Kapitel 19

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Isabels Pov:

„Fass mich nicht an." Louis hat mir alles erklärt. Welche Dinge sie alle geplant haben, damit ich mich ‚sicher' fühle.

„Bell, bitte, ich weiß, das hört sich schlimm an, aber-"

„Nein Louis! Ich hätte uns noch eine Chance gegeben, weil ich dachte, du hättest dich verändert, aber du bist noch schlimmer als vorher! Das ist so scheiße, ich kann nicht mehr."

Ich gehe im Wohnzimmer auf und ab, was zur Hölle soll ich jetzt machen. Ich habe nichts und niemanden, mit dem ich reden kann.

„Isabel, bitte, lass es mich erklären." Ich höre nicht auf im Zimmer auf und ab zu gehen und fahre mir mit meinen Fingern durchs Haar. Ich weiß nicht was ich sagen oder geschweige denn tun soll, „Louis, hör auf. Ich kann so nicht mehr weitermachen, du hörst nicht auf zu lügen und Dinge vor mir zu verbergen."

Ich fühle mich wie ein Idiot. Ich hätte wissen sollen, dass Louis Alex nicht töten würde. Er hatte es nie vor, das war alles nur gespielt.

„Bell bitte, du verstehst es nicht, lass es mich erklären." Ich bleibe stehen und starre ihn an, als er verzweifelt herumläuft.

Mein Telefonklingeln lenkt meinen Blick von ihm weg.

Eingehender Anruf HazzaBoo

„Scheiße Harry." Murmle ich vor mich hin und hebe ab, „Harry."

„Nope Alex. Hi."

„Was willst du?"

„Ich wollte sichergehen, dass es dir gut geht. Ich weiß wie traumatisch es sein kann, jemanden sterben zu sehen."

„Ich will dich sehen. Ich glaube wir müssen uns mal unterhalten, aber ich möchte, dass es bei mir und dir bleibt."

„Das kann ich einrichten. Wann möchtest du das Treffen stattfinden lassen?"

Ich sehe zu Louis. Er hängt über seinem Handy und denkt wahrscheinlich darüber nach, wie er das alles wieder gut machen kann, „Jetzt. Oh und bring keinen deiner Männer mit, oder ich werde dir weh tun."

Ich höre ein tiefes Lachen am anderen Ende der Leitung zusammen mit Harrys unfehlbarem Lachen, „Harry, halt den Mund, du kommst jetzt auch. Wo seid ihr beiden? Ich werde zu euch kommen."

„In meinem Büro, entschuldige bitte das Chaos, wenn du kommst. Manche Leute können so grausam sein."

Ich lege auf, bevor ich seine Antwort hören kann und wende meine Aufmerksamkeit wieder auf Louis, „Ich muss gehen, aber vielleicht rufe ich dich später an, damit wir reden können."

„Du gehst? Wohin? Kann ich mitkommen?"

Ich schüttle meinen Kopf und gehe einen Schritt zurück, „Nein, kannst du nicht. Ich muss mit jemandem persönlich sprechen."

Sein Kiefer verspannt sich, als er einen Schritt auf mich zugeht, „Du wirst zu ihm gehen, stimmt's?"

Ich schüttle meinen Kopf und tue so, als wüsste ich nicht, von wem er spricht, „Zu wem?"

„Luke, du wirst zu ihm gehen, stimmt's?" Er geht einen großen Schritt auf mich zu, greift mich am Arm und verdreht ihn mir, „Sag mir die Wahrheit!"

Ich fühle, wie ich nervös und ängstlich zugleich werde. Louis starrt mich mit solch einer Intensivität und solch einem Ärger an. Ich weiß nicht, was ich ihm antworten soll. Seine Augen werden weich, als er realisiert, dass sein Ärger ihn übermannt, „Scheiße, das tut mir leid. Ich will dich nicht verletzen."

Ich sehe ihm nicht in die Augen, als er meinen Arm loslässt. Stattdessen starre ich auf meine roten Male, die ganz sicher zu blauen Flecken werden.

„Es tut mir leid. Du machst mich einfach sauer und ich-" er bricht ab, als er realisiert, dass es mir egal ist, was er zu sagen hat. Es sind Male an meinem Arm und ich bin nicht nur körperlich verletzt, sondern auch seelisch gebrochen. Louis war nie jemand, der mich verletzt oder seinen Ärger an mir rauslässt, aber jetzt stehen wir hier.

„Bell sag mir nur, mit wem du dich treffen wirst."

Ich sehe zu ihm hoch und schaue ihn wirklich an. Ich liebte ihn für all diese Zeit, aber jetzt sehe ich ihn an und weiß nicht wer zur Hölle er ist. Der Ärger in seinen Augen ist mir fremd. Ich meine, er war schon mal sauer auf mich, aber noch nie so wütend.

„Bell?" Er will mit seiner Hand meine Wange berühren, aber ich drehe meinen Kopf weg, bevor er mich berühren kann.

„Ich muss gehen."

Er sagt nichts mehr, sondern seufzt lediglich laut auf, als ich meine Handtasche von der Ablage hole.

Es gibt nichts, was ihm jetzt sagen will. Ich weiß, alles was er zu sagen hat, sind Entschuldigungen. Entschuldigungen um seine Fehler zu überdecken.

„Es tut mir leid." Ich sehe die Traurigkeit und Schuld in seinen Augen, als ich ihn angucke. Er hat sich schon so oft entschuldigt und versprochen es nie wieder zu tun, aber trotzdem scheint es, dass wir immer und immer wieder an diesen Punkt kommen.

„Das tut es dir nie wirklich Lou." Als ich die Tür öffne, kann ich seine Antwort nicht mehr so deutlich hören, aber es hat sich angehört wie ‚Ich weiß.'

Alex' Pov:

„Harry, wenn du das noch ein verdammtes Mal sagst, schlag ich dich."

Ich sehe, wie Harry seinen Kopf lachend zurückwirft, „Es tut mir leid, ich werde es nicht nochmal sagen."

Ich schüttle lachend meinen Kopf, genau in dem Moment kommt Liz, meine Sekretärin, rein. „Alex, da ist ein Mädchen. Sie sagt, sie muss dich sehen, aber sie hat keinen Termin."

Ich rolle meine Augen und winke sie weg, „Liz, ich habe dir gesagt, dass ich jemanden erwarte, also lass sie bitte rein."

Harry sieht mich an, als Liz weggeht, „Glaubst du es ist Bell?"

Ich nicke und setzte mich etwas gemütlicher hin, damit ich diesen Schmerz in meinem Bein nicht so stark spüren muss." Wahrscheinlich, sie ist die Einzige, die ich erwarte."

Wie erwartet kommt Bell nur Sekunden später rein, nachdem Liz gegangen ist, „Alex."

Sie legt ihre Tasche auf einen der Stühle ab, da sehe ich die Male an ihrem Arm. Harry steht auf, seine Augen bleiben an ihrem Arm hängen. Er hebt ihr Kinn an, damit sie ihn anguckt, „Hat Louis dir das angetan?"

„Ich habe ihn ärgerlich gemacht, es war nicht seine Absicht."

Harry sieht mir mit einem intensiven Blick in die Augen. Er sieht wie ein ärgerlicher und besorgter fester Freund aus, wenn ich ehrlich bin.

Er nimmt ihre Hand in seine und führt sie zu einem leeren Stuhl neben ihn. Er kniet sich vor sie hin, legt seine Hand auf ihre Wange und flüstert ihre Dinge zu, die ich nicht verstehe.

Ich mache mir keine Sorgen, dass Harry mir in den Weg bei Bell kommt, aber je mehr ich ihn angucke, desto größer wird dieses Gefühl.

Das Gefühl von echtem Ärger und Eifersucht.

Through Us (Sequel to Through the Dark l.t.) [German Translation]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt