Kapitel 7

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Isabels Pov:

„Jess?"

Ich gehe vorsichtig ins Wohnzimmer, wo ich Schluchzen höre, „Ich bin hier." Je näher ich komme, desto lauter wird das Schluchzen und Weinen.

Jess sitzt mit verheulten Augen und einer ganzen Menge Taschentücher um sich herum auf dem Sofa, „Jess, was ist passiert?"

Sie schüttelt ihren Kopf und drückt mich leicht weg, „Nein Bell, hör auf dir um mich Sorgen zu machen. Ich verdiene das nicht. Ich verdiene es noch nicht einmal deine Freundin zu sein und das meine ich auch so. Ich habe es gerade echt verschissen okay? Ich hab es so verdammt verschissen und ich hab Harry verloren. Und ich bin dabei dich zu verlieren."

Ich starre sie intensiv an und weiß nicht, was ich sagen soll. Ich mein, was soll ich dazu sagen? Ich kann ihr nicht sagen, dass sie mich nicht verlieren wird, vielleicht wird sie das. Ich kann ihr nicht versprechen, dass Harry vielleicht zurückkommen wird, denn vielleicht wird er das nicht. Ich weiß nicht was bei ihr los ist, aber ich kann ihr keine Versprechen geben, die ich vielleicht nicht halten kann.

„Jess, sag mir einfach was los ist."

Sie seufzt, nimmt ihr Handy raus und scrollt für eine Sekunde, bevor sie mir ihr Handy mit zitternden Händen gibt. Ich sehe sie skeptisch an. Mein Herz bricht, als ich ein Foto sehe, wo sie sich mit Louis küsst.

„Bitte sag mir, dass das nicht wahr ist." Ich lasse das Handy auf den Boden fallen, stehe auf und halte mir meine Hände hinter den Kopf, „Bitte Jess, bitte sag mir, dass du das nicht gemacht hast:"

Sie schüttelt ihren Kopf, als aus ihren Augen noch mehr Tränen kommen, „Scheiße Bell, ich wünsche ich könnte es abstreiten, aber ich kann nicht. Ich kann dich nicht anlügen."

Ich nicke, als der Schmerz in meiner Brust mich einnimmt. Es schmerzt zu wissen, dass die Leute, denen ich am meisten vertraut habe, mich verraten haben.

„Wer hat dieses Foto geschickt?"

Sie zuckt mit den Schultern, „Ich weiß nicht, aber es war eine Gruppennachricht. Sowohl Harry hat sie bekommen, als auch Louis, Liam, Niall, Bailey und Zayn. Ich glaub du warst die einzige, die es nicht bekommen hat."

Ich nicke, als ich langsam einen Schritt zurückgehe und mir an den Armen reibe, um den Schmerz in meinem Körper und die Abscheu loszuwerden, „Ich muss gehen, bitte versuch mich nicht anzurufen oder sonstiges, ich will einfach allein sein."

Ein Schluchzer entweicht meinen Lippen, als ich meine Jacke nehme und sie mir anziehe, „Es tut mir so Leid Bell, es tut mir so so Leid."

„Es tut mir Leid nimmt mir nicht den Schmerz in meiner Brust." Ich ignoriere ihren letzten Kommentar und gehe aus der Tür. Ich weiß, wahrscheinlich sehe ich gerade richtig fertig aus, aber ich bin emotional am Ende, also kümmert mich das ehrlich gesagt nicht.

Mir ist zurzeit alles egal. Alles, was ich jemals getan habe, scheint nicht mehr wichtig zu sein. Das Einzige, woran ich gerade denken kann ist, warum mir das alles passiert. Ich hatte eine schreckliche Kindheit und ein miserables Leben, aber nie habe ich mich so alleine gefühlt. Wenigstens hatte ich, als ich jünger war Jess, die mich immer wieder aufgebaut hat, aber jetzt habe ich noch nicht mal sie.

Ich fühle mich so betäubt. Ich fühle mich, als wäre nichts mehr wichtig, mein Leben, Louis, Jess, nichts. Trotz allem bin ich immer noch froh, dass Louis in mein Leben getreten ist. Denn selbst wenn mein Leben jetzt schrecklich ist, war es anfangs magisch, ja sogar wunderschön. Ich werde niemals all die wundervollen Momente mit Louis vergessen, aber ich werde auch niemals die schrecklichen, herzzerbrechenden Momente mit ihm vergessen.

Through Us (Sequel to Through the Dark l.t.) [German Translation]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt