Epilog

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Halbes Jahr später


Hand in Hand stehen Will und ich vor dem Baum auf unserem Schulgelände.

Es ist ein warmer Sommertag, immerhin stehen die Sommerferien vor der Tür. Und auf diese Ferien freue ich mich schon eine gefühlte Ewigkeit. Und zwar nicht, weil ich mich dann komplett von der Außenwelt abschotten kann, mich in meinem Zimmer verkriechen kann und Videospiele spielen kann.

Das, war der alte Nico.

Der Nico von heute freut sich auf etwas komplett anderes.

Ich werde mit Will, seiner und meiner Mutter in den Urlaub fliegen. Nach Italien. Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, wann ich zuletzt in Italien war, da war ich immerhin auch noch ziemlich klein. Diese 16 Tage werden wahrscheinlich einfach nur perfekt. Ich kann es kaum erwarten.

Will neben mir boxt mich leicht. Ich zucke kurz zusammen und schaue ihn an. „Nicht träumen.", grinst er.

Er hat seinen Talar an. Gerade hat er sozusagen seinen Abschluss schwarz auf weiß in die Hand gedrückt bekommen. Die Augen von Will strahlen wie immer und das Weinrot von seinem Talar steht ihm unglaublich gut.

„Sicher, dass wir das machen wollen?", fragt er.

„Ich war mir noch nie sicherer bei irgendetwas.", sage ich. Ich ziehe ein kleines Taschenmesser aus meiner Hosentasche, laufe auf den Baum zu. Einmal gehe ich um den Stamm um einen geeigneten Platz zu finden, wo ich unsere Namen in den Stamm ritzen kann. Naja, nicht wirklich sondern unsere Namen. Eher unsere Kosenamen. Die uns beide, wenn auch Will etwas mehr als mich, fertig gemacht haben. Doch diese Namen haben uns trotzdem auch geholfen. Denn wir haben uns nicht verkrochen. Wir haben uns nicht mit diesen Namen fertig machen lassen. Wir haben einfach unser eigenes Ding durch gezogen, bis die Namen plötzlich verschwanden.

Manche Menschen verstehen die Liebe eben doch nicht so ganz.

Ich setze das Taschenmesser an und fange an die zwei Worte in den Stamm zu ritzen, beide mit einem schlichtem „+" miteinander verbunden. Es dauert ein paar Minuten, doch die nehme ich mir. Jeder soll es lesen können.

Solgay + Angaylo"

Ich lächele und drehe mich wieder zu Will um. „Gewusst das ich dich liebe, di Angelo?", fragt er leise und kommt näher.

„Du hast mich schon lange nicht mehr „Darkness" genannt.", bemerke ich.

„Stimmt. Ich finde, er passt nicht mehr so ganz. Du hast dich verändert. Du vermittelst jetzt etwas ganz anderes, wenn man dich anschaut.", sagt Will.

Ja. Seit Will in mein Leben getreten ist, hat sich so einiges verändert. Schlechtes, wie Gutes.

Aber solange sich im Endergebnis, alles zum Guten wendet, mit Will an meiner Seite, kann ich mit Veränderungen leben.

„Ich weiß.", sage ich leise.

Er kommt noch ein bisschen näher, küsst mich kurz.

„Und ich bin froh, dass du derjenige warst, der mich verändert hat.", sage ich lächelnd. 

And then something changedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt