„Nico? Will ist da!"
Oh Gott.
Ich bin eindeutig nicht bereit. Und ich bin gerade eindeutig zu aufgeregt. Genau genommen bin ich die letzten Tage schon viel zu aufgeregt. Als Will mir erzählt hat, dass seine Eltern mich gerne kennenlernen würden, habe ich erst gedacht er macht einen Scherz. Vor allem wegen seinem Vater.
„Da ist nicht lustig, Nico.", hat er gesagt und mich ernst gemustert.
„Mein Vater meint es ernst. Vollkommen ernst."
Und genau das macht mich unglaublich nervös. Was ist wenn ich mich falsch verhalte? Mir irgendetwas peinliches passiert? Ich irgendwelche schlechten Tischmanieren habe die ich davor noch nie bemerkt habe und die auf seinen Vater komisch wirken? Oder ich einfach komisch bin?
Ich starre den Nico in Spiegelbild vor mir an. Ich versuche schon die ganze Zeit durchzuspielen wie ich mich verhalte wenn ich dann vor Will's Vater stehe. Will meinte, er gibt mir, beziehungsweise uns, eine Chance. Und ich will diese Chance nicht vermasseln. Auf gar keinen Fall.
„Hallo Mr. Solace, ich bin Nico di Angelo.", sage ich zu meinem Spiegelbild und verziehe meinen Mund zu einem Lächeln. Es sieht nicht echt aus. Mein Gesicht sieht einfach irgendwie verzerrt aus und nicht glücklich. Ich fahre mir mit einer Hand durch meine Haare und fluche sogleich wieder, weil ich sie doch gerade erst gekämmt habe.
„Nico!", ruft meine Mutter erneut von unten.
„Ja!", rufe ich zurück und schaue noch einmal mein Spiegelbild an.
„Du gehst jetzt nach unten. Und dann versuchst du einfach dein Bestes. Es muss reichen um Will's Dad zu zeigen, dass ich nicht schlecht bin. Das ich ihn nicht in irgendetwas.. illegales rein ziehen will.", sage ich zu mir selbst. Ich atme noch einmal tief durch und trete dann aus unserem Bad.
Zügig laufe ich die Treppen nach unten, wo ich Will auch schon bei meiner Mutter finde. Er dreht sich zu mir um und sofort zeigt sich ein Lächeln auf seinem Gesicht, sofort scheint er anzufangen zu strahlen.
„Na?", sagt er mit einem Grinsen.
Ich lächele leicht und er kommt auf mich zu. Sein Gesicht kommt meinem näher und ich schließe die Augen. Zwar versteife ich mich immer etwas wenn Mom neben uns steht und und sozusagen beobachtet, doch Will scheint es nicht zu bemerken. Oder er ignoriert es einfach immer. Dieses warme, prickelnde Gefühl macht sich in mir breit als sich unsere Lippen schließlich berühren. Als wir uns wieder von einander lösen habe ich wie immer den selben Gedanken: Nochmal.
Ich greife nach Will's warmer Hand und wie immer schaudert er einen Moment etwas. Dann dreht er wieder zu meiner Mutter um. „Wie gesagt Mrs. Di Angelo, sie können auch mitkommen.", sagt Will.
Doch Mom schüttelt den Kopf. „Vielleicht ein anderes Mal Will.", sagt sie und schaut mich an.
Ich lächele nervös. Sie weiß, dass ich heute versuche Will's Vater zu zeigen, dass ich nicht der bin, der er denkt. Ich habe ihr alles erzählt. In letzter Zeit erzähle ich meiner Mutter allgemein viel mehr. Und dieses vertraute Band zwischen uns, hilft mir. Ich weiß nicht genau wie, aber das tut es.
„Habt einen schönen Abend, ich komme dann das nächste Mal vielleicht mit.", sagt Mom und lächelt sanft. Ja, sie erwartet wirklich das ich es schaffe, dass Will's Vater nicht denkt das ich komplett bescheuert bin.
„Na klar, das wird bestimmt witzig.", sagt Will.
„Okay, bis dann Mom.", murmele ich nur, lächele ihr noch einmal zu und folge dann Will aus unserem Haus.
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And then something changed
FanfictionNico will einfach nur die Schule rum bekommen, aber er hat immer noch zwei Jahre an der High School vor sich. Sein Leben ist nicht das Beste, dauernd hat er Stress mit seiner Mutter und seine einzige Vertraute, seine Schwester Bianca di Angelo, ist...