siebzehn.

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siebzehn.





Elizabeth || Meine Finger trommeln unruhig auf der hölzernen Lehne des Stuhles, der wahrscheinlich mehr wert ist als meine ganze Wohnzimmereinrichtung. Mein Blick schweift durch die marmorne Eingangshalle, während ich erneut Harrys Nummer auswähle und versuche, ihn zu erreichen.

Wieder kein Glück.

Mein Blick gleitet zu der Uhr, die über dem Schreibtisch der Sekretärin hängt und ich schüttele genervt den Kopf.

„Kann ich Ihnen eventuell etwas zu trinken bringen, während sie auf ihre Begleitung warten?", bietet mir gut gekleidete Dame an und blickt kurz von ihren Unterlagen auf.

„Nein, vielen Dank", erwidere ich. „Und entschuldigen Sie bitte die Umstände. Mir ist das alles wirklich peinlich."

Sie schenkt mir ein freundliches Lächeln. „Mister Black hat eines der internen Meetings vorgezogen, sodass ihr Treffen einfach danach stattfinden wird."

„Vielen Dank. Das ist wirklich sehr nett", wiederhole ich und merke, wie sich meine Wangen beschämt röten.

Sie nickt mir zu und widmet sich dann wieder ihrer Aufgabe.

Und ich mir der meinen. SO oft wie ich Harrys Nummer in der letzten Stunde schon gewählt habe, kann ich sie mittlerweile sicherlich auswendig.

Ich bin gerade kurz davor, erneut aufzulegen, als ich höre, wie jemand am anderen Ende abnimmt und sich räuspert.

„Sternchen, wo zum Teufel bist du?", frage ich zornig. Ich versuche, meine Stimme trotz der Wut leise zu halten, um keine Szene hervorzurufen, doch es gelingt mir nicht ganz.

Ein paar andere Klienten schauen sich in meine Richtung um und ich lächele entschuldigend, was wohl er in einer bemühten Grimasse endet.

„Deinem Tonfall nach zu urteilen, stecke ich in Schwierigkeiten?", entgegnet Harry und zieht dabei die Worte lang, was mich nur noch mehr auf die Palme bringt.

„Allerdings, Styles. Wir waren verabredet, um deinen Arsch zu retten. Mit deinem Anwalt", entgegne ich.

„Ich bin bei Louis wegen seinem Problem und da habe ich das ganz vergessen. Es tut mir leid. Wirklich leid!", antwortet er eilig und ich höre, wie er hektisch seinem besten Freund erklärt, dass er gehen muss. „Es tut mir wirklich leid, Liz! Ich bin schon auf dem Weg!"

Ich seufze und überlege kurz, ob ich meine Wut weiter an ihm auslassen sollte. Aber das würde uns auch nicht weiterhelfen.

„Wie schnell kannst du hier sein?", frage ich ihn stattdessen.

„Der Anwalt ist in der Nähe der Skyline, richtig?", entgegnet Harry.

Der Motor seines Autos heult auf.

„Richtig", bestätige ich und gebe ihm dann die genaue Adresse durch.

„Gib mir zwanzig Minuten. Dann bin ich da."

Mein Blick schweift erneut in Richtung der Wanduhr, während ich das Gespräch mit einer knappen Abschiedsformel beende.

„Sie haben ihn also erreicht?", erkundigt sich die Sekretärin bei mir.

„Er wird in zwanzig Minuten da sein", erwidere ich und sie nickt mir einmal kurz zu, bevor sie die Info an Mister Blacks Assistentin weitergibt.

Während ich auf Harry warte, vertreibe ich mir die Zeit damit, durch einige der Magazine zu blättern, die für Klienten auf dem metallenen Couchtisch ausgelegt sind. Ich zucke zusammen, als ich das One Direction Mitglied und mich erneut auf einer der Titelseiten wiederfinde.

Oblivion || h.s. ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt