Kapitel 32

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Isabels Pov

Ich setze mich in meinem Bett auf und schaue mich im Zimmer um. Das Licht ist gedimmt und ich bin noch etwas bestürzt von meinem Traum. Ich lehne mich an die Kopflehne und reibe meine Augen, schaue auf die Uhr und könnte mich selber verfluchen, dass ich verschlafen habe.

Statt nur 3 Stunden bis zum Flug zu haben, habe ich jetzt nur noch eineinhalb Stunden.

Ich fahre mir mit meinen Fingern durch meine zerzausten Haare, erhebe mich und zwinge mich dazu endlich aufzustehen. Ich muss meine Sachen zusammensammeln, damit ich endlich diesen Ort verlassen kann.

Ich ziehe meine Schuhe an, finde meinen kleinen Rucksack und meine Tasche bevor ich zum Bad gehe und sicherstelle, dass ich einigermaßen in Ordnung aussehe.

Auf Zehenspitzen laufe ich durch den Flur zum Badezimmer und höre zufällig, wie Luke mit jemandem telefoniert.

„Ich weiß es nicht. Ich denke es geht ihr gut."

„Nein sie schläft."

„Nicht, dass ich wüsste."

„Sie sind nur Freunde Louis."

Mein Herz schlägt schneller, als ich seinen Namen höre. Ich gehe von der Tür weg, bei der Erwähnung von Louis Namen und gehe ins Badezimmer.

Ich schließe die Tür hinter mir, schaue in den Spiegel und erschrecke mich als ich meinen körperlichen Zustand sehe. Ich versuche alles um meine zerzausten Haare zu bändigen und mein verschmiertes Make-Up zu retten, aber es bringt nichts. Es sieht so schrecklich aus, wie es sich anfühlt.

Ich seufze niedergeschlagen, wasche meine Hände und verlasse das Bad. Ich schnappe mir meinen Rucksack und mein Handy und schaue nach ob mein Taxi in der Nähe ist. Als ich merke, dass er schon seit einer Stunde auf mich wartet, renne ich die Treppen runter und stoße mit Harry zusammen. Die letzte Person die ich sehen wollte.

„Wo zur Hölle gehst du hin?"

„Geht dich nichts an, bitte geh."

Ich drücke ihn leicht an seiner Brust weg und versuche ihm auszuweichen, was aber kläglich scheitert, da das Treppenhaus so klein ist.

„Harry geh weg."

„Nein." Er verschränkt seine Arme vor seiner Brust nur um noch mehr Platz einzunehmen und nimmt mir dabei die letzte Geduld die ich habe.

„Harry du regst mich echt auf. Geh."

„Nicht bis du mir sagst wo du hingehst."

„Spazieren." Er rollt seine Augen und geht leicht zur Seite und folgt mir die Treppen runter. „Mit all deinen Sachen. Das ist sehr ungewöhnlich."

Jetzt rolle ich die Augen als ich die Eingangstüre öffne um endlich von ihm wegzukommen.

Meine Hand ist am Türknauf als er nach meinem Arm greift und mich fest gegen die Tür drückt. Ich schrecke vor Schmerz auf, weil mein Rücken gegen die Tür knallt. Ich höre Anne, wie sie reingestürzt kommt, weil sie vermutlich das laute Geräusch gehört hat. „Was ist los hier?"

„Bell wo verdammt gehst du hin?" Seine Augen werden dunkler, dann wieder normal. Sein Griff ist eng um meinem Arm.

Ich drücke seine Brust gewaltsam von mir weg. Er schaut überrascht zu mir runter. Er scheint geschockt von seiner eigenen Aktion zu sein. „Bell verdammt, sag mir nur was zur Hölle du vorhast?"

Ich halte meine Tränen zurück als der Schmerz in meinem Rücken und meinem Kopf wieder hochkommt. „Fick dich Harry."

Ich öffne schnell die Tür und renne an die Straße wo ich direkt das Taxi sehe. Ich renne zum Taxi, steige ein und entschuldige mich beim Fahrer. „Tut mir leid, dass sie warten mussten, ich zahle extra, aber können sie mich so schnell wie möglich zum Flughafen bringen?"

Der glatzköpfige Mann nickt nur und fährt los. Ich schaue aus dem Fenster wie das Haus von Harrys Mutter in der Entfernung immer kleiner wird, aber man kann trotzdem noch Harrys verärgertes Gesicht über die Entfernung erkennen. Er stampft auf die Straße und fährt sich verärgert durch die Haare, als er sieht, dass das Taxi sich immer weiter und weiter von ihm entfernt.

Ich fühle nichts, die Fahrt geht weiter und es fühlt sich wie eine Entlastung an. Befreit davon, nicht mehr mit Harrys dummer Einstellung umgehen zu müssen und Lukes Verrat mit Louis. Ich kann nicht mehr.

Ich brauche einen neuen Start.

Wir verdienen alle einen neuen Start.

Meine Gedanken werden unterbrochen, als der Fahrer abrupt bremst. „Wir sind da Ma'am. Es waren nur 10 Minuten Fahrt."

„Oh okay danke. Nochmal, es tut mir wirklich leid, dass sie warten mussten." Ich gebe ihm viel Geld ohne es zu zählen. Ich nehme meine Tasche und verlasse das Auto.

„Eh Ma'am sie sind da rot hinten an ihrem T-Shirt. Geht es ihnen gut?" „Ehm ja es geht mir gut. Danke nochmal." Ich gehe rein in den Flughafen und gehe zu der nächsten Toilette. Ich erschrecke, als ich den roten Fleck auf meinem Shirt sehe. Ich weiß, dass er mich stark geschubst hat aber so stark?

Ich versuche alles um die Wunde mit Wasser zu säubern, aber ich will keine große Unordnung auf der Toilette veranstalten. Ich gucke in meiner Tasche nach einem Pulli und ziehe ihn über mein Shirt, um das Blut zu bedecken.

Ich verlasse die Toilette mit der Kapuze auf dem Kopf und gehe zum Check-In Schalter. Sobald alles geregelt war, nehme ich mein Handy aus meiner Tasche und sehe 10 verpasste Anrufe von Harry, 25 verpasste Anrufe von Louis und 14 verpasste Anrufe von Luke zusammen mit tausenden Nachrichten von ihnen. Sie betteln mich an ihnen zu sagen wo ich bin.

Ich rolle genervt und sauer meine Augen, weil sie so überfürsorglich sind.

Ich schicke ihnen allen dieselbe Nachricht, bevor ich mein Handy in den Mülleimer werfe:

Schreibt oder ruft diese Nummer nie wieder an. Ich bin fertig mit euch. Tut euch selbst den Gefallen und kommt darüber hinweg.

Through Us (Sequel to Through the Dark l.t.) [German Translation]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt