Another love

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Du bist Samantha Liliana Honoria Lane, wirst aber von allen (dank deiner Anweisung: D) nur Sam genannt. Du hast blonde, lange, leicht wellige Haare, grüne, katzenhafte Augen, helle Haut und hohe Wangenknochen. Du bist schlank, sportlich und relativ groß. (bild an der seite -->)
Du bist humorvoll, loyal und kämpfst für die Dinge, die dir wichtig sind. Aber du kannst, wenn du gestresst bist, auch ziemlich zickig werden. Außerdem sagst du manchmal vorschnell Dinge, die du besser nicht hättest sagen sollen und du bist dickköpfig.
Du gehst gern feiern mit Freunden oder shoppen. Außerdem liebst du es in der Sonne zu sitzen und mit deiner besten Freundin zu quatschen. Schule hast du schon lang hinter dir und deine Geschichte spielt nach der Schlacht.
Du hast ziemlich viele Freunde. Deine beste Freundin ist Fleur Delacour.
Dein Song: My heart goes boom von Miss Li:)

Deine Geschichte:
Ich trank gerade gemütlich meinen Eiskaffee und genoss das schöne Wetter, als meine beste Freundin hysterisch auf mich zugerannt kam. Sie war ganz außer Atem und setzte sich mir gegenüber. Ich bot ihr einen Schluck meines Getränks an, doch sie lehnte dankend ab. Als sie sich etwas beruhigt hatte, fragte ich: "Was ist denn los, Fleur? Du rennst rum, als hätten dich Schokofrösche in den Hintern gebissen." Sie sah mich nur missbilligend an. Ich wusste, dass sie es hasste, wenn ich "so eine Ausdrucksweise" verwendete. Und genau deshalb machte ich es. Wir hatten uns zwar in unserer Schulzeit in Beauxbatons kennengelernt, doch ich hatte vom ersten Tag an klar gemacht, dass ich keine französische, verzogene Prinzessin war. Auch wenn man davon absieht, dass ich in London geboren wurde, stimmte der Rest auch nicht. Ich wusste noch, wie sauer ich war, als meine Eltern mir sagten, dass wir umziehen würden und ich die Schule wechseln müsste. Ich hatte gerade mein erstes Jahr in Hogwarts absolviert und fand es dort super. Ich hatte schon massig neue Feunde gefunden und die Lehrer schienen mich alle zu mögen. Am Anfang dachten alle, dass ich eine Beauxbatons wäre, weil ich genauso aussehe. Die Ironie daran war nur, dass ich knapp ein Jahr später zu einer werden sollte. Niemals hätte ich gedacht, dass das die beste Veränderung meines Lebens werden würde. Der erste Tag dort schien nichts Gutes zu versprechen. Sie trugen die Nase alle extrem weit oben und sprachen mit ihrem komischen, französischen Akzent, was mich am Anfang echt wahnsinnig gemacht hat. Doch Fleur gab mir eine Chance. Und innerhalb kürzester Zeit wurden wir beste Freundinnen und ich stellte den Laden dort komplett auf den Kopf. Wie sich heraustellte waren die Meisten nicht so, wie sie wirkten, sondern echt ganz cool. Am Ende war ich sogar traurig, dass die Schulzeit vorbei war.
Fleur schnipste mit den Fingern vor meinem Gesicht. Ich schreckte hoch. In meine Gedanken versunken, hatte ich gar nicht bemerkt, dass sie mit mir geredet hatte. Entschuldigend lächelte ich sie an. Sie verdrehte die Augen und seufzte. "Tut mir leid, ich war abgelenkt. Jetzt hast du meine volle Aufmerksamkeit.", versprach ich ihr grinsend. Sie nickte zufrieden. "Du wirst es nicht glauben. Ich habe es vor einer Stunde herausgefunden und du bist die Erste, der ich das erzähle. Ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll...", druckste sie herum. "Bill betrügt dich!", platzte ich erschrocken heraus. Sie sah mich geschockt an. "Nein. Natürlich nicht. Meinst du, sonst würde ich so aufgeregt hier herumhüpfen?", fragte sie skeptisch. Ich zuckte mit den Schultern. "Bei dir weiß man nie.", gab ich leise zurück, was mir einen bösen Blick ihrerseits einbrachte. "Willst du es jetzt endlich erzählen oder soll ich weiter raten?", fragte ich ungeduldig. Sie sog tief den Atem ein und schloss die Augen. "Ich bin schwanger.", ließ sie die Bombe platzen. Mein Mund klappte auf und meine Augen mussten wohl tennisballgroß sein. Sie strahlte bis über beide Ohren, was mir den Schock etwas nahm. Fleur war in demselben Alter wie ich, wenn ich mir vorstellte jetzt schwanger zu sein...Ich schauderte. Aber sie schien glücklich, daher war ich das auch. "Süße, das ist ja toll! Ich freu mich für dich. Aber wieso hast du es Bill noch nicht erzählt?", fragte ich verwirrt, während ich ihre Hand hielt. Sie sah zu Boden. "Ich weiß nicht, wie er es aufnimmt. Über das Thema Kinder haben wir noch nicht gesprochen. Ich habe Angst, dass er...", ließ sie ihre Zweifel in der Luft hängen. "Was? Dass er sich scheiden lässt?", fragte ich belustigt. Sie blieb still. "Fleur, das kann doch nicht dein Ernst sein! Bill liebt dich abgöttisch, er würde alles für dich tun! Meiner Meinung nach wird er sich so sehr freuen, dass ich fürchte, dass er platzen könnte. Glaub mir, du brauchst dir da keine Sorgen zu machen.", redete ich ihr gut zu. Man müsste meinen, dass ein Mädchen wie sie niemals Selbstzweifel hat, aber ständig denkt sie, dass sie Bill nicht genug ist. Sie blickte mir fest in die Augen und ich sah, dass ihre Bedenken langsam verflogen. Ich konnte sie schon immer beruhigen. Sie nickte. "Du hast recht. Ich bin manchmal wirklich blöd. Was mache ich mir für Sorgen? Stört es dich, wenn ich jetzt zu Bill fahre?", fragte sie vorsichtig. Ich lachte. "Fahr schon.", befahl ich grinsend. Sie gab mir ein Küsschen auf die Wange und stand auf. Schon ein paar Schritte gegangen, kam sie wieder zurück. "Kannst du mitkommen?", fragte sie mitleidig. Ich schnappte nach Luft. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein! "Fleur, ich bitte dich. Wovor hast du denn noch Angst?", fragte ich verblüfft. "Falls er es doch nicht so gut aufnimmt, möchte ich nicht allein sein.", offenbarte sie. Ich seufzte. Was tut man nicht alles für seine Liebsten. "Na schön.", brummte ich. Sie klatschte erfreut in ihre Hände und zog mich am Arm zu ihrem Auto. Ich konnte gerade noch so das Geld für meinen Eiskaffee auf den Tisch legen. Ich fand es super, dass viele Zauberer sich mehr "menschlich" benahmen. Ich hasste apperieren und freute mich jedes Mal mehr, dass wir nun Autos benutzten. Die Fahrt über war Fleur sehr schweigsam. Sie hatte wirklich Angst vor Bills Reaktion. Ich schüttelte nur den Kopf.
Als wir beim Fuchsbau angekommen waren, atmete ich tief ein und aus. Der Geruch hatte mir gefehlt. Das ganze Haus hatte mir gefehlt. Ich war früher oft hier gewesen, sehr oft. Aber seit dieser einen Nacht hatte ich das Haus gemieden. Ich war mir aber ziemlich sicher, dass Fleur mich nicht einfach in meine Schreckensvorstellung hineintappen ließ. Wir betraten das Haus und wurden sofort von Molly empfangen. "Mein Gott, Sammy, ist das schön dich mal wieder zu sehen. Du warst so lang nicht hier!", rief sie erfreut aus und drückte mich fest an sich. Ich grinste. Diese mütterliche Wärme hatte ich vermisst. Meine eigene Mutter hatte mir so etwas nie entgegen gebracht. Das einzige, was bei uns zählte, waren Etikette und Höflichkeit. Daher sah ich meine Familie auch so selten wie möglich. "Setz dich doch. Möchtest du eine Tasse Tee?", fragte sie aufgeregt. Ich sah zu Fleur, doch sie starrte nur Bill an, der gerade die Treppe hinunter kam. "Ja, danke.", nahm ich Mollys Angebot an. Fleur würde das schon allein schaffen. Bill küsste sie zärtlich und zog sie an sich. Er winkte mir lächelnd zu. Ich grinste zurück. Ich wusste genau, wie er reagieren würde. "Ich bin schwanger.", ließ Fleur verlauten. Es war, als würde es im ganzen Haus mit einem Mal mucksmäuschenstill werden. Alle sahen gespannt zu Bill. Er starrte Fleur vollkommen überrascht an, bis er sie hochnahm und herumwirbelte. "Wir bekommen ein Baby!", schrie er laut. Ich grinste. Genau, wie erwartet. Fleur lachte ausgelassen und Bill kam aus dem Jubeln gar nicht mehr heraus. Molly tappte aufgeregt vom einen Fuß auf den Anderen und wollte den beiden wohl am liebsten in die Arme springen. "Wer bekommt hier ein Baby?", fragte eine Stimme, die mich sofort erstarren ließ. Sie hatte mich doch nicht wirklich einfach im Dunkeln über seine Ankunft gelassen? Ich wollte mich nicht umdrehen, nicht in diese perfekten Augen sehen. Fleur wurde erst jetzt klar, was sie mir angetan hatte. Sie sprang von Bill zurück und sah erschrocken zu mir. Ich wollte ihr nicht ihr Glück verderben, also setzte ich ein hoffentlich echt wirkendes Grinsen auf. "Fleur und ich, Bruderherz.", verkündete Bill stolz und bekam dafür eine sehr männliche Umarmung. "Glückwunsch, das freut mich für euch beide. Dann werde ich ja endlich Onkel.", stellte er erfreut fest. Ich hatte mich die ganze Zeit über nicht bewegt, doch jetzt schien er mich wahrzunehmen. "Oh, ich äh...", stammelte er. Das war wohl der Moment, in dem ich mich umdrehen musste. Ich kniff kurz die Augen zusammen und stellte mich dann dem Anblick. Und wieder raubte es mir fast den Atem. Sein Haar war etwas kürzer seit dem letzten Mal, als wir uns gesehen hatten, doch er war immer noch so gutaussehend und anziehend, wie vor einem halben Jahr. "Sam, ich...", offenbar wusste er auch nicht, was er sagen sollte. "Hey, Charlie.", sagte ich unverbindlich und lächelte kurz. Er blinzelte ein paar Mal zu oft, doch nach wenigen Augenblicken hatte er sich wieder gefangen. "Wie geht es es dir?", fragte er. Plötzlich verzogen sich alle "unauffällig" aus dem Raum. Ich seufzte. Wieso musste Fleur mir sowas antun? "Kann mich nicht beklagen.", gab ich zurück. Ich wäre am liebsten aus dem Zimmer gestürmt und hätte nicht zurückgeblickt, aber meine guten Manieren verboten mir das. Danke Mama, dass du mir nichts außer das beigebracht hast. Charlie sah mich wieder mit diesem Blick an, dem ich kaum widerstehen konnte. "Kommst du mit auf einen Spaziergang?", fragte er hoffnungsvoll. Ich musste mir ein trauriges Seufzen verkneifen. "Ich denke nicht, dass das...", begann ich, doch er unterbrach mich. "Bitte, Sam.", hauchte er. Ich verfluchte ihn. Ihn und seine miese, wundervolle Art. Dieses Mal seufzte ich laut. Ich erhob mich und verließ das Haus, ohne auf ihn zu warten. Ich war schon ein paar Meter gelaufen, als er zu mir aufholte. "Sag mal, bist du sauer auf mich?", fragte er verwirrt. Ich musste zugeben, ich war irgendwie gereizt. Obwohl er eigentlich nichts dafür konnte, nervte es mich, dass er hier war. "Nein.", gab ich prompt zurück. "Doch, bist du. Aber ich verstehe nicht, wieso. Du wolltest immerhin, dass wir uns nicht mehr treffen.", frischte er mein Gedächtnis auf. "Ja, ich weiß.", entgegnete ich. Ja, ich war sauer. Aber er konnte nichts dafür. Das war gemein von mir, aber ich konnte nichts dagegen tun. Er griff nach meinem Oberarm und zwang mich dadurch, stehen zu bleiben. "Würdest du mir mal erklären, was los ist?", fragte er und sah mir tief in die Augen. "Ich habe einfach nicht erwartet, dich zu sehen! Du warst ein halbes Jahr weg, ich hatte Zeit mich daran zu gewöhnen, ich war gerade damit klar gekommen und dann Boom tauchst du hier auf und das alles ist vergessen.", brüllte ich ihm entgegen. Sein Gesichtsausdruck wechselte von erschrocken, zu ängstlich und verwandelte sich dann in ein süffisantes Grinsen. Ich war kurz davor, ihm eine zu Klatschen. Er merkte, dass ich gleich explodierte. "Wenn es dir so wehtut mich gehen zu lassen, dann sag es nur.", säuselte er grinsend und kam näher. Ich wusste, was jetzt folgen würde, aber das ließ ich nicht mehr zu. Ich stieß ihn weg und entfernte mich von ihm. "Du verstehst es nicht. Ich will dich einfach nicht mehr sehen. Ich will, dass du aus meinem Leben verschwindest!", knurrte ich, drehte mich auf dem Absatz um und stapfte zurück zum Haus. Ich hatte nicht viel von seinem Gesicht gesehen, aber ich sah, dass ich ihn verletzt hatte. Dafür könnte ich mich ohrfeigen, aber es war besser so. So oft in meinem Leben wurde ich verletzt, von beinahe jeder Person, die mir etwas bedeutete. Ich hatte mir geschworen, dass ich mir nie wieder wehtun ließ. Und dann kam dieser charmante, witzige, verführerische Typ und meine ganzen Vorsätze waren dahin. Natürlich hatte ich von Charlie Weasleys Ruf gehört. Jede Nacht eine Andere wäre noch untertrieben. Auf sowas wollte ich mich nicht einlassen. Doch natürlich siegt das Herz immer über den Verstand. Ich sagte mir, dass er anders war, dass er sich für mich ändern könnte.
Ich weiß noch genau, wie wir in seinem Bett lagen. Ich strich ihm über seine feste Brust und zog seinen Duft ein. Er wickelte eine meiner Haarsträhnen um seine Finger und küsste mich auf den Kopf. In diesem Moment war ich so glücklich, ich hätte beinahe die drei magischen Worte gesagt. Doch er vernichtete diese Stimmung mit seinem nächsten Satz. "Ich muss nächste Woche zurück nach Rumänien.", erwähnte er wie beiläufig. Ich setzte mich auf und sah ihm empört ins Gesicht. "Und wann wolltest du mir das sagen?", fragte ich verblüfft. "Ich wusste nicht...ich habe es dir jetzt gesagt.", verteidigte er sich. Ich rollte die Augen. "Und jetzt willst du Schluss machen.", stellte ich fest. Er schüttelte schnell den Kopf. "Nein. Nein, natürlich nicht. Ich...ich sage nur, dass wir eine gute Eule brauchen werden.", versuchte er die Situation durch einen Witz zu lockern. "Das ist nicht dein Ernst, oder? Meinst du echt, ich habe Bock auf eine Fernbeziehung?", fragte ich und meine Stimme überschlug sich. Das tat sie immer, wenn ich mich über etwas aufregte. "Naja, ich dachte...", stammelte er. Ich sprang aus dem Bett und warf mir ein paar Sachen drüber. "Ich werde nicht monatelang die wartende Freundin in England spielen, während du irgendwelche verrückten Abenteuer in Rumänien erlebst. Da musst du dir eine andere suchen.", stellte ich klar. Er schnappte nach Luft. "Bitte, Sam. So war das nicht gemeint.", versuchte er mich zu beschwichtigen. "Achja? Und wie war's gemeint?", fragte ich zickig. Er öffnete den Mund, doch es kamen keine Worte heraus. Kein "Ich will, dass du mit mir mitkommst", kein "Ich liebe dich", kein "Bitte, geh nicht". Nur Stille. Ich versuchte mir meinen Schmerz nicht anmerken zu lassen, doch bevor die Tränen kamen, rauschte ich aus dem Zimmer. Den ganzen Weg nach unten hoffte ich, dass er mir hinterherkommen würde. Ist er aber nicht. Ich stieg heulend in mein Auto und fuhr davon. Weit kam ich leider nicht, da mir die Tränen die Sicht nahmen. "Dieser Idiot, dieser miese Idiot.", schluchzte ich vor mich hin. Ich wusste genau, wenn er nach Rumänien gehen würde und ich hierbliebe, läge ich jede Nacht schlaflos wach, weil ich mich fragte, ob er gerade eine Andere bei sich hat. Das würde ich nicht durchhalten. Und wenn er offensichtlich nicht wollte, dass ich mitkomme, war es besser, wenn wir das Ganze beendeten.
Ich schauderte. Sogar jetzt nach so langer Zeit, könnte ich immer noch heulen, wenn ich daran zurückdachte. Auch, wenn ich es vor niemandem zugeben würde, nicht mal vor Fleur, ich liebte Charlie. Und das tat ich noch. Doch nichts hatte sich geändert, er war noch immer derselbe. Wieder ist ein kleines bisschen Hoffnung gestorben, dass er mir hinterherlaufen würde, doch er tat es nicht. Ich stieß die Tür auf und fand Fleur und Bill im Wohnzimmer. Fleur sprang auf, als sie mich hereinkommen sah. "Ist alles in Ordnung?", fragte sie besorgt. Ich nickte steif. "Ich wollte mich nur verabschieden. Ich gehe.", erklärte ich emotionslos. Fleur nickte eifrig. "Willst du mein Auto?", bot sie an. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, danke. Ich appariere. Ciao, Bill. Ich ruf dich an, Fleur.", waren meine letzten Worte, bevor ich endlich aus diesem Haus verschwand. Ich landete in meiner Wohnung und schaffte es gerade noch so zur Toilette, bevor ich mich geräuschvoll übergab. Ich hasste apparieren wie die Pest. Und ich hasste Charlie. Ich hasste hasste hasste ihn! Ich putzte mir die Zähne und ging anschließend gleich ins Bett. Obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, nicht mehr wegen ihm zu weinen, konnte ich nichts gegen die ständig rollenden Tränen tun. Die ganze Nacht hatte ich geheult wie ein Schlosshund und trotzdem hätte ich am nächsten Morgen noch stundenlang weiter machen können. Doch mein Wecker bewahrte mich vor diesem Schicksal. Ich schleppte mich ins Bad und betrachtete mich im Spiegel. Mein sonst so glänzendes Haar war matt und verknotet. Mein Gesicht war eingefallen und fleckig. Meine Augen verquollen und rot. "Na super.", stöhnte ich. In circa einer Stunde musste ich meinen ersten Patienten in Empfang nehmen. Es war schon ironisch, dass Jemand mit so vielen Problemen, anderen Menschen bei ihren helfen sollte. Trotz allem liebte ich meinen Job. Er war etwas Besonderes. Nicht jeder konnte von sich behaupten Psychologe für Menschen mit magischen Problemen zu sein. Ich deckte mein Gesicht so gut es ging mit Make-Up ab und band mir die Haare zu einem Dutt. Ich zog ein fröhliches Sommerkleid an, das lenkte hoffentlich etwas von meiner schlechten Stimmung ab. Nachdem ich meine erste Tasse Kaffee getrunken hatte, ging es mir etwas besser. Ich fuhr mit meinem Auto zu meiner Praxis und wünschte meiner Sprechstundenhilfe Tara einen guten Morgen. "Morgen", tönte es fröhlich zurück. Ich verzog mich schnell in mein Büro, bevor sie mich mit ihrer guten Laune überhäufen konnte. Der Tag verging wie im Flug und ich war froh, dass ich Ablenkung hatte. Die nächsten Wochen verliefen genauso, bis Fleur mich zu einer Party einlud. "Komm schon, bitte. Ohne dich macht das keinen Spaß.", quängelte sie, weil ich zum wiederholten Male abgelehnt hatte. "Dort sind total viele Single-Typen.", versuchte sie mich zu Ködern. Ich warf ihr nur einen warnenden Blick zu. "Ich weiß, wer auf jeden Fall dort sein wird. Charlie.", sagte ich den Grund, wieso ich dort nicht hin wollte. Es war Viktor Krums Titelsieg-Party. Seit dem Trimagischen Turnier in der Schule waren wir gute Freunde. Normalerweise hätte ich mir so eine Party niemals entgehen lassen, aber Charlie dort zu treffen, würde mir den Rest geben. "Aber du kannst nicht dein Leben von ihm bestimmen lassen.", entgegnete sie. Ich drehte mich genervt um und wollte den Raum verlassen, doch da sagte sie etwas, das mich erstarren ließ. "Früher warst du auf jeder Party anzutreffen. Jetzt bist du nur wegen eines Typens so wie Margret Luvé.". Das hatte gesessen. Margret war das Mädchen, dass ich am meisten gehasst hatte an unserer alten Schule. Sie war gehässig, besserwisserisch, rassistisch und langweilig. "Nimm das zurück.", fuhr ich Fleur an und kam drohend auf sie zu. Sie streckte nur den Kopf nach oben und sah mich herausfordernd an. Nach ungefähr zwei Minuten seufzte ich und gab mich geschlagen. "Also schön. Aber ich werde dich den ganzen Abend über anschweigen.", verkündete ich missmutig. Fleur quiekte erfreut und zerrte mich zu meinem Kleiderschrank. Trotz allem war sie manchmal noch wie ein Teenager. "Ich suche dir was zum Anziehen heraus.", erklärte sie, während sie mich aufs Bett schubste. Ich ließ mich rücklinks darauffallen und schloss die Augen. Das würde ein langer Abend werden.
Nach gefühlten hundert Stunden standen wir vor meinem Appartement und warteten auf Bill. Ich fühlte mich nicht bereit für diese Party. Auch wenn mir Fleur ständig sagte, wie toll ich aussah. Ein bisschen hatte sie schon recht, das Outfit war wirklich schön. (kleid unten in der kommentaren (1.0)) Es passte perfekt zu meinen blonden, großen Locken, von denen ich mir ein paar Strähnen locker hochgesteckt hatte. "Und du bist sicher, dass er nicht mitkommt?", fragte ich zum millionsten Mal. Fleur nickte genervt. "Bill hat mir versprochen, dass er alles dafür tun wird, dass er nicht mit uns appariert.", beruhigte Fleur mich. Wenn Charlie hier auftauchen würde, wäre der Abend noch mehr versaut, als so schon. Es war eine kühle Nacht, aus meinem Mund kamen kleine Rauchschwaden, die in den Himmel aufstiegen. Wie gern würde ich einfach mit ihnen davon fliegen und das alles hinter mir lassen. Man hörte ein kleines Reißen und schon standen drei Gestalten vor uns. Ich dachte, ich würde umkippen. Ich war wirklich kurz davor, einfach wieder nach oben in meine Wohnung zu rennen. Fleurs Augen schienen fast aus dem Kopf zu fallen. Bill sah Fleur und mich nur entschuldigend an. 'Es tut mir so leid, ich konnte nichts tun', schienen uns seine Augen zuzurufen. Charlie stand etwa drei Schritte von mir entfernt und als wäre das nicht schon genug, hatte er eine wunderschöne Brünette in seinen Armen. Sie kicherte und küsste seine Wange. Ich hatte sie noch nie gesehen, doch ich wusste schon jetzt, dass ich sie nicht ausstehen konnte. "Hey, Sam. Das ist Mona.", begrüßte Charlie mich mit einem frechen Grinsen und stellte seine Begleitung vor. Ich nickte, denn zu mehr war ich nicht im Stande. "Lasst uns gleich los.", schlug Fleur zu meiner Rettung vor. Sie griff nach Bills Arm und ich wiederum nach Ihrem. Es dauerte weniger als zwei Sekunden und schon standen wir vor Viktors riesigem Anwesen. Ich staunte jedes Mal wieder darüber. Es war protzig, aber auch echt beeindruckend. Ohne auf die Anderen zu warten, lief ich zielstrebig auf die Eingangstür zu. Hinter mir hörte ich Charlies und Flittchens Gekicher. Ich hatte beschlossen sie ab sofort so zu nennen. "Sam, warte doch.", rief Fleur und hechelte mir hinterher. Ich hatte schon auf die Klingel gedrückt, weshalb sich in diesem Moment die Tür öffnete. "Sam, Fleur. Na endlich!", rief ein elegant gekleideter Viktor, der mich sofort in seine Arme schloss. Ich zog die Umarmung in die Länge, so dass Charlie es wunderbar sehen konnte. Zu meiner Freude beobachtete er das Ganze missbilligend. Ich grinste vor mich hin und betrat das Haus. Überall standen Leute mit Getränken in der Hand und schienen Spaß zu haben. Und wie Fleur gesagt hatte, waren viele Single-Männer hier. Viele HEIßE Single-Männer. Eigentlich hatte ich keine große Lust auf so etwas gehabt, aber wenn Charlie Spielchen spielen wollte, konnte er das haben. Ich war die Königin des Spielens. Ich schritt durch den Raum und bediente mich bei den zahlreichen Alkoholangeboten. Ich kippte drei Becher Feuerwhiskey hinter, was Fleur nicht zu gefallen schien, aber sie sagte nichts. Ich füllte meinen vierten Becher und blickte mich um. Ein Typ, der in einer Gruppe stand, blickte interessiert zu mir. Er sah wirklich verdammt gut aus. Ich grinste ihn kokett an. Er erwiderte es und prostete mir zu. Langsam machte sich der Alkohol bemerkbar und ich spürte die vertraute Wärme in mir. Wie ich es gehofft hatte, kam der Typ zu mir. Er nahm meinen Becher an sich und trank einen Schluck. "Feuerwhiskey, heh? Ist das nicht ein bisschen zu stark für eine Lady?", fragte er flirtend. Ich schenkte ihm ein Lächeln. "Wer sagt denn, dass ich eine Lady bin?", gab ich verführerisch zurück. Er grinste und hielt mir seine Hand vor die Nase. "Jeff.", stellte er sich vor. Ich ergriff seine Hand, die eine angenehme Rauhheit an sich hatte. "Sam." Er grinste und obwohl er meine Hand längst loslassen müsste, hielt er sie weiter fest. Ich warf einen kleinen Blick in Richtung Charlie, der das Ganze fassungslos beobachtete. Tja, mein Freund, was du kannst, kann ich schon lang! Jeff und ich unterhielten uns den ganzen Abend und zu meiner Überraschung war er wirklich witzig und nett. Langsam verabschiedeten sich die Gäste und die Räume leerten sich. Fleur gab mir von der anderen Seite des Raumes zu verstehen, dass sie gehen würden. Ich nickte und zeigte ihr, dass ich sofort kommen würde. "Du wirst mich also verlassen?", fragte Jeff grinsend. Ich nickte nur entschuldigend. "Ich bringe dich noch bis raus.", meinte er und nahm wie selbstverständlich meine Hand. Es fühlte sich gut an, aber nicht so gut wie ich es gern hätte. Fleur, Bill, Charlie und Flittchen standen am Ende der Einfahrt und warteten auf mich. Charlies Gesichtsausdruck verriet, dass seine Laune den Tiefpunkt erreicht hatte. Mona versuchte ihn aus der Reserve zu locken, doch er wies sie ab. "Es war wirklich ein schöner Abend.", brachte Jeff mich wieder auf den Boden der Tatsachen. Wir waren nur knapp zehn Schritte von den Anderen entfernt, also sahen sie alles. Jeff nahm mein Gesicht in seine Hände und kam langsam näher. Zuerst wollte ich ihn abwehren, doch dann ließ ich es zu. Er legte seine Lippen sanft auf meine und spielte mit seiner Zunge an meinen Lippen. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und genoss es. Es war wirklich schön und erlöste mich für eine Weile von meinem Schmerz. Als wir uns voneinander lösten, legte er seine Lippen ganz nah an mein Ohr. "Falls du irgendwann mal über diesen Typ hinweg bist, dann meld dich bei mir.", flüsterte er mit rauher Stimme. Ich sah ihn verblüfft an. Er grinste nur und strich mir über die Wange. Entschuldigend lächelte ich, bevor ich zu den Anderen lief. Fleur sah mich entgeistert an, während Charlie aussah, als würde er gleich platzen. Das versüßte mir meinen Abend noch mehr. "Was war das denn?", fragte Fleur pikiert. Ich zuckte nur grinsend mit den Schultern. Bill sah mit der Situation überfordert aus, daher griff er einfach nach unseren Armen.
Ich stolperte in meine Wohnung, da der Alkohol in Kombination mit dem Apparieren eine fiese Mischung war. Fleur bestand darauf die Nacht bei mir zu verbringen. "Was genau hast du dir denn dabei gedacht?", fragte sie wütend. Ich ließ mich auf mein Sofa sinken und befreite mich von den Schuhen. "Fleur komm mal wieder runter. Wir haben uns nur geküsst, er hat mir keinen Heiratsantrag gemacht.", seufzte ich genervt. Sie ließ sich neben mir nieder und legte ihren Kopf auf meine Schulter. "Tut mir leid. Aber ich weiß, dass du Charlie liebst und er dich liebt, deshalb verstehe ich nicht, was ihr mit solchen Aktionen bewirken wollt.", erklärte sie leise. Ich schloss die Augen. "Charlie liebt mich nicht. Wenn überhaupt ist er sauer, weil er sein Spielzeug verloren hat. Aber ich habe sowieso nicht mehr vor ihn noch einmal zu sehen. Ich lebe mein Leben.", fertigte ich sie ab. Fleur seufzte traurig. "Lass uns schlafen gehen, ich bin müde.", schlug ich vor und zog mich um. Die ganze Nacht über lag ich wach und dachte darüber nach, was Fleur gesagt hatte. Sie war fest davon überzeugt, dass Charlie mich liebte. Doch wie sollte das möglich sein, wenn er mir ständig nur wehtat? Ich schüttelte den Kopf. Das war das letzte Mal, dass ich an ihn dachte, das schwor ich mir.
Wochenlang klappte meine Strategie auch relativ gut, bis auf ein paar Ausnahmen natürlich. Bis ich auf Georges und Angelinas Hochzeit eingeladen wurde. Natürlich war mein erster Impuls gewesen, abzusagen. "Du kannst nicht absagen! George hat dich so gern und alle vermissen dich. Molly wollte sogar schon vorbeikommen und nach dir sehen! Glaub mir, wenn du dich nicht bald mal wieder blicken lässt, stellt sie hier deine komplette Wohnung auf den Kopf.", erklärte Fleur ohne Umschweife. "Ja, ich weiß.", knickte ich ein und schämte mich für meine Angst. Nur weil Charlie auf dieser Welt lebte, durfte ich nicht mein Leben nach ihm ausrichten. Also zog ich mir ein schönes Kleid an (kleid unten in der kommentaren (2.0)) und fuhr am Morgen der Hochzeit zum Fuchbau um bei den Vorbereitungen zu helfen. Ich wurde von Mrs. Weasley zum Servietten falten eingeteilt, bei denen mir Ginny und Fleur halfen. Wir schafften so an die 200 Stück, bis eine mir nur allzu bekannte Stimme, Schauer über den Rücken fahren ließ. "Mom, wo soll das Fass hin?", rief Charlie in die Küche. "Stell es einfach hier hin.", meinte Molly und deutete auf eine Stelle am Boden. Er ließ es behutsam sinken und bemerkte dann meine Anwesenheit. "Hey, Sam.", begrüßte er mich zögerlich. Dieses Mal war ich vorbereitet gewesen. "Hey, Charlie.", gab ich zurück. Er trat näher. "Du siehst wirklich...wunderschön aus.", gab er leise zu. Mein Mund verzog sich unwillkürlich zu einem Lächeln, was ihm sehr zu gefallen schien. Doch es erstarb augenblicklich, als Mona auftauchte und ihre Arme um Charlie legte. "Na, Baby. Hast du nicht Lust dich ein wenig zu verziehen?", fragte sie verführerisch. "Nichts lieber als das, aber es gibt noch genug zu tun. Du kannst den Mädchen bei den Servietten helfen.", schlug er vor. Oh großer Gott, bitte nicht! Mona musterte mich von oben bis unten und rümpfte die Nase. Was war nur mit der Frau los? "Hey, Sal, richtig?", fragte sie hochnäsig, doch ich wusste genau, dass sie meinen Namen noch wusste. "Sam", verbesserte ich. Sie sah nicht aus, als würde es sie interessieren. Sie stellte sich neben mich und begann eine Serviette zu bearbeiten. Das würde ich nicht aushalten. "Ich sehe mal, ob ich draußen noch helfen kann.", verkündete ich und flüchtete aus dem Haus. Die Männer waren gerade dabei, die Tische aufzustellen. "Oh, Sam, du kommst wie gerufen! Du musst dringend mitkommen!", rief Hermine und zog mich am Arm mit ihr. "Was ist denn los?", fragte ich verwirrt, während ich versuchte mit ihr Fuß zu fassen. Sie zerrte mich in einen kleinen Raum und erst jetzt sah ich, dass Angelina in einem wunderschönen Kleid, auf und ab lief. "Sie hat einen Nervenzusammenbruch.", erklärte Hermine knapp. "Und wieso denkst du, dass ich da helfen kann?", fragte ich erschrocken. "Naja, ich dachte da du Psychologin bist...", stammelte sie verzweifelt. Ich seufzte. "Also schön. Alle Mann raus!", befahl ich und schob die Brautjungerfn allesamt aus dem Raum. "Angelina, komm mal her. Setz dich.", meinte ich und deutete auf einen Platz neben mir. Erst nach etlichem Zureden setzte sie sich und beruhigte sich etwas. "Was genau ist denn los?", fragte ich mit ruhiger Stimme. "Ich habe Angst, dass ich einen Fehler mache, wenn ich George heirate.", gab sie verängstigt zu. "Wieso das denn?", hakte ich nach. "Ich weiß nicht. Es...es sind einfach so Gedanken in meinem Kopf.", erklärte sie. "Aber das ist doch vollkommen normal. Jede Braut zittert vor ihrer Hochzeit. Aber George ist ein wundervoller Mann, du musst absolut keine Zweifel haben. Er liebt dich.", versuchte ich sie zu überzeugen. "Aber Charlie und du, ihr liebt euch auch und trotzdem klappt es nicht.", warf sie ein. Warum zum Teufel glaubten alle, dass wir uns liebten? "Das ist was anderes. Bei Charlie und mir...sollte es einfach nicht sein. Aber du und George, ihr gehört einfach zusammen, das spürt man sofort.", entgegnete ich. Das schien sie zu überzeugen. "Danke, Sam.", hauchte sie, während sie mich fest umarmte. Ich verließ den Raum und schickte die Mädchen wieder zur Braut.
Die Zeremonie war wirklich wunderschön. Natürlich musste ich wieder einmal weinen, so wie auf jeder Hochzeit. So hatten Charlie und ich zueinander gefunden. Auf Fleur und Bills Hochzeit hatte ich eine Träne nach der anderen vergossen. Er hatte mir sein Taschentuch geliehen und mich versucht aufzuheitern. Wir hatten das ganze Fest über getanzt und ich wusste schon da, dass ich Charlie lieben würde. Ich stand beim Buffet und lud mir ein paar Snacks auf, als Jemand ein Taschentuch vor meine Nase hielt. Ich blickte auf und sah einen grinsenden Charlie. "Ich habe gesehen, dass du das dringend nötig hast.", zog er mich auf. Ich nahm es und tupfte mir die ohnehin schon getrockneten Tränen lächelnd weg. Wieso musste er so verdammt süß sein? Wir sahen uns tief in die Augen Der Moment wurde immer intensiver, viel mehr als mir lieb war, bis Mona auftauchte. "Ach, hier steckst du. Komm, lass uns "mal kurz verschwinden".", meinte sie verschlagen grinsend. Ich verdrehte die Augen und entfernte mich schnellstmöglich. Wie konnte man nur so sein? "Samantha Liliana Honoria Lane, dass ich dich noch einmal wieder treffe, hatte ich nicht gedacht.", meinte eine Stimme, die ich schon ewig nicht mehr gehört hatte. Lee Jordan stand im schwarzen Smoking vor mir und ich musste sagen, er hat nie besser ausgesehen. "Lee, hey, schön dich zu sehen.", begrüßte ich ihn und wurde in seine Arme geschlossen. "Du siehst gut aus! Stimmen die Gerüchte also doch nicht.", meinte er grinsend. Ich sah ihn fragend an. Charlie gesellte sich zu uns. "Hey, Lee. Schön dich mal wieder zu sehen.", begrüßte Charlie ihn und die beiden klopften sich auf die Schulter. "Nette Kleine.", meinte Lee und deutete mit dem Kinn auf Mona. Charlie nickte und sah zu ihr. "Oh, Lee, wollen wir uns nicht setzen? Wir müssen uns unglaublich viel erzählen!", rief ich erfreut und zog ihn zu einem der vielen Tische. Charlie machte Anstalten uns zu folgen, wurde aber von Flittchen abgelenkt. "Was meintest du vorhin, mit den "Gerüchten""?, bohrte ich nach. Er grinste und sah auf den Tisch. "Das es dir miserabel geht, weil Charlie so ein Arsch ist.", offenbarte er. Ich sah ihn mit großen Augen an. "Eigentlich sind das keine Gerüchte, George hat mir nur davon erzählt, weil ich gefragt habe, wie es dir geht.", fügte er erklärend hinzu. Ah, gut. Ich dachte schon das würde in der ganzen Zaubererwelt seine Runde machen. "Und ist es so?", fragte er mitten in meine Gedanken hinein. "Ist was so?", fragte ich wie blöd nach. "Geht es dir wegen Charlie schlecht?", fragte er ernst. "Wenn ich ehrlich sein soll, weiß ich im Moment nicht, wie es mir geht. Ich weiß nur, dass das mit uns nicht funktioniert. Aber ich mag ihn echt, was es mir schwer macht, mich von ihm fernzuhalten.", gab ich zu. Lee nickte, als würde er genau wissen, wovon ich sprach. Wir unterhielten uns den ganzen Abend und es war wirklich schön mit ihm. Irgendwann verabschiedeten sich alle und gingen ihrer Wege. Auch ich wollte nach Hause, weil ich unglaublich müde war. Fleur hatte wieder einmal entschieden, dass sie bei mir schlafen würde, also saßen Lee und ich auf einer Bank und warteten auf sie. "Charlie starrt uns die ganze Zeit bitterböse an.", verkündete Lee grinsend. Ich blickte zu Charlie und sah, dass Lee recht hatte. "Hast du Lust ihn ein bisschen zu ärgern?", fragte Lee herausfordernd. "Immer.", gab ich lachend zurück. Er kam näher und küsste mich. Zuerst war ich so geschockt, dass ich mich nicht bewegte, aber dann ließ ich mich darauf ein. Als wir uns voneinander lösten, sah ich aus dem Augenwinkel, dass Charlie ganz und gar nicht begeistert war. Er stürmte wild umher und hatte einen hochroten Kopf. Ich kicherte leise. "Das war eine gute Idee.", lobte ich ihn. Fleur kam auf uns zu und ich stand auf. "Ich habe nur gute Ideen.", gab Lee an und grinste frech. "Also falls du mal wieder jemanden brauchst, für sagen wir mal "gewisse Angelegenheiten", ruf mich an.", bot Lee an und verschwand. Ich grinste vor mich hin, während Fleur meine Hand nahm. Oh, mann, nicht schon wieder. Wusch, und wir waren in meinem Appartement. "Warum nehmen wir eigentlich nie das Auto?", jammerte ich, während ich mich für mein Bett fertig machte. Fleur tat es mir gleich. "Was meinte Lee vorhin mit "gewissen Angelegenheiten"?", fragte Fleur neugierig. Ich grinste. "Nicht so wichtig.", spielte ich es runter. Sie verdrehte seufzend die Augen. Wir legten uns in mein Bett und schon nach fünf Minuten hörte ich ihr leises Schnarchen. Sie würde ausflippen, wenn ich ihr jemals gestehen würde, dass sie, Fleur Delacour, schnarcht. Ich kicherte leise. Ich bekam das wirklich ganz gut hin. Es tat schon nicht mehr so arg weh an Charlie zu denken. Doch ich musste aufpassen, heute wäre ich fast zweimal schwach geworden. Gott sei Dank war Mona da, die mich mit ihrer schrecklich nervenden Art, vor einem mich schwer verletzenden Fehler bewahrte. Dennoch spürte ich auch jetzt wieder die Tränen in den Augen, weil ich wusste, dass Charlie und ich, nie Charlie und ich sein würden.
