sechzehn.

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Harry || „Nun, dann wirst du das wohl selbst erledigen müssen", lacht Elizabeth und wirft dabei ihren Kopf zurück.

Ich schätze damit hat sie Recht. Das war etwas, was ich alleine würde erledigen müssen.

„Dann lass uns fahren", schlage ich vor und nehme Elizabeth Hand in meine, um sie nicht im Gedränge zwischen all den aufgeregten Erstklässlern und stolzen Eltern zu verlieren.

Es hätte sich vielleicht merkwürdig anfühlen sollen, aber Liz Hand in meiner gab mir vielmehr ein Gefühl der Sicherheit. Ich beschließe, nicht weiter darüber nachzudenken. Manche Gedanken sollte man lieber so schnell wie möglich wieder verwerfen.

„Hier rüber", murmele ich und ziehe das Mädchen neben mir her, bis wir vor meinem Auto stehen, dass ich etwas abseits geparkt habe.

Ich öffne Liz die Beifahrertür und sie steigt schweigend ein. Dann gehe ich ums Auto herum und setze mich hinters Steuer.

„So still wie du bist, könnte man beinahe meinen, du hättest Panik vor dem, was du gleich tun wirst", neckt Elizabeth mich.

Ich starte den Motor und werfe einen Blick über die Schulter, bevor ich mich in den Verkehr einfädele.

Ihr Gedanke ist nicht so weit hergeholt, aber das ist nichts, was ich ihr unter die Nase binden werde. Sollte sie auch nur den geringsten Gedanken haben, dass ich mich nicht ernsthaft bemühen würde, eine Freundin zu finden und alles dafür tun würde, dann würde sie dies Modest berichten müssen. Ich bin mir nicht sicher, ob es in dem Vertrag eine Passage gibt, in der definiert wird, wie sehr ich mich würde bemühen müssen, damit ich meine sechs Monate bekomme, aber ich bin auch nicht erpicht darauf, es überhaupt herausfinden zu müssen.

„Warum sollte ich Panik haben?", erwidere ich stattdessen und zwinkere ihr zu. „Ich weiß, was ich tue."

Liz verdreht die Augen und schaltet das Radio an. „Weißt du was, Harry? Wenn du nicht immer so tun würdest, als wärest du der absolute Frauenheld, dann wärst du vielleicht ganz sympathisch."

„Vielleicht?", erwidere ich gespielt empört, was Elizabeth lachend mit einem Kopfschütteln quittiert.

Dabei fliegen ihr ihre Haarsträhnen ins Gesicht und grinsend sehe ich ihr dabei zu, wie sie diese unwirsch wieder zurückstreicht und hinters Ohr klemmt.

„Wieso hast du eigentlich einen Bob, wenn er dir so sehr auf die Nerven geht?", frage ich sie.

„Meine beste Freundin Isabel ist der Ansicht gewesen, dass ich dringend eine Veränderung im Leben bräuchte und meine Frisur ist das Ergebnis", entgegnet sie. „Aber ich schwöre dir, diese Haare sind eine Herausforderung."

Die Häuserzeilen ziehen an uns vorbei und ich setze den Blinker, um in eine Nebenstraße einzubiegen. Wenn ich mich richtig erinnere, dann sollte es hier eine Abkürzung geben.

„Hat es wenigstens etwas gebracht?", frage ich sie. „Hast du die Veränderung bekommen, die du haben wolltest?"

Liz sieht mich nachdenklich an und zuckt dann mit den Schultern. „Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich schätze, dass wird sich mit der Zeit zeigen."

Schweigend denke ich einen Moment lang nach. „Vielleicht sollte ich das auch mal versuchen. Veränderung sollte mir gerade ganz gut tun", meine ich schließlich.

„Denkst du nicht, dass du momentan schon genug Veränderung in deinem Leben hast?", erwidert Liz zögernd. „Du weißt schon - Zayns Bandaustritt, Louis mysteriöses Problem, dein Vertrag?"

Ich zucke mit den Schultern. „Vielleicht würde ein neuer Haarschnitt mir zu positiven Veränderungen verhelfen", werfe ich ein und hupe, als mir jemand die Vorfahrt nehmen will.

Oblivion || h.s. ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt