Isabels Pov:
Ich kann nicht behaupten, dass ich ein perfektes Leben hatte. Wenn überhaupt habe ich viel vermasselt.
Mit Louis zusammen zu sein gehört nicht dazu. Es ist sogar eins der wenigen Male, wo ich nach meinem Willen gehandelt habe.
Aber ich vermisse mein altes Leben. Es war wahrscheinlich ein vorhersehbares und langweiliges Leben, aber wenigstens hatte ich meinen Dad und meine beste Freundin.
Jess.
Ich habe seit Wochen nicht mehr mit ihr gesprochen. Wir sind zusammen durch so viel gegangen. Ich habe das Gefühl, dass ich es ihr schuldig bin, ihr wenigstens zu sagen, dass ich das Land verlasse. Ich ziehe mir an meinem Haar, als zu ich zu dem Gästebalkon gehe. Ich habe es satt, nicht zu wissen, was ich tun soll und mich ständig anzuzweifeln. Vor allem habe ich genug von allen. Ich bin sauer auf die Welt.
Ich lehne mich an das Geländer und seufze als ich diesen wundervollen Ausblick sehe. Ich wünschte es müsste nicht so kommen. Es wäre es schön, wenn wir uns alle wieder verstehen. Wenn ich diesen erstaunlichen Ausblick sehe, erinnert es mich daran, dass ich noch ein ganzes Leben vor mir habe und ich nicht in Erinnerungen schwelgen kann. Ich möchte mein Leben weiterleben, ich muss. Ich kann nicht immer daran denken, wie mein altes Leben war. Das ist schon lange Vergangenheit. Es wird Zeit sich auf die Erinnerungen zu konzentrieren, die ich noch machen werde.
„Bell?"
Ich drehe mich um und sehe Harry mit seinen Händen tief in seinen Hosentaschen vergraben und einem unsicheren Gesichtsausdruck, „Harry, was ist los?"
„Ich habe Alex angerufen um sicherzustellen, dass alles bereit ist und offensichtlich ist Louis auf einer verrückten Menschenjagd nach dir. Also habe ich den Flug auf morgen vorgezogen. Wir können nicht noch bis nächste Woche warten, bis dahin wird er dich finden. Also habe ich einen Mietwagen besorgt, damit wir bis morgen bei meiner Mutter bleiben können."
„Was?"
„Wenn wir hier in der Stadt bleiben, wird er uns finden. Meine Mum lebt eine gute Stunde entfernt und er weiß nicht ihre neue Adresse. Ich habe sie angerufen und sie erwartet uns."
Ich atme tief ein und mache mir einen Pferdeschwanz, „Okay, also, was ist mit Luke?"
„Ich habe ihn angerufen und ihm den Plan erzählt. Er wird uns morgen Abend abholen und wir fahren alle zusammen zum Flughafen." Er kommt zu mir auf den Balkon, lehnt sich gegen das Geländer und ahmt meine Handlungen nach, „Es fühlt sich so an, als würde alles so schnell vergehen."
Ich gucke geradeaus und schaue diese wundervolle Stadt an, ich kann Harrys Augen auf mir spüren, „Das geht es auch, aber sobald wir hier raus sind, wird es besser, das verspreche ich."
Ich nicke, sage aber kein Wort. Eine beruhigende Stille erfüllt die Luft. Ich genieße es bei Harry zu sein, er ist so ein aufrichtiger und selbstloser Mensch. Ehrlich gesagt könnte ich mir keine bessere Gesellschaft wünschen. Nach den letzten Wochen, konnte ich sehen, warum Jess sich in ihn verliebt hat. Er verhält sich wie ein Bad Boy, aber im Inneren ist er so ein süßer und fürsorglicher Mensch. Ähnlich wie Louis. „Harry, ich habe nachgedacht. Glaubst du ich sollte Jess vielleicht sagen, dass ich die Stadt verlasse?"
Ich sehe zu ihm und kann erkennen, dass er sich bei der Erwähnung ihres Namens anspannt. Die Atmosphäre hat sich innerhalb weniger Sekunden verändert. „Ehrlich, ich weiß nicht warum du das solltest. Sie ist eine schlechte Freundin, warum hältst du immer noch Ausschau nach ihr?"
Ich zucke mit den Schultern und wende meinen Blick von ihm ab, „Sie war jahrelang meine beste Freundin Harry. Ich weiß nicht, ich habe gedacht, ich sollte ihr vielleicht eine Vorwarnung geben, falls sie auch gehen will. Nicht mit uns natürlich, aber ich möchte nicht, dass sie sich Sorgen macht."
Ich höre Harry leise spotten, als er sich von dem Geländer entfernt, offensichtlich genervt und sauer, „Ernsthaft? Bell hat sie dich die letzten Wochen auch nur versucht anzurufen? Nein. Hör auf dir wegen ihr Gedanken zu machen und komm über sie hinweg. Sie war nie sehr gut zu einem von uns, genauso wie Louis."
Jetzt war ich an der Reihe mich anzuspannen, „Warum zum Teufel, ziehst du jetzt Louis mit da rein? Ich habe die nur nach deiner Meinung wegen Jess und nicht wegen ihm gefragt."
Er rollt seine Augen und geht zur Tür und wieder zurück, „Weil ich dich kenne Bell und ich weiß, dass du ihn letztendlich anrufen wirst oder zu ihm gehen wirst um ‚für immer auf Wiedersehen' zu sagen, was auf jeden Fall bedeutet, dass ihr zusammen schlaft und dann wieder zusammen seid. Dasselbe wird mit Jess passieren. Du wirst ihr vergeben und sie dazu einladen mitzukommen. Bell du bist so vorhersehbar und naiv, das ist so lächerlich."
Ich sage nichts, Harry zieht sich an seinem Haar und scheint mit jeder Minute ärgerlich zu werden, „Und was ich nicht verstehe ist, warum zur Hölle du immer wieder zu ihnen zurückgehst! Ich meine, ernsthaft, sie verarschen dich immer wieder und trotzdem vergibst du ihnen, aber gleichzeitig hältst du ihnen die Scheiße vor. Deshalb bist du die ganze verdammte Zeit so unglücklich! Du kannst nicht darüber hinwegkommen!"
„Harry, halt den Mund! Wo zur Hölle kommt das alles her?" In meinem Inneren wächst der Schmerz und Kummer, mit jedem Wort das Harry sagt. Ich verstehe nicht, wo das alles herkommt oder warum er ausgerechnet diesen Zeitpunkt ausgewählt hat, um das mir zu sagen.
„Es kommt von wochenlangem Bullshit! Ich war die ganze verdammte Zeit bei dir und alles woran du denkst, ist die Vergangenheit. Ich habe dich jetzt wochenlang gesehen Bell, dieser Blick in deinen Augen, ich weiß es. Es ist Schmerz und Schuld, wegen dem, was, während du im Koma warst, zwischen Louis und Jess passiert ist. Es tut weh, ich weiß das tut es, aber du musst weiterleben. Ich bin darüber hinweggekommen und guck, es geht mir gut."
Ich schüttle meinen Kopf, als mir fast die Tränen kommen, „Es geht dir gut, huh? Du erscheinst mir ein bisschen gestresst und unglücklich."
Er seufzt und reibt sich seine Schläfen, bevor er mich wieder ansieht, „Das werfe ich dir vor. Ich mag dich sehr Bell, aber du hörst nicht auf, jeden von dir wegzustoßen. Du musst lernen dir selbst zu vergeben und darüber hinwegzukommen, bevor du jeden verlierst, einschließlich mir, denn langsam bin ich es leid. Sei glücklich Bell und hör auf Trübsal zu blasen. Ich mein es ernst."
Als er sich umdreht und zurück ins Zimmer geht, lasse ich alle Tränen fallen, die ich zurückgehalten habe. Er hat mich verletzt und verwirrt zurückgelassen. Ich weiß immer noch nicht woher dieser Ärger herkam, aber er hat recht. Ich muss mein Leben weiterleben und die Vergangenheit vergessen. Es ist der einzige Weg, um glücklich zu sein.
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Through Us (Sequel to Through the Dark l.t.) [German Translation]
FanfictionIsabels und Louis' Liebesgeschichte geht weiter. Sie werden emotional und physisch geprüft. Louis' Fehler werden ans Licht gebracht und Isabel muss sich entscheiden, ob sie ihr Leben wieder für Louis riskieren will oder ob sie vor allem, was sie hab...