Kapitel 20

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Isabels Pov:

„Also hat Louis im Grunde alles begonnen?" Alex nickt, Harry sagt neben mir kein Wort, „Er hat das Unternehmen gegründet und hat uns gefragt, ob wir dazukommen wollen, weil er mehr Arbeiter und Geld brauchte, um es bestehen zu lassen."

Ich nicke und versuche deswegen nicht frustriert zu sein. Ich muss diese Dinge über Louis wissen, damit ich mich vor all dieser Scheiße schützen kann, die er vor mir verborgen hat.

„Hör zu Bell, Louis und ich sind jetzt schon seit langer Zeit Freunde. Ja, er ist ein Arschloch und er kann überfürsorglich sein, aber er hat noch nie eine Frau verletzt."

Ich lache auf und schüttle meinen Kopf, „Dann reden wir glaube ich nicht über den selben Louis."

Ich höre sowohl Alex, als auch Harry seufzen, während ich meine Schläfen reibe, „Scheiße." Harry legt seine Hände auf meinen Rücken, um mich zu beruhigen.

„Ich glaube für heute habe ich dir genug erzählt." Ich nicke und lehne mich an Harry, „Glaubt ihr, ihr könntet mir helfen für eine Zeit hier wegzukommen? Ich möchte einfach meinen Kopf freikriegen, ohne dass Louis mir im Nacken sitzt."

Harry und Alex sehen sich an, während sie sich auf ihrem Stuhl anders verlagern, „Alex und ich haben überlegt, ob du mit Luke nach Australien gehen kannst."

„Luke?" Ich kann nicht anders, als mir bei Luke unsicher zu sein. Er arbeitet für Louis und wir wissen doch alle, dass Louis nicht aufhören wird, bis er seinen Willen bekommt.

„Ja, es sei denn du hast was dagegen. Wir könnten uns etwas Anderes überlegen."

Ich schüttle meinen Kopf und setze mich gerade hin, „Nein, ist in Ordnung."

Harry runzelt seine Stirn und schüttelt seinen Kopf, „Nein, ist es nicht. Was ist los?"

Ich zucke mit den Schultern, „Ich weiß nicht, ich habe einfach ein zwiespältiges Gefühl bei ihm. Ich weiß nicht, ob ich ihm vertrauen sollte. Vielleicht bin ich auch nur paranoid."

Alex und Harry werfen sich wissende Blicke zu, aber ich bin zu kaputt um nachzufragen.

Ich habe gelernt, dass alle Antworten zu wissen, nur zu neuen Fragen führt, die ich nicht beantwortet bekommen will.

Ich rolle meine Augen, „Also, danke für das nette Gespräch. Ich werde mir jetzt ein Hotelzimmer suchen, wo ich-"

„Komm mit mir nach Hause." Meine Augen weiten sich, als Harry und Alex beide gleichzeitig sprechen.

„Es ist okay, ich nehme mir ein Hotelzimmer." Ich stehe auf, um mein Standpunkt zu verdeutlichen. Ich muss von ihnen wegkommen, sie machen mich alle verrückt.

Alex nimmt seinen Geldbeutel raus und legt ein paar Scheine auf den Schreibtisch, „Nimm wenigstens das Geld dafür."

Ich schüttle meinen Kopf, aber Harry stößt mich an und legt mir das Geld in die Hände, „Hör auf so bescheiden zu sein, wir wissen, dass du es brauchst." Ich seufze und danke Alex. Ich kann die Tatsache nicht verneinen, dass ich gerade Geld brauche. Die letzten Monate musste ich mir über Geld keine Gedanken machen, da ich im Koma lag und jetzt verbrauche ich immer mehr von meinem Angesparten.

„Ich weiß nicht, warum ihr so nett zu mir seid, aber Dankeschön. Das schätze ich sehr." Alex und Harry schauen mich beide mit einem breiten Lächeln an, als ich ihnen, bevor ich aus der Tür gehe, zuwinke.

Das Einzige, was ich gerade tun will, ist etwas zu essen und dann zu schlafen. Ich bin zu Alex gegangen um herauszufinden, was Louis vor mir verbirgt. Alles, was ich bis jetzt herausgefunden habe, ist, dass Louis der Boss des Unternehmens ist und nicht Alex. Also hat er im Grunde die ganze Zeit gelogen, als er gesagt hat, er würde für mich das Unternehmen verlassen. Für nichts in der Welt würde er das aufgeben.

Ich richte die zerknitterten Scheine in meiner Hand und schnappe nach Luft, als ich die Menge an Hundertdollar Scheinen sehe, die er mir gegeben hat. Ich lege sie in meine Handtasche und gehe in Richtung Auto.

Auch wenn ich es bevorzugen würde, einen Ort zum Schlafen und Essen zu suchen, gibt es noch etwas das ich vorher tun muss.

Ich muss zu Bailey.

Harrys Pov:

„Also, was sind deine Pläne für heute Abend Harry?" Ich zucke mit den Schultern und dehne mir meine Beine aus, weil ich die ganze Zeit in diesem ungemütlichen Ledersitz gesessen bin. „Wahrscheinlich einfach nach Hause gehen und mich ausruhen. Meine Seite bringt mich noch um."

Ich reibe mir meine Seite und versuche den Schmerz zu stillen.

„Hmm, also gehst du direkt nach Hause?" Alex verschränkt seine Arme und macht seine Augen klein. Ich erkenne die Eifersucht in ihm, „Um Himmels Willen, Alex, bin ich für dich auch schon eine Bedrohung?"

„Nein. Ich weiß nicht, zwischen dir und Bell ist etwas sehr Seltsames und das mag ich nicht." Er sieht mich wie ein kleines Kind an und ehrlich gesagt, habe ich den Drang, ihm ins Gesicht zu schlagen. Er redet über Bell, als würde er sie kennen, sie wirklich kennen, aber das tut er nicht. Er weiß nicht, welche Dinge sie zum Lächeln bringen oder die Dinge, die sie ärgerlich machen. Alex sagt, dass er sich um sie sorgt, dass er mit ihr zusammen sein will. Aber du kannst keinen lieben, den du nicht kennst.

So läuft das nicht.

„Fick dich Alex. Bell bedeutet für mich alles und ich habe erst für kurzem mit meiner Freundin Schluss gemacht. Ich suche gerade nicht nach einer neuen Beziehung." Alex seufzt und nickt zustimmend, „Es tut mir leid, ich bin einfach, ich weiß nicht, nervös? Sie hat nie wirklich mit mir gesprochen, ohne dass sie irgendwas Freches gesagt hat. Ich will einfach, dass es funktioniert."

Ich nicke und tue so, als würde ich zustimmen, aber das tue ich nicht. Alex hat viel zu viel schreckliche Dinge getan, die am Ende mit Bells Leben gespielt haben. Ihren Vater umzubringen hat ihm auch nicht gerade viele Punkte eingebracht.

„Ja, ich versteh schon. Geh es einfach langsam an. Aber hör zu, ich muss jetzt gehen. Ich muss Medikamente oder so gegen diesen Schmerz nehmen." Alex nickt nur und schließt nur seine Augen, während ich rausgehe, ohne mich noch einmal zu hinterfragen.

Ich werde nicht zu Bell, aber es gibt eine Person, mit der ich sprechen muss, Luke.

Bell zögert bei ihm und ich will, dass sie so sicher wie möglich ist. Also muss ich mit ihm reden und dann entscheiden, ob nicht einfach ich mit ihr weglaufe. Ich meine, mich hält hier nichts, meine Mutter und meine Familie leben einige Stunden von hier entfernt. Wir könnten zu ihnen gehen, bis wir einen Ort gefunden haben, wo wir bleiben können. Ich habe schon so lange darauf gewartet, dieses Unternehmen zu verlassen, ich möchte mehr mit meinem Leben anfangen.

Das ist jetzt die perfekte Möglichkeit, also muss ich mir nur noch einen perfekten Plan für die perfekte Flucht überlegen.

Bell und ich verdienen es, glücklich zu sein, auch wenn es bedeutet komplett neu anzufangen. Die letzten paar Monate waren komplette Scheiße und keiner scheint zu verstehen, wie falsch das alles ist, aber ich weiß, dass Bell es versteht.

Bell versteht es immer.

Through Us (Sequel to Through the Dark l.t.) [German Translation]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt