des Ordens des Phönix, die ich schon immer bewundert hatte. Links von mir Harry, rechts von mir Remus, der gerade mit den anderen eine heftige Diskussion über Umbridge und das Bildungsniveau von Hogwarts führte. Doch auch wenn ich mich total für dieses Thema interessierte, konnte ich mich nicht richtig darauf konzentrieren, denn ich musste immer wieder zu Sirius hinüber blicken, der gegenüber von mir saß. Seit ungefähr zwei Stunden war er wieder zu hause und weder redete er mit mir noch sah er mich an. Ich fragte mich die ganze Zeit, ob das an der Sache heute morgen lag oder ob er einfach schlecht gelaunt war. Aber dass er mich so gar nicht beachtete machte mich extrem traurig. Er musste ja nicht unbedingt mit mir reden, nur nicht einfach mich ganz ignorieren... Ich erschrak innerlich als ich eine warme Hand auf meiner linken spürte. "Hey, alles in Ordnung mit dir?" flüsterte Harry besorgt rüber und sah mich mit seinen Rehaugen an. Ich schielte auf seine Hand die meine eng umschloss. O nein, jetzt konnte ich so etwas echt nicht gebrauchen, nicht jetzt wo ER vor mir saß.. Ich lächelte ihn schief an und entzog ihm unauffällig meine Hand. "Mir geht es im Moment nicht so gut." Das war nicht einmal eine Lüge. "Was hast du? Kopfschmerzen?" "Ja, das habe ich" ok, DAS war eine Lüge. Leise seufzend drehte ich mich um. "Sag mal Remus" flüsterte ich leise. "Ist es ok wenn ich jetzt schon in mein Zimmer gehe? Mir ist nicht so besonders..." fragte ich und fasste mir an den Kopf. Besorgt nickte Remus. "Wenn was ist sagst du Bescheid, ja? Und keine Sorge, dann machst du bei der nächsten Sitzung mit" schlug er mir vor und ich lächelte ihn dankbar an. Remus war einfach der Beste. Bevor ich gehen konnte fasste mich Harry noch einmal sanft am Arm. "Soll ich dich hochbringen?" fragte er führsorglich. Innerlich seufzte ich. Och Mensch, er war so ein liebes Kerlchen.. Ich schüttelte den Kopf. "Nein vielen Dank. Du kannst mir ja später berichten was sie so besprochen haben" schlug ich mit müder Stimme vor. Bevor ich schließlich ging strich ich noch einmal als Geste zum Dank Harry über den Rücken und achtete stark darauf, dass ich Sirius nicht dabei ansah.
Deprimiert lag ich in meinem Bett und wälzte mich hin und her. Wie die vorletzte Nacht schien ich keinen richtigen Schlaf zu finden. Ich machte mir viel zu viele Gedanken über die momentane Situation. Über Harry, über Sirius, über Georges Worte. Schnell stand ich auf und schlich zu meiner Tür. Noch eine Minute länger warten und ich würde noch verrückt werden. Ich hielt diese Ungewissheit einfach nicht mehr aus und stapfte gerade aus zu in Sirius Zimmer und klopfte gegen die Tür. Keine Sekunde später verfiel ich in Starre. Ach du Mist, was mache ich denn hier? Noch dazu um diese Uhrzeit und in diesem leichten Fummel? Ich kam mir vor wie der letzte Vollidiot und betete dass Sirius schon schlief. "Herein?" hörte ich eine genervte Stimme und meine Hoffnung zersprang in tausend Scherben. Ich atmete noch einmal tief ein und versuchte wenigstens annähernd meinen Puls runter zu kriegen und betrat leicht zitternd sein Schlafzimmer. Vorsichtig schloss ich die Tür und sah mich um. Huch? Sirius schien mich gar nicht bemerkt zu haben, denn er saß in seinem Sessel und las den Tagespropheten. Oder ignorierte er mich etwa schon wieder? Als er nach drei Sekunden immer noch nicht aufblickte, räusperte ich mich auffällig und Sirius zuckte zusammen. Aha, also hatte er mich bloß noch nicht bemerkt, erwartet wahrscheinlich noch weniger. "Julia" flüsterte er überrascht und legte die Zeitung neben sich auf einen Tisch. Ich schnappte nach Luft als er mich ansah. Dieses dämmernde Licht der Kerzen ließ ihn unheimlich gut und ... verführerisch aussehen. Ich biss mir auf die Zunge und versuchte den Gedanken zu vertreiben. "Ich wollte gerne mal mit dir reden" fasste ich mich und versuchte es mit meiner freundschaftlichen, gelassenen Art. Er durfte auf keinen Fall mitkriegen dass ich dieses seltsame Verlangen spürte.
"Dann schieß mal los" antwortete er ebenso gelassen und lehnte sich nach hinten. Ich setzte mich auf sein Bett das nur wenige Zentimeter von seinem Sessel entfernt stand und überschlug die Beine. Ich konnte in seinen Augen sehen dass ihn dieser Anblick genauso kitzelte wie mich und ich grinste innerlich. "Kann es sein dass du irgendwie sauer auf mich bist oder so?" fragte ich ganz direkt und sah ihn ernst an. Sirius verzog keine Miene. "Wie kommst du denn darauf?" "Ähm, weil du vorhin mich total ignoriert hast?" fragte ich jetzt etwas gereizter. Der soll mal nicht so auf Unschuldlamm tun. Darauf antwortete er nicht sondern sah mich einfach nur an. "Habe ich irgendetwas falsch gemacht?" Wieder keine Antwort. Saß einfach nur still da und blickte mich an. Jetzt wurde ich langsam etwas giftig. "Hallo? Sirius? George meinte du bist vielleicht etwas angepisst weil du angeblich Harry und mich heute morgen gesehen hast" versuchte ich es jetzt auf direktem Wege und erhoffte mir nun eine Erklärung. "Ja das stimmt" antwortete er endlich und schloss kurz die Augen. "Ich hab euch gesehen. Aber du musst dir da keine Gedanken machen. Ich war immerhin auch mal in deinem Alter und habe da gewisse Sachen getrieben." Genervt stöhnte ich auf. "Das beantwortet null meine Frage Sirius. Ist aber auch egal. Nur damit du es weißt: Da war nichts und da ist nichts und da wird auch nichts sein. Harry ging es echt dreckig und ich bin bei ihm geblieben um ihn zu trösten. Mehr war da nicht." Rasch blickte er auf und mir in die Augen. "Was du nicht sagst" flüsterte er nun interessiert und sah mir weiter in die Augen. Und dann passierte etwas mit mir. Ich konnte nicht genau sagen was es war aber mich durchzuckte ein angenehmer Stromschlag, der meine Knie weich machte. Ich fühlte mich plötzlich so geborgen und sicher. "Sah anders aus weißt du." setzte er hinzu und ich wurde schon wieder wütend. "Das wars?" fragte ich zickig. "Mehr hast du nicht zu sagen? Aber naja, was solls war eine blöde Idee mit dir darüber zu reden. Was kümmert dich auch schon mein Liebesleben" giftete ich ihn an und beschloss einfach zu gehen und meine Wut in meinem Zimmer auszulassen. Total sauer stand ich also auf und wollte gerade an ihm vorbei gehen, als er mich ruckartig am fest hielt und mich mit einem heftigen Schwung unsanft gegen die harte Wand drückte. Erschrocken zog ich die Luft ein und wollte erst protestieren, als ich plötzlich seine weichen Lippen fest auf meinen spürte. Ein heftiges Feuer durchzuckte all meine Glieder und mein Körper entspannte sich vollkommen. Ich versuchte angestrengt bei klarem Verstand zu bleiben, doch sein Atem, seine Lippen, seine Zunge, sein Geruch, seine Hand die meinen Rücken hochwanderte ließ mir dazu absolut keine Chance. Letztendlich stülpte sich mein Bauch über mein Gehirn und ich erwiderte den Kuss ebenso stürmisch.
Die Gefühle die mich in dem Moment überkamen waren einfach unglaublich. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich nach einem Menschen so gesehnt, so eine wahnsinns Lust empfunden ihn noch mehr spüren zu wollen. Gierig wie nie zuvor zog ich ihn noch enger an mich und krallte meine linke Hand in seinen muskolösen Rücken. Er stöhnte einmal leise auf und begann mit einem Seufzen meinen Hals mit Küssen zu übersehen. Ein angenehmer Schauer lief meinen Rücken hinunter und ich nahm sein Gesicht in meine Hände um meinen Mund wieder auf seinen pressen zu können. Sirius führte seine raue Hand hinten meinen Oberschenkel hoch, strich über meinen Hintern und fasste um einen Rücken herum, sodass er mich an sich drücken und ich meine Beine um seine Hüfte schlingen konnte. Wild knutschend steuerte er auf sein Bett zu und ließ uns gemeinsam dort fallen. Ich wusste nun was kommen würde und war völlig bereit dazu. Auf dem Rücken liegend griff ich eilig nach seinem Hemd und zog es ihm mit einem Schwung aus. Er lächelte mich an und gab mir zuerst einen leidenschaftlichen Kuss auf den Mund, ehe er hinabwanderte und begann meinen Bauch und dann wieder meinen Hals zu küssen. In den nächsten Minuten hatte alles was ich sah, spürte und hörte voll und ganz mit Sirius zu tun.
Ich öffnete langsam die Augen und sah mich etwas erschrocken und verwirrt an. Wo war ich? Ich lag nicht in meinem Bett ... Und kurze Zeit später fiel mir die letzte Nacht wieder ein. Sirius, seine Küsse, seine Berührungen ... Ich sah unter die Decke – ich war komplett nackt. Also war das doch kein Traum gewesen, sondern Realität. Ich hatte mit Sirius geschlafen. Ich lächelte verträumt. Es war zwar nicht mein erstes Mal gewesen, aber dennoch hatte es sich so angefühlt, wahrscheinlich weil er schon so viel mehr Erfahrungen hatte als ich. Plötzlich drehte sich mir jedoch der Magen um und mir wurde schlecht. Ach du scheiße, dachte ich nun. Ich hatte mit Sirius geschlafen. Mit dem besten Freund von Remus, mit dem Patenonkel von Harry, mit einem Mann der fast doppelt so alt war wie ich, mit Sirius der das alles wahrscheinlich nur als einen One Night Stand betrachtete. Eine innere Wut auf mich selbst breitete sich in mir aus. Verdammt, warum war ich denn nur so blöd gewesen! Dabei hatte ich sonst doch immer so einen kühlen Kopf. Warum hatte ich denn nicht genau in diesem Moment richtig handeln können! Mit einem schlechten Gewissen stand ich auf und zog mich eilig an. Ich musste unbedingt mit jemandem darüber sprechen, aber mit wem bloß? Mit Harry? Wohl eher nicht. Mit Fred? Nein, der würde das George weiter erzählen. Mit Molly? Ja klar, die würde am wenigsten Verständnis dafür zeigen. Mit Remus? Ja, das wäre wohl das beste gewesen. Immerhin meinte er ja ich könne mit allem zu ihm kommen.
Leise schlich ich die Treppen hinunter und steuerte in Richtung Küche zu, wo Remus normalerweise um diese Uhrzeit saß und den tagespropheten las. Es war noch relativ früh und alle lagen in ihren Betten, zum Glück, dachte ich mir. Doch ich brauchte die letzte Treppe gar nicht erst runter zu gehen, um den Krawall, der aus der Küche kam, mit anhören zu müssen. "DU HAST WAS GEMACHT!" hörte ich eine Männerstimme schreien. Remus. Ach du scheiße. Erschrocken blieb ich stehen und lauschte mit pochendem Herzen. "Hey, bitte beruhig dich doch ich ..." "Ich soll mih beruhigen Sirius! Du schläfst mit meiner Patennichte und ich soll da einen auf ruhig tun!" Ich hielt den Atem an und fing an zu zittern. Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee mit Remus darüber zu sprechen. "Remus, ..." versuchte es Sirius ein weiteres mal, doch Remus schien sich nicht mehr einzukriegen. "Kannst du auch noch mit etwas anderem denken als deinem .....! Du weißt ganz genau wie wichtig sie mir ist und dir ist das alles total egal! Sie ist wie eine Tochter für mich!" brüllte er jetzt richtig und mir zerbrach das Herz. Ach Remus ... Es tut mir alles so leid, dachte ich mir und versuchte den fetten Kloß in meinem hals runterzuschlucken. "Das weiß ich doch ... ich ..." "Du weißt gar nichts, absolut gar nichts!" unterbrach Remus Sirius. "Du behandelst alle Frauen wie ein Stück Dreck! Achtest null auf ihre Gefühle! Lässt sie einfach links liegen nachdem zu sie erst einmal ausprobiert hast! Und jetzt machst du das gleiche mit dem wichtigsten Menschen in meinem Leben. Ich habe das bisher immer toleriert aber das geht eindeutig zu weit!" Ich setzte mich auf die oberste Stufe und zog meine Knie ran. Was hatte ich da bloß angestellt... "Jetzt hör mir doch endlich mal zu!" schrie Sirius jetzt auch. "Sie ist mir nicht egal! Was meinst du denn warum ich es dir erzähle? Weil ich sie eben nicht links liegen lassen möchte, weil sie nicht einfach eine für eine eine Nacht ist. Mensch Remus ich hab mich in sie verliebt!" Ich zuckte zusammen und kauerte mich noch mehr zusammen. Was? Sirius hatte sich in mich verliebt? War das sein Ernst? Oder sagte er das nur um Remus zu beruhigen? Nein, das glaubte ich nicht, dann hätte er wie er schon gesagt hat ihm nicht davon berichten zu brauchen. Eigentlich müsste ich mich freuen, müsste glücklich darüber sein, dass er meine Liebe erwiderte. Ja ich musste es zugeben, ich hatte mich ebenfalls in ihn verliebt, schon eine ganze Weile war ich das, doch erst gestern abend ist es mir klar geworden. Ich müsste jetzt lauter Schmetterlinge in meinem Bauch fühlen, doch mir ging es einfach nur dreckig. Unsere Chancen standen wegen der ganzen Umstände nicht besonders gut dass wir ein Paar werden könnten, er wusste das auch.
Es herrschte eine unheimliche Stille in der Küche. War Remus jetzt sprachlos? Oh Gott, was er von mir denken musste, steig ich mit einem viel älteren Mann, der dazu noch sein bester Freund ist ins Bett. "Bitte was? DU sollst dich verliebt haben? Halte mich nicht zum Narren Sirius! Das sagst du jetzt nur um mich zu beruhigen." "Nein, bitte glaub mir. Sonst hätte ich doch niemals ... Remus. Bitte, es ist mir wirklich ernst. Sie ist ein herzensguter Mensch und ich weiß doch wie empfindlich du mit diesem Thema bist. Bitte glaub mir doch." Das reicht, ich hate genug gehört. Mit dicken Tränen in den Augen rannte ich so leise wie möglich die ganzen Treppen hinauf zu meinem Zimmer. Ich schloss mit einem Ruck die Tür und warf mich auf mein Bett um meinen endlos scheinenden Tränen freien Lauf zu lassen. Nach einer Zeit hatte ich keine Energie mehr und versank kraftlos in einen unschönen Schlaf.
Eine warme, weiche Hand strich über meine nasse Wange und ließ mich sanft erwachen. Ich drehte mich auf den Rücken und öffnete langsam die Augen. "Harry" flüsterte ich und setzte mich immer noch ziemlich kaputt auf. "Gott du siehst ja schrecklich aus" begrüßte er mich entsetzt und starrte mich an. Ich seufzte. "Vielen Dank Harry, so möchte doch jedes Mädchen geweckt werden" antwortete ich sarkastisch und er lächelte mich entschuldigend an. "Seh ich echt so schlimm aus?" fragte ich schließlich und strich mir meine Haare hinter das Ohr. Er lächelte schief. "Naja, deine Augen sind ziemlich gerötet. Hast du etwa geweint?" Ich nickte etwas, dachte mir aber gleich etwas aus als ich sah dass er weiter nachfragen wollte. "Mir ging es heute nicht so gut. Ich mach mir selber viel Stress wegen den Prüfungen und dann kommen da noch diese blöden Kopfschmerzen hinzu ... da konnte ich einfach nicht mehr." antworte ich schnell überzeugt. Harry nahm mich in den Arm und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Wenn du reden möchtest kannst du jederzeit zu mir kommen, das weißt du hoffentlich." "Ja, das weiß ich" flüsterte ich ehrlich dankbar. Aber damit kann ich nicht zu dir kommen, dachte ich im selben Moment. "Möchtest du mit runter kommen? Gefrühstückt haben wir alle schon, aber Molly hat dir etwas aufgehoben. Sie hat sich Sorgen um dich gemacht und meinte deshalb ich solle mal nach dir sehn. War ein ganz schön chaotischer Morgen... Remus und Sirius schienen heute irgendwie... nun, im Stress zu sein. Zumindest sahen sie ziemlich fertig aus." Ich schluckte. Nein danke, da will ich lieber erst mal nicht runter... wenn ich nur an diese angespannte Stimmung denke wurde mir ganz übel. "Weißt du Harry, ich möchte lieber hier bleiben, mir geht es noch nicht so gut und ich möchte da unten keinen anstecken, wer weiß was ich mir eingefangen habe." redete ich mich schön raus und legte mich wieder hin. Doch er schien mir das abzukaufen und verabschiedete sich von mir. "Ich komm heute Abend noch einmal wieder und sag dir dann was wir im orden besprochen haben" Kaum war er draußen kamen mir schon wieder die Tränen. Mensch ich war in letzter Zeit so sentimental, doch die Erinnerung an Remus war zu heftig für mich.
Somit verbrachte ich den ganzen Tag im Bett, mal schlief ich, dann heulte ich wieder, und das meistens im Wechsel. Gegen fünf Uhr abends klopfte es sacht gegen meine Zimmertür und ich erschrak in meinem Bett fast zu Tode. Jetzt war es doch noch eigentlich zu früh für Harrys Besuch. Ich antwortete nicht, in der Hoffnung derjenige würde gehen. Vielleicht waren es nur Fred und George, die schon wieder mir Tee oder ähnliches vorbeibringen wollten. Ich verfluchte denjenigen der draußen stand als er meine Stille ignorierte und trotzdem die Türklinke hinunter drückte um einzutreten. Schnell zog ich mir die Decke über den Körper, schloss die Augen und tat so als würde ich schlafen. Ich lauschte wie die Tür sich mit einem leisen Quietschen öffnete und dann wieder geschlossen wurde. Schritte näherten sich meinem Bett und ließen sich dann neben mir auf der Matratze nieder. Dann spürte ich eine eine Hand meinen Kopf streicheln, wie es eigentlich nur einer tat. Ich schluckte. Bitte nicht. "Ich weiß dass du nicht schläfst Julia" hörte ich seine sanfte Stimme. Verdammt, er war es wirklich. Ich öffnete die Augen und hätte fast wieder losheulen können, doch ich riss mich zusammen. "Remus" flüsterte ich mit erstickter Stimme und setzte mich langsam auf. Er lächelte mich sanft an und strich über meine Handfläche. Von meinen Gefühlen total überwältigt beugte ich mich nach vorne und ließ mich in seinen Armen nieder. Er erwiderte meine Umarmung sofort, zog mich ganz fest an sich und strich mir langsam über den Rücken. Es herrschte lange eine angenehme Stille zwischen uns. Worte waren total überfällig, denn wir wussten beide ganz genau was der andere dachte, dafür kannten wir uns zu gut. "Ich hab euch heute in der Küche gehört" flüsterte ich jetzt leise ohne ihn dabei anzusehen. Ich hörte ihn einmal tief seufzen. "Das hatte ich mir schon gedacht Liebes. Bitte sei mir nicht böse. Ich war in dem Moment einfach total überrumpelt." Überrascht befreite ich mich aus der Umarmung und sah ihn verblüfft an. "ICH soll nicht sauer auf DICH sein? Du müsstest doch eher derjenige sein, der sauer auf mich ist!" Er lächelte mich schief an und strich mir über die Wange. "Worauf denn? Dass du dich verliebt hast?" Bei dem Wort verliebt zuckte ich kurz zusammen und nickte etwas bedrückt. "Mach dir da keine Gedanken drüber. Ich war vorhin einfach nur so überrumpelt und dachte Sirius würde es nicht ernst meinen. Ich sorgte mich einfach um dich, verstehst du?" Wieder nickte ich, doch dieses Mal schaffte ich es sogar ihn dabei anzusehen. "Klar ist es ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber hey, wenn du glücklich bist, bin ich es auch." Ich sagte nichts, sondern sah ihn einfach nur an und dachte über seine Worte nach. Meinte er das auch wirklich ernst? Gut, warum sollte er mich denn auch anlügen. Doch wie sollte es denn jetzt mit mir und Sirius weitergehen? Die Stimmung war angespannt und würde sicherlich so bleiben. Als Remus meine Skepsis sah, erzählte ich ihm meine Sorgen und er hörte mir aufmerksam zu. Ich weiß nicht genau, wie lange wir über mich und Sirius sprachen, doch es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Am Ende musste ich einen Schluss fassen, den Remus als "sehr reif" von mir empfand.
Klopf Klopf. Ich schlug mit meiner Faust fest und selbstsicher gegen Sirius Tür und erwartete eine Antwort. "Herein?" hörte ich ihn rufen. Er klang etwas schwach und müde. Mit einem Schwung öffnete ich die schwere Tür, trat schnell ein und schloss sie eben so kräftig wieder.Wie die vorletzte Nacht saß er in seinem Sessel, doch dieses Mal las er nicht, sondern saß einfach nur da und starrte gegen die Wand. Sein Blick war ausdruckslos, irgendwie hatte er etwas von einer Depression. Als er mich aus dem Augenwinkel sah schnellte sein Kopf ganz in meine Richtung und er blickte mich überrascht, glücklich und besorgt zugleich an. "Hey" sagte ich locker und lächelte über seinen Gesichtsausdruck. "Julia" flüsterte er sehnsüchtig und flitzte zu mir herüber und begrüßte mich mit einem leidenschaftlichen Kuss, den ich sofort erwiderte. "Erzähl, wie geht es dir?" flüsterte er immer noch und nahm mein Gesicht in seine kräftigen Hände. Ich lächelte immer noch und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. "Sehr gut. Ich habe mit Remus vorhin gesprochen, weißt du?" Sein Ausdruck verhärtete sich etwas. "Und? Was hat er gesagt?" Ich erzählte ihm von unserer Unterhaltung und ihm schien ein Stein vom Herzen zu fallen. "Das ist ja fantastisch!" rief er aus und wollte mich schon wieder küssen, doch ich wich zurück und sah ihn ernst an. Sirius schien etwas erschrocken und ängstlich und ließ mich abrupt los. Schüchternd lächelnd nahm ich seine Hand in meine und sah ihn an. "Weißt du, ich habe trotzdem einen Wunsch, was uns beide angeht und würde gerne wissen, was du davon hälst." "Ja, natürlich, was immer du willst" "Ich weiß dass es für Remus immer noch schwer ist, das zu akzeptieren. Deshalb habe ich den Entschluss gefasst, erst richtig eine Beziehung mit dir eingehen zu wollen wenn ich meinen Abschluss gemacht habe und selbstständig bin. Dann muss sich niemand Sorgen um mich machen, und keiner kann etwas gegen uns sagen." Gespannt verstummte ich und sah ihn erwartungsvoll an. Als er nicht antwortete und auch keine Miene verzog, verunsicherte mich das und ich wirkte plötzlich nicht mehr so selbstbewusst. Was ist wenn er jetzt nicht mit einverstanden wäre? Doch Gott sei Dank nahm er mir dann doch diese Angst und sein Gesicht erhellte sich. "Weißt du" sagte er verführerisch und zog mich bei der Hüfte an sich heran. "Ich bin damit einverstanden. Es wird zwar schon eine Qual dich die nächste Zeit sehen aber nicht berühren zu dürfen, aber ich denke das ist in Ordnung." er küsste mich sanft auf den Mund. Stürmisch zog ich ihn an mich heran und legte mein Mund an sein Ohr. "Aber in der Nacht sieht uns ja keiner" säuselte ich eben so verführerisch und er verstand sofort. Grinsend zog er mich an sich und presste seinen Mund auf meinen. Ich kicherte kurz und ließ mich dann voll darauf ein und schlang meine Beine um seine Hüfte, damit er mich auf sein Bett tragen konnte. Ich zog ihn an seinem Heft zu mir heran und küsste ihn flüchtig. "Ich liebe dich" flüsterte er und küsste mich zärtlich. "Ich liebe dich" flüsterte ich.


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