Am nächsten Morgen hämmerte es gegen meine Tür. Ich fiel vor Schreck fast aus meinem Bett. Fleur lag genauso verstört neben mir. "Wer ist denn das?", fragte sie verschlafen. Ich zuckte nur die Schultern und stand auf. Obwohl ich nur ein Top und eine Boxershort anhatte, öffnete ich die Tür. Ich war mir sicher, dass es Jemand aus meiner Familie oder Bill war, aber diesen Anblick hatte ich nicht erwartet. Ein stinksaurer Charlie stürmte in meine Wohnung. "Was sollte das bitte?", schleuderte er mir entgegen. "Klar, du kannst gern reinkommen.", gab ich leise zurück. "Antworte mir.", forderte er heftig. "Ich weiß nicht, wovon du redest.", tat ich unschuldig. Charlie schnaubte. "Du weißt genau, was ich meine. Dieser Typ, der dich beinahe aufgefressen hätte. Willst du mir tausend Mal mein Herz brechen?", schrie er und war dabei so nah vor mir, dass ich seinen Atem spürte. "Er heißt Lee und das weißt du! Außerdem hast du Mona und ich kann machen, was ich will.", sagte ich laut, weil er mich langsam wütend machte. "Sie ist mir doch egal, ich wollte dich mit ihr nur eifersüchtig machen, aber du wolltest mir wehtun! Verdammt, du tust mir immer weh! Niemals hat Jemand vor dir solche Gefühle in mir ausgelöst!", schrie er mir entgegen. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und drehte sich weg von mir. Ich hätte ihn am liebsten in die Arme genommen, aber stattdessen brüllte ich: "Was kann ich denn dafür, dass du so ein großer Arsch bist?" "Ich halte das nicht mehr aus! Ich kann nicht mehr!", knurrte er. "Was willst du dann von mir?", schrie ich außer mir. "Ich will, dass du mit mir kommst! Ich will dich jeden Tag an meiner Seite wissen! Ich will dich jeden Tag sehen, genauso wie du jetzt vor mir stehst. Ich liebe dich, verdammt!", brüllte er. Wir erstarrten beide. Das hatte er offensichtlich nicht preisgeben wollen. "Soll ich lieber gehen?", hörte man plötzlich Fleurs zögerliche Stimme aus dem Türrahmen. "Nein, nicht nötig. Ich verschwinde.", giftete Charlie und verließ die Wohnung genauso schnell, wie er sie betreten hatte. Ich war nicht fähig mich zu bewegen. Fleur schloss die Wohnungstür und kam auf mich zu. "Ist alles in Ordnung?", fragte sie besorgt. Ich stand nur da mit offenem Mund und konnte nicht antworten. Er hatte gesagt, dass er wollte, dass ich ihn nach Rumänien begleitete. Er sagte, er liebt mich. Hatte er das ernst gemeint? Wollte er das wirklich? "Sam?", fragte Fleur beunruhigt. "Er will, dass ich mitkomme.", murmelte ich immer wieder, während ich mich anzog und frisch machte. Fleur lief mir verwirrt hinterher und beobachtete jeden meiner Schritte. Vermutlich dachte sie, ich würde den Verstand verlieren. Mein Anblick musste wohl so gewirkt haben. "Sam, bitte du machst mir Angst.", bat Fleur verletzlich. "Verdammt, Fleur! Er hat gesagt, dass er will, dass ich mitkomme! Er will, dass ich ihn nach Rumänien begleite! Er hat gesagt, dass er mich liebt!", rief ich überglücklich und packte sie an den Schultern. Wir hüpften gemeinsam auf und ab und kreischten wie kleine Schulmädchen. "Dann nichts wie los zu ihm!", befahl Fleur strahlend. Ich sah sie zögernd an. Sollte ich es wirklich riskieren? Was wenn er seine Aussage nun bereute? Fleur sah meine Zweifel und wischte sie mit einem Satz weg. "Verdammt, der Typ ist verrückt nach dir!", so drückte sie sich sonst nie aus. Ich grinste und wurde unvorbereitet getroffen. Fleur war mit mir appariert, ohne was zu sagen. Ich schnappte nach Luft und sah sie verärgert an. "Jaja, du kannst später noch mit mir schimpfen.", fertigte sie mich ab und schob mich in Richtung Fuchsbau. Die Tür wurde aufgerissen, noch bevor ich klopfen konnte. "Na, endlich! Wir dachten schon, ihr beide kriegt das nicht mehr auf die Reihe.", schimpfte Mrs. Weasley und ließ mich grinsend herein. Ich ging perplex die Treppe nach oben. Echt witzig, dass alle außer mir wussten, dass Charlie und ich zusammenkommen würden. Doch schon vor seiner Tür kamen mir Zweifel. Sollte ich einfach wieder verschwinden? 'Du musst auch mal was riskieren!', schrie eine Stimme in meinem Kopf. Ich sog tief Luft ein und riss die Tür auf, ohne zu Klopfen. Er drehte sich nicht um. "Bill, hau einfach ab. Ich hab keine Lust mehr darüber zu reden.", knurrte er genervt. "Tja, Pech gehabt. Ich will nämlich darüber reden.", gab ich bissig zurück. Er drehte sich blitzschnell um und sah erschrocken zu mir. "Sam...", hauchte er. "Du kannst nicht einfach bei mir auftauchen, mir solche Dinge an den Kopf werfen und dann verschwinden. Sowas kannst du...", wollte ich ihn zusammenstauchen, doch mit jedem Wort kam er näher und unterbrach mich schließlich, indem er seine Lippen auf meine legte. Es war unbeschreiblich schön. Seine Lippen passten perfekt auf meine. Mein ganzer Körper kribbelte und ich konnte meine Hände nicht von ihm lassen. Als wir uns voneinanderlösten, fragte er endlich, was ich schon so lange hören wollte: "Begleitest du mich?". Ich lachte leise. "Natürlich, du Idiot.

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