Harry || Das Ticken der Zeiger fühlt sich an, als würde ich meinem Ende mit jeder Sekunde einen Schritt näher kommen. Die Uhrzeit nähert sich der fünf auf gefährliche Art und Weise.
Zehn Sekunden, drei Sekunden, eine Sekunde. Punkt fünf Uhr.
Mein Blick sieht aus dem Küchenfenster, aus dem ich die Straße und vor allem meine Einfahrt gut beobachten kann.
Weitere dreizehn Sekunden später sehe ich das Auto meiner Schwester um die Ecke biegen, dass mit einer Vollbremsung vor meinem Haus zu stehen kommt. In Momenten wie diesen frage ich mich, wie sie ihren Führerschein bestanden hat. Bestechung als allerletzten Ausweg schließe ich jedenfalls nicht aus.
Wahrscheinlich hat es Gemma damals geholfen, dass sie mit dem Sohn ihres Fahrlehrers zusammen gewesen ist. Anders kann ich mir das Ganze nicht erklären.
Selbst Louis fährt beinahe besser als sie. Und das sage ich wahrlich nicht oft.
Mit einem Grinsen reiße ich die Haustür auf und heiße Gemma mit einer festen Umarmung willkommen.
„Wie ich sehe, sind deine Fahrkünste immer noch nicht besser geworden", ziehe ich sie auf.
Unbeeindruckt streckt sie mir den Mittelfinger entgegen und geht kommentarlos an mir vorbei ins Haus.
Ein Lachen erinnert mich daran, dass meine Schwester nicht alleine hierhergekommen ist.
Die Brünette, die mir gegenübersteht, hätte ich überall wiedererkannt. Auch wenn wir uns schon seit einiger Zeit nicht mehr persönlich begegnet sind.
Zu viel Zeit hatten wir in unserer Kindheit damit verbracht, uns gegenseitig auf den Geist zu gehen und keine Gelegenheit ausgelassen, uns gegenseitig aufzuziehen.
Nun blinzeln mich hellbraune Augen an, die meiner Schwester kopfschüttelnd folgen. „Ich schwöre, ich bin auf der Fahrt hierher mindestens viermal fast gestorben. Deiner Schwester sollte man den Schein abnehmen", kommentiert sie mit einem Grinsen und wendet sich dann mir zu.
„Hey Debbie", meine ich und ziehe Gemmas beste Freundin ebenfalls in eine Umarmung, die etwas unbeholfen ausfällt.
Sie wuschelt mir durch meine Haare. „Groß bist du geworden. Nur anscheinend kein bisschen intelligenter, so wie es sich anhört", meint sie. „Und noch genauso nervig."
Ich verdrehe die Augen, insgeheim froh darüber, dass sich zwischen uns anscheinend nicht allzu viel verändert hat.
„Du müsstest dringend mal zum Friseur", kommentiert sie und zupft an einer meiner Haarsträhnen, die mir mittlerweile über die Schulter reichen.
„Und du zum Nagelspezialisten. Denn diese Krallen sehen wirklich verdammt gefährlich aus", erwidere ich gekonnt. „Aber ich schätze, wir bekommen beide nicht das, was wir wollen."
Debbie schüttelt lachend den Kopf und ich bedeute ihr, mir ins Wohnzimmer zu folgen, wo Gemma es sich schon selbstverständlich bequem gemacht hat, als würde sie ebenfalls hier wohnen. Ihre Beine sind verschränkt und sie blättert in der Zeitung, dessen Titelbild ich unfreiwillig mit Elizabeth schmücke.
Debbie lässt sich neben meine Schwester fallen, rückt sich ihren Rock zurecht und dann sehen die beiden mich erwartungsvoll an.
„Also? Wer ist das Mädchen aus den Zeitungen?", fragt Gemma mich.
Seufzend lasse ich mich in den abgewetzten Sessel fallen. „Summers. Die Mitarbeiterin von Modest und nicht mehr. Das habe ich dir doch schon erzählt."
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Oblivion || h.s. ✓
Fanfiction❝Nimm es bitte nicht persönlich, aber ich kann dich wirklich nicht ausstehen.❞ ❝Mein Job ist es nicht, deine Freundin zu sein. Mein Job ist es, einen Skandal zu verhindern.❞ Harry Styles und Elizabeth Summers könnten nicht unterschiedlicher sein. Er...