Neunzehn.
Elizabeth || Isabelle umzubringen ist ganz oben auf meiner To Do Liste, beschließe ich, als ich um fünf Uhr endlich meinen Arbeitsplatz verlasse und mich auf dem Weg zu meinem ganz persönlichen Problemfall begebe. Meine beste Freundin hatte am gestrigen Abend beschlossen, dass das Leben zu kurz sei, um sich nicht auch an einem Sonntagabend richtig volllaufen zu lassen. Dummerweise hatte ich zugestimmt und wir hatten auf dem Boden sitzend in ihrem Apartment eine ganze Flasche billigen Whiskey, der bei Tesco das Schildchen des Sonderangebots getragen hatte, gelehrt.
Um sieben Uhr morgens, nach vier Stunden Schlaf, hatte ich angefangen, die Entscheidung zu bereuen. Weitere zehn Stunden später, ist mein Bereuen in unendliche Weiten gewachsen und mein Kopf fühlt sich an, als würde er jeden Moment explodieren.
Während ich mich in der U-Bahnstation durch die Menschenmengen des Feierabendverkehrs drücke und gerade noch in meine Bahn springen kann, bevor sich die Türen schließen, konzentriere ich mich einfach auf den Gedanken, dass ich mich nach meinem Besuch bei Harry endlich in mein Bett werfen kann. Dass ich Mister Smith heute Morgen beinahe auf die Schuhe gekotzt und gerade noch das Badezimmer im Büro gefunden hatte, versuche ich zu verdrängen, was mir allerdings mehr schlecht als recht gelingt.
Next Stop: Hampstead Heath, kündigt die Anzeigetafel in der Bahn endlich an.
Erleichtert, den schweißigen Unterarmen des Mannes entwischen zu können, der neben mir steht, schiebe ich mich gemeinsam mit drei anderen Leuten aus der U-Bahn. Die Station ist nicht ganz so voll, wie ich es um diese Uhrzeit in London normalerweise gewohnt bin.
Dies liegt wahrscheinlich daran, dass sich alle, die in Harrys Umgebung wohnen, ein Auto oder wahrscheinlich sogar einen Chauffeur leisten können. Die Tube haben die meisten garantiert noch nicht einmal von innen gesehen.
Während ich die Meile zu Harrys Haus laufe, fängt es an zu regnen, was meinen Tag alles andere als besser macht. Ich bin erleichtert, als ich endlich vor der richtigen Tür stehe und die Klingel drücke.
Es dauert nicht lange, dann öffnet sich der Eingang bereits und Harrys sieht mich an, während er sich gegen den Türrahmen lehnt. Dabei blitzt ein Streifen freier Haut unter seinem Pullover auf, der seine V-Linie enthüllt. Schnell sehe ich in sein Gesicht, das einen Ausdruck trägt, den ich nicht ganz deuten kann. Überraschung kann ich herauslesen, ebenfalls Freude und dann etwas, was mir völlig unbekannt ist.
Ich räuspere mich. „Darf ich reinkommen, Sternchen?", frage ich ihn und habe mich schon an ihm vorbei ins Haus geschlichen, bevor er überhaupt die Chance hatte, zu antworten.
„Geh ruhig schon einmal in mein Wohnzimmer, falls du dich noch erinnerst, wo es ist", meint Harry, während er mir durchs Haus folgt.
„Ich mag mich vielleicht nicht mehr daran erinnern, wie ich letztes Mal in dieses Haus gekommen bin, aber ich weiß noch genau, wie ich es verlassen habe", erwidere ich und bahne mir sicher den Weg an einem Wäschekorb vorbei. Das oberste Hemd hat einen so schrillen Gelbton, dass mir schummrig wird. Wahrscheinlich kostet es mehr, als meine Monatsmiete.
„Beim letzten Mal habe ich dich getragen. Es kann aber sein, dass du etwas von meinen Lippen abgelenkt gewesen bist", entgegnet Harry frech.
Meine Wangen färben sich rosa. „Ich dachte, wir wollten über dieses Ereignis nicht mehr sprechen", erwidere ich und drehe mich zu ihm um.
Er zwinkert mir zu. „Ich bin nicht derjenige, der damit angefangen hat."
Augenverdrehend betrete ich das Wohnzimmer und lasse mich auf das Sofa fallen. Der weiche Stoff fühlt sich einen Moment an besser an, als der Himmel selbst und ich seufze erleichtert.
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Oblivion || h.s. ✓
Fanfic❝Nimm es bitte nicht persönlich, aber ich kann dich wirklich nicht ausstehen.❞ ❝Mein Job ist es nicht, deine Freundin zu sein. Mein Job ist es, einen Skandal zu verhindern.❞ Harry Styles und Elizabeth Summers könnten nicht unterschiedlicher sein. Er...