37. Kapitel

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„Nico.."

Ich bewege mich nicht, tu so, als würde ich immer noch tief und fest schlafen.

„Nico, komm schon.", höre ich wieder Will's Stimme.

Weiterhin bleibe ich liegen, immer noch meinen Kopf auf seiner Brust die sich gleichmäßig hebt und senkt. Sanft streicht sein Atem über meinen Kopf.

„Du hast jetzt wirklich lang genug geschlafen, jetzt tu nicht so.", sagt Will und ich kann das Lächeln auf seinen Lippen schon aus dem Klang seiner Stimme heraus hören. Langsam schleicht sich ebenfalls ein Lächeln auf meine Lippen.

„Ich weiß das du wach bist.", sagt er leise und küsst mich auf den Kopf. Ich atme einmal tief ein, atme dann und schlage langsam meine Augen auf. Einen Moment lang bin ich zwar verwirrt wo ich überhaupt bin. Aber das ist mir auch eigentlich egal.. so lange Will bei mir ist..

„Guten Morgen?", sage ich, eher als Scherz gemeinte Frage. Langsam scheint mein Gehirn wieder zu funktionieren. Will und ich waren ja ins Kino gefahren und als der Film endlich angefangen hatte, habe ich es mir in Will's Armen gemütlich gemacht. Aber ich konnte mich gar nicht daran erinnern, dass wir Heim gefahren waren..

Schlagartig setze ich mich auf und schaue mich um. Wir sind immer noch im Kinosaal. Immer noch auf unserem gebuchten Doppelsitz. Ich öffne meinen Mund, will etwas sagen, doch bekomme nichts heraus. Ich schaue Will wieder an, der nun leise anfängt zu Lachen.

„Dein Blick gerade war unbezahlbar.", kichert er. Ich boxe ihn leicht an die Schulter.

„Warum sind wir immer noch hier?", frage ich jetzt, gähne erneut und fahre mir durch meine Haare. Anscheinend stehen diese in alle nur möglichen Richtungen von meinem Kopf ab.

„Ach, du hast so süß geschlafen, da habe ich gedacht: Ach, lass uns doch hier bleiben!"

Hätte er nicht wieder kurz angefangen zu lachen, hätte ich es ihm wahrscheinlich abgekauft.

„Der Film lief keine zwei Minuten und du bist schon eingeschlafen. Ich habe mir gedacht ich lasse dich schlafen, da du schon den ganzen Tag so fertig ausgesehen hast.", begann er, nun anscheinend mit der Wahrheit.

Ja, er hatte Recht. In letzter Zeit konnte ich sowieso nicht allzu gut schlafen. Doch gerade fühlte ich mich komischerweise.. erholt.

„Dann hat der Schneesturm also den Strom ausfallen lassen. Das Kino hat ein Notstromaggregat, es wurden Decken verteilt und dazu eingeladen hier zu übernachten. Immerhin war draußen ein Schneesturm, an nach Hause fahren war gar nicht zu denken."

Er lächelt leicht. „Also haben wir hier übernachtet."

Erst jetzt fällt mir die Decke auf, die jemand um mich geschlungen hat.

„Und du hast es wirklich nicht für nötig gehalten mich zu wecken?", frage ich.

„Nö. Du hast geschlafen wie ein Engel, Nico. Und ich wollte meinen schlafenden Engel eben nicht wecken.", fügte er noch leise hinzu.

Ich verdrehe meine Augen, obwohl leichte Hitze in meine Wangen steigt.

„Oh Will du Charmeur.", sage ich mit einer wegwerfenden Handbewegung.

Er zieht mich wieder näher zu sich und küsst mich kurz auf die Stirn.

Dein Charmeur.", korrigiert er mich und mein Lächeln wird breiter. Sanft drücke ich meine Lippen auf seine. Will schlingt seine Arme wieder um mich. Ich küsse ihn, wie ich, glaube ich zumindest, ihn zuvor noch nie geküsst hatte. Voller Wärme. Voller Dankbarkeit. Ich war so unglaublich glücklich ihn zu haben. Ich würde ihn für nichts auf der Welt wieder her geben.

And then something changedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